Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschmort. Es herrschte ein düsteres, rotes Licht, mit den Bränden als helleren Farbtupfern. Die normale Beleuchtung war ebenso ausgefallen wie alle wichtigen Systeme des Schiffes.
    Mike Rhodan beachtete die Zeitanzeige nicht weiter. Hätte er sich strikt danach gerichtet, hätten er und seine Begleiter spätestens jetzt den Rückzug antreten müssen - zumal nun tatsächlich keinerlei Hoffnung mehr zu bestehen schien.
    Doch dann, nachdem sie sich weiter in Richtung Bug vorgekämpft hatten, entdeckten sie weitere, noch verschlossene Schotte und begannen sofort damit, sie zu öffnen.
    „Wenn noch Hamamesch leben, dann hier", sagte Mike über Helmkom. Doch es klang, als spreche er zu sich selbst, um sich eine letzte Zuversicht zu bewahren.
    Hinter dem Schott lag eine riesige Verteilerhalle, von der aus man in acht verschiedene Gänge und über einen Lift nach unten und oben gelangen konnte: Die Temperaturen waren schon weitaus „erträglicher", obwohl mit den Galaktikern die Glut aus dem Schiffsbauch eindrang. Die Nuklearstrahlung war absolut tödlich.
    Das nächste Schott. Es gehörte zum einzigen Korridor, der verschlossen war, wieder in Bugrichtung.
    „Warum kehren wir nicht um?" fragte Atar Mon, der ertrusische Anführer der Soldaten. „Was willst du dir beweisen, Mike? Hier kann niemand mehr leben."
    „Wir sehen noch nach, was uns dahinter erwartet", erwiderte Mike und schlug mit der Faust wütend gegen den schweren Stahl, der sich bereits langsam hob. „Danach verschwinden wir."
    Sie betraten diesmal wieder eine Schleuse, so groß wie die beim Einstieg. Als das erste Schott sich senkte und hermetisch schloß, herrschten in der Kammer die üblichen Temperaturen, aber sie würden die Räume hinter der zweiten Sperre nicht mehr schlagartig in kochende Hitzehöllen verwandeln.
    Falls sie es nicht schon sind, dachte Rhodan.
    Endlich lag der Weg frei vor ihnen. Im Helmempfänger hörte Mike die Stimme Kullinos, der ihn beschwor, den Frachter zu verlassen. Kullino war schlecht zu verstehen, es gab starke Störgeräusche. Mike hoffte, daß der PARACELSUS-Kommandant ihn seinerseits genau hörte, als er ihn bat, zehn weitere Soldaten genau zum Bug zu schicken, sich dort einen Weg zu ihnen brennen sollten. Bei aller Besessenheit, weitere Überlebende zu finden, wußte er doch, daß sie es auf dem gleichen Weg nicht mehr rechtzeitig bis in den Weltraum schaffen würden. Sie mußten vorne hinaus.
    Kullino hatte ihre Position genau auf seinen Orterschirmen, ständig bekam er entsprechende Signale - zusätzlich zur charakteristischen Energieemission der SERUNS.
    „Dort!" rief ein Ertruser, der an Mike vorbeigestürmt war. Sie hatten einen großen, höhlenartigen Raum erreicht, mit vielen Instrumenten und Dutzenden von Hamamesch, überall auf dem Boden, in Sitzen, auf Pulten verstreut.
    Es war ein Bild des Grauens.
    Zwar brannte hier nichts, und keine Glut erhellte die Szene. Die etwa menschengroßen Hominiden mit den Fischköpfen starrten dennoch mit leeren Augen in die weitgefächerten Scheinwerfer der SERUNS. Sie trugen Raumanzüge mit transparenten Kugelhelmen, doch diese Monturen schützten sie nicht mehr gegen die Strahlung. Sie waren ausgefallen, die anfangs sicherlich vorhandenen Schutzschirme durch Überlastung zusammengebrochen.
    „Hierhin haben sie sich zurückgezogen", murmelte Mike. „Alle, die sich noch retten konnten."
    „Aber wir sind trotzdem zu spät gekommen", sagte Atar Mon. „Sie haben ... Nein, warte!"
    Mike Rhodan bekam die Information im gleichen Moment wie er. Seine SERUN-Systeme hatten angemessen, daß von einigen Hamamesch beziehungsweise deren Anzügen, Energie abgegeben wurde.
    Noch einmal erfüllte wilde, trotzige Hoffnung den Terraner. Er war schon bei einem der Händler, als Kullino barsch mitteilte, die zehn angeforderten Soldaten hätten am Frachter angedockt und mit der Arbeit begonnen. Notfalls, so drohte der PARACELSUS-Kommandant, würden sie ihre „störrischen Kameraden" mit Gewalt in Sicherheit bringen, falls es nicht längst zu spät dazu war.
    „Sie brauchen keine Rücksicht zu nehmen", teilte Michael schnell mit. „Die Atemluft des Frachters kann entweichen. Wer hier noch lebt, wird von seinem Anzug versorgt."
    „Wir müssen ihn - oder sie - eben nur festhalten", versuchte ein Ertruser zu scherzen.
    Innerhalb einer Minute fanden sie insgesamt siebzehn lebende Hamamesch, die im Schutz ihrer Monturen allerdings nur noch ein Dasein auf Sparflamme zu fristen schienen. Ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher