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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes
Autoren: Unbekannt
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ihre Rationen ein, aber ohne Appetit, völlig teilnahmslos auf ihrem Lager kauernd und Löcher in die Luft starrend. Arfes Personal konnte nichts anderes tun, als sie mit Medikamenten zu beruhigen und ihnen die schlimmste Angst zu nehmen. Das Nichts in ihrem Kopf aber ließ sich nicht auffüllen, der Keil nicht stopfen, den die Imprint-Waren der Hamamesch hineingetrieben und als offene Wunde zurückgelassen hatten, als der Zauber der Waren verschwunden war.
    Wo auf der einen Seite die Hoffnungslosigkeit herrschte, gab es, auf der anderen, immer wieder Fälle von Amoklauf oder von versuchter Flucht, manchmal sogar tätliche Angriffe auf die BASIS-Besatzung. Arlo Rutan und seine Leute hatten die Lage weitgehend im Griff und überraschten durch eine Feinfühligkeit und Einfühlungsvermögen, das ihnen kaum jemand zugetraut hätte. Wenn Gewalt das einzige und letzte Mittel in der Auseinandersetzung mit den Outlaws war, dann benutzten sie die „sachte" Version.
    Perry Rhodan versprach Arfe und Florence, für mehr Raum zu sorgen. Er wußte zwar noch nicht, wie, aber es mußte gelingen. Das Problem war nicht der Platz allein, davon gab es genug an Bord des größten Schiffes, das die moderne Menschheit jemals gebaut hatte, sondern die Unterbringung in Hallen, Hangars oder Korridoren, die nicht dafür konstruiert worden waren, so viele galaktische Intelligenzwesen aufzunehmen und diesen ein Mindestmaß an Versorgung zu ermöglichen.
    Er wollte nicht daran denken, was geschah, wenn unter den Süchtigen auf der BASIS, in der SIAMESE GIRL und der PARACELSUS das Gerücht aufkommen würde, in Hirdobaan seien Imprint-Waren geliefert worden. Die Schiffe würden sich auf der Stelle in Tollhäuser verwandeln.
    Rhodan hatte allen, die Kontakt mit den Imprint-Outlaws hatten, strikt verbieten lassen, auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
    Doch jeder neue Kranke, der aus der Kleingalaxis zurückgekehrt war, um bei der BASIS Hilfe zu erhalten, konnte der Funke sein, der das Pulverfaß anzündete. Trotz aller Kontrollen: Jeder Neuankömmling konnte die verheerende Nachricht mitbringen.
    Mike setzte sich seinem Vater gegenüber und ließ sich ein heißes Getränk bringen. Der heranschwebende Servo-Roboter bediente ihn und wartete in Schulterhöhe auf weitere Befehle.
    „Was hatte Arfe so heimlich mit dir zu tuscheln, bevor sie verschwand?" erkundigte sich Perry.
    Mike winkte ab.
    „Nichts von Bedeutung; sie tratscht gerne, das weißt du doch auch." Er wurde ernst. „Elf Hamamesch haben wir retten können." Dann erzählte er, knapp und sachlich, was sich im System der gelben Sonne ereignet hatte, bis hin zum Absetzen der Geborgenen auf der mutmaßlichen Stützpunktwelt einer Warenschieberbande.
    „So kurz und bündig war der Abschied?" fragte Perry, sichtlich enttäuscht. „Ihr habt elf in Not Geratene gerettet, unter Einsatz eures Lebens und unter Gefährdung der PARACELSUS mit all ihren Süchtigen an Bord. Und das war alles?"
    Mike grinste. Sein Vater schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Die Überraschung", sagte Michael. „Hat man es dir nicht ausgerichtet?"
    „Das konnte ja nur von dir stammen", seufzte Perry. „Ich komme mir allmählich vor wie ein alter Sauertopf. Überall um mich herum macht man Spaße, und ich begreife sie nicht."
    „Weil du dir wieder einmal zu viele Gedanken machst", stellte Mike fest. „Sich um die Menschen zu sorgen, die auf einen hoffen, ist gut und lobenswert. Aber sich für einen zu halten, der das Leid des ganzen Universums auf den Schultern zu tragen hat, ist dumm - bitte verzeih, aber es ist so. Du hilfst niemandem und schadest nur dir selbst." Er lehnte sich zurück und zeigte wieder das altbekannte Grinsen. „Da ist es wirklich schon besser, man sorgt für Abwechslung und kümmert sich zum Beispiel um in Raumnot geratene Hamamesch. Jede gute Tat wird belohnt, manche sogar prompt. Eine gute Fee wacht darüber, daß ..."
    „Michael!"
    Perry Rhodan stand wütend auf und schlug auf die frei schwebende Tischplatte, die allerdings nicht die geringste Erschütterung zeigte. „Komm mir jetzt nicht mit den Märchen, die dir Bully als Kind erzählt hat. Ist das hier ein Irrenhaus?"
    Mike erhob sich ebenfalls und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Entschuldige. Für einen Veteranen bist du ganz schön mitgenommen." Er seufzte. „Aber vielleicht kann ich deine Laune bessern. Wenn man so will, sind wir tatsächlich belohnt, worden. Wir haben an Bord des Frachters etwas gefunden, in
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