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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes
Autoren: Unbekannt
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Gütern, die wahrscheinlich in diesem Stützpunkt auf sie warteten.
    Jener, der sprach, unterschied sich äußerlich durch nichts von seinen Artgenossen, doch schien Arderan, wie er sich vorstellte, der Chef der kleinen Schar Überlebender zu sein.
    „Ich danke euch im Namen von uns allen", sagte er mit dem typischen, nasalen Singsang, eher ein Gemurmel, das von den Translatoren jedoch sofort und einwandfrei aus dem Hamsch ins Interkosmo übersetzt wurde. „Sagt uns, wie und womit wir euch für unsere Rettung danken können."
    Mike pfiff leise durch die Zähne. Dieser Bursche war dafür, daß er bisher völlig stumm und noch vor Stunden ein Fall für die Götter gewesen war, sehr direkt. Seine Worte klangen erstens so, als wolle er seine Retter schnellstmöglich wieder loswerden, und zweitens hätte er anstatt danken auch gut und gerne belohnen sagen können oder bezahlen. Sein Tonfall und die inzwischen geläufige Gestik ließen daran wirklich keinen Zweifel.
    „Ihr braucht uns nicht zu danken", versetzte Mike. „Wir haben euren Hilferuf empfangen und waren als erste bei euch. Und anderen Intelligenzen zu helfen, ist schließlich der Zweck eines Medoschiffes und die Aufgabe seiner Besatzung."
    „Medoschiff?" fragte Arderan verständnislos.
    „Ein fliegendes Krankenhaus, wenn du so willst. Habt ihr so etwas nicht?"
    Der Hamamesch machte die Geste der Verneinung.
    Mike hob die Schultern.
    „Werdet ihr allein zurechtkommen?" fragte er. „Habt ihr Funk, oder sollen wir ...?"
    „Wir haben alles", sagte der Händler schnell. „Ihr könnt dorthin zurückkehren, von wo ihr gekommen seid. Aber wollt ihr denn wirklich keine ..."
    „Keinen Dank?" Diesmal schnitt Mike ihm das Wort ab. „Wie gesagt, daß ihr - wenigstens ihr elf - überlebt habt, ist uns Dank genug, Arderan. Und nun, wenn es nichts mehr zu sagen gibt, werden wir Abschied nehmen. Es sei denn ..."
    „Ja?" fragte der Händler.
    „Ihr könntet uns etwas darüber verraten, womit die Galaktiker eigentlich nach Hirdobaan gelockt wurden. Über Waren mit einem psionischen Imprint."
    Er sah die verständnislosen Blicke der Hamamesch, seufzte und wünschte ihnen viel Glück für die Zukunft.
    „Das brauchen wir nicht", gab der Händler zurück. „Glück ist der Anker der Schwachen. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand."
    „Das glaube ich dir", sagte Mike mit einem bezeichnenden Blick auf die Hallen, über denen sich die riesigen Netze mit einer Landschaftssimulation spannten - karge Tundra. „Alsdann, Glück mit euch Spitzbuben, wenn ihr den Falschen anfunkt; zum Beispiel die Fermyyd."
    Arderan zuckte zusammen, als er den Begriff hörte, aber er ließ sich nicht dazu verleiten, sich und sein Geheimnis durch Fragen vielleicht an die Galaktiker zu verraten. Als Mike als letzter seine Space-Jet betrat und den Befehl zum Start gab, war er davon überzeugt, daß die Hamamesch des explodierten Frachters entweder Piraten waren oder Verschieber von illegalen Waren; sie würden von ihrem Nest auf dem zweiten Planeten aus sofort ein Schiff mit ihren Kumpanen anfunken. In akuter Raumnot hätte dies wenig Sinn gehabt, aber hier konnten sie warten, bis die richtigen Leute sie abholen kamen.
    Zurück auf der PARACELSUS, nahm er sich Nuka Kullino zur Seite, während das Schiff zur Hyperraum-Etappe nach SCHERMOTT und zur BASIS ansetzte.
    „Undankbares Pack!" zürnte der ertrusische Kommandant, nachdem er Mikes Bericht gehört hatte. „Sich retten lassen und dann die Retter abwimmeln wie lästige Vertreter, da soll doch ..."
    „Hör auf", unterbrach ihn Michael Rhodan. „Ich bin froh, daß ich nicht weiß, wie viele Hamamesch in dem Frachter gestorben sind."
    „Wen interessiert das jetzt noch?" regte sich Kullino auf. „Wir haben getan, was wir konnten.
    Wir haben die Explosion an Bord nicht ausgelöst. Wer weiß, was diese Gauner an Bord hatten und warum es zu der Katastrophe kam!"
    „Ich fürchte", seufzte Mike, „das werden wir niemals erfahren." Er blickte Kullino neugierig an.
    „Aber ganz ohne Dank, will sagen, Belohnung, haben wir unser Leben wohl doch nicht aufs Spiel gesetzt..."
    „Wenn du den Fund meinst, nein", antwortete der Ertruser. „Alle zehn sind unbeschädigt. Ich weiß nur nicht, was du dir von ihnen versprichst."
    „Viel", sagte Mike. „Eigentlich sehr viel, Nuka. Es sind die ersten, die wir haben ..."
    Nuka Kullino begriff offenbar nicht, was er meinte, doch Mike hütete sich davor, auszusprechen, was wie eine wilde Hoffnung in
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