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1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle

1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle

Titel: 1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle
Autoren: Jason Dark
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gebeugt und suchte nach irgendwelchen Waren.
    Wer konnte mir Auskunft geben?
    Ich verließ mich auf die Frau an der Kasse. Sie saß dort und sprach mit einer Kollegin. Beide sahen, dass ich auf sie zukam, und blickten mir entgegen.
    Sie sahen, dass ich keine Waren bei mir trug.
    Ich lächelte die beiden Frauen an. Sie waren im mittleren Alter. Die Kassiererin hatte ihre Haare hennarot gefärbt.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister?«
    »Ich hätte gern eine Auskunft.«
    »Dann schießen Sie mal los.«
    Das tat ich auch, aber ich schmückte meinen Wunsch aus und kam recht spät zum eigentlichen Thema.
    »Und deshalb hätte ich gern gewusst, wo ich die Drillinge finden kann. Sie bieten eine Geschichte.«
    »Und Sie sind von einer Zeitung in London?«
    »Ja, wir arbeiten an einer Serie, und wir suchen Menschen, die allein zurechtkommen müssen und dabei nicht den Mut verloren haben.«
    »Hört sich ja toll an.«
    »Ist es auch.«
    »Und jetzt wollen Sie zu den Torres-Männern?«
    »Genau das.«
    »Schminken Sie sich das ab.«
    »Wieso?«
    Die rothaarige Kassiererin brachte ihr Gesicht näher an das meine. »Die Torres-Brüder werden Sie gar nicht auf ihren Hof lassen. Die mögen keine Fremden. Die sind so etwas von abgewichst, dass niemand eine Chance bei ihnen hat.«
    »Und das wissen Sie genau?«
    »Ja, das weiß ich.« Sie bewegte sich, und ich sah das Namensschild an ihrem Kittel. Die Frau hieß Anne Quentin.
    »Aber die könnten ja mal eine Ausnahme bei uns machen.«
    »Nein, da laufen Sie sich einen Wolf. Das geht nicht. Aber Sie haben Glück heute.«
    »Ach ja? Wie meinen Sie das?«
    »Einer der Brüder ist im Geschäft hier. Ich habe ihn zuletzt an der Tiefkühltheke gesehen.«
    »Ach, das war einer der Torres-Brüder?«
    »Ja«, sagte die Kassiererin.
    »Dann wird er ja gleich hier bei Ihnen erscheinen«, sagte ich.
    Sie nickte. »Und Sie können dann hier mit ihm reden.«
    »Klar.« Ich wollte noch von ihr wissen, wer von den Brüdern den Laden hier betreten hatte.
    Sie musste einen Moment überlegen. »Ich glaube, dass es Eric ist. Oder auch Ray oder Alvin.« Die Frau schüttelte den Kopf. »Ach, ich weiß es nicht.«
    »Dann kann ich ihn ja ansprechen.«
    »Bitte, aber Sie brauchen nicht zu gehen, denn da kommt er und will bezahlen.«
    Da die Kassiererin in eine andere Richtung schaute, musste ich mich umdrehen.
    Ja, da kam er. Und wie er kam.
    Der Mann mit den schwarzen Haaren und dem dunklen Bart sah aus wie ein Preisringer. Das war schon ein Kraftpaket mit einer besonderen Figur.
    Trotz seines Gewichts bewegte er sich leicht wie eine Katze. Als er nahe genug heran war, hob er den Blick und sah mich an.
    Ich wich dem Blick nicht aus und schaute in zwei pechschwarze Augen. Es lag an den Pupillen, die wirklich diese Farbe aufgesaugt hatten. Er hatte auch etwas gekauft, und zwar Fleisch. Es war nicht wenig, und ich musste bei seinem Anblick sofort daran denken, dass es noch zwei weitere dieser Typen gab.
    Er legte das Fleisch nicht auf das Rollband, sondern brachte es der Kassiererin, damit sie es abrechnete. Eine Tasche trug der Kunde auch bei sich.
    Obwohl er sich cool gab und ihn nichts zu interessieren schien, merkte ich schon, dass er mich aus den Augenwinkeln beobachtete. Er wollte genau sehen, was ich tat, aber mich anzusprechen traute er sich nicht.
    Dann ging er.
    Ich blieb noch für einen Moment an der Kasse stehen und wartete, bis er die Tür erreicht hatte. Er zog sie auf, warf noch mal einen Blick zurück, und dann sprach mich die Kassiererin an.
    »Das war ein Torres.«
    »Ja, den habe ich erlebt.«
    »Ich mag ihn nicht. Er hat mir nichts getan, aber trotzdem.« Anne Quentin schüttelte sich, und auf ihren Handrücken sah ich eine Gänsehaut.
    »Danke für die Auskunft.«
    »Ach? Sie wollen nichts kaufen?«
    »Vielleicht später.«
    »Bei den Brüdern kriegen Sie nichts. Die halten sich zurück.«
    »Was bauen sie denn an?«
    »Mais. Nur Mais.«
    »Danke.« Für mich wurde es Zeit. Ich wollte diesen Mann nicht so leicht davonkommen lassen und ihn ansprechen. Auf eine Reaktion seinerseits war ich sehr gespannt.
    Ich dachte an die dunklen Augen. Dieser Anblick hatte sich bei mir eingebrannt. Das waren keine menschlichen Augen. Da steckte mehr dahinter.
    Ich zog die Tür des Hofladens auf und schaute hinaus auf den Hof. Die Sonne stand so, dass sie mich nicht blendete, und so sah ich den Torres-Bruder, der neben einem Van stand und telefonierte. Auf mich achtete er nicht, und so nahm ich die Chance
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