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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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in den Nacken, der mir die Luft raubte...
    ***
    Der Templer konnte nicht glauben, was er da sah.
    Aber es war eine Tatsache. Alvas Gesicht war nicht mehr das, das er kannte. Er sah es dicht vor sich. Kaltes Licht floss darüber hinweg, sodass der Templer auch Einzelheiten wahrnahm.
    Es bedeutete keine Gefahr für ihn. Das Gesicht nahm nur ein anderes Aussehen an. Es alterte. Eine graue Haut, die längst nicht mehr so stramm saß. Falten bildeten sich. Lippen verloren ihre Fülle und wurden jetzt schmal, sodass sie kaum von der Haut zu unterscheiden waren. Auch die Augen veränderten sich. Zumindest ihr Blick wurde ein anderer. Man konnte ihn als trübe ansehen, aber auch kalt und hart. Darin war nichts mehr von der Verführung zu lesen, dieser Blick konnte einem Schauer über den Rücken jagen.
    Der Templer hatte den Eindruck, die Kontrolle zu verlieren. Es war alles so anders geworden, und das innerhalb weniger Zeitspannen. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Er suchte nach einem Ausweg, aber er fand keinen. Die Frau schien ihre Kraft und auch ihr Gewicht verdoppelt zu haben.
    Die Verwandlung setzte sich fort. Nur in Kleinigkeiten. Unter den Augen wurde die Haut noch schlaffer. Ein Lächeln war nicht mehr möglich, nur noch ein hartes und kaltes Grinsen, das auf nichts Freundliches schließen ließ.
    Godwin lag noch immer in dieser verdammten Position. Er wusste nicht, wie er sich daraus befreien konnte. Das heißt, er wusste es schon, er hätte nur die über ihm liegende Frau zur Seite stoßen müssen, was ihm nicht gelang. Diese Lage über der Sessellehne hatte ihn ziemlich steif werden lassen.
    Sie war fertig mit der Verwandlung. Jetzt zeigte sie ihr neues oder sogar echtes altes Gesicht. Ein graues, faltiges Gebilde mit bösen Augen.
    Der Templer riss sich zusammen. Er wollte und musste etwas tun. Momentan war er noch durch das Gewicht behindert, doch das sollte sich ändern. Nicht durch Gewalt, mehr durch Raffinesse, und er riss sich zusammen, um eine Frage zu stellen.
    »Okay, du hast es geschafft. Was nun?« Es war ihm nicht leichtgefallen, die Worte hervorzupressen. Jetzt hoffte und wartete er auf eine Antwort, die ihn weiterbrachte.
    Alva sagte nichts. Für Godwin stand fest, dass es sich bei dieser Person um Alva handelte. Sie hatte nur ihr ursprüngliches Gesicht gezeigt. Sie war zu einem Monster geworden, zumindest vom Gesicht her. Was mit dem Körper geschehen war, hatte er nicht mitbekommen. Er wusste nicht, wie er aussah. Er wollte nur, dass Alva endlich verschwand und er sich wieder frei bewegen konnte.
    »Du bist es«, flüsterte sie.
    »Stimmt, ich bin es. Aber was ist damit gewonnen? Wenn du mit mir reden willst, dann verschwinde von meinem Körper. Ich kann dein Gewicht nicht mehr aushalten, es ist zu schwer und hindert mich am Sprechen.«
    Es tat sich nichts. Godwin glaubte nicht daran, dass ihm der Wunsch erfüllt wurde. Er nahm jetzt nur den anderen Geruch wahr, der in seine Nase drang. Es war mehr ein alter Geruch, schon ein Gestank.
    Er stammte von Alva, die er als toll aussehende Frau kennengelernt hatte. Das schöne Gesicht hatte sie verloren. Ob ihr Körper auch sein Aussehen gewechselt hatte, das bekam Godwin nicht mit. Dafür war seine Lage zu schlecht.
    Aber sie zeigte sich gnädig. Es war kein normales Aufstehen, sie rollte sich zur Seite und gab seinen Körper endlich frei. Der Druck war verschwunden. Godwin spürten nur die Lehne in seinem Rücken und hatte den Eindruck, steif geworden zu sein.
    Das wollte er nicht hinnehmen, und so überwand er seinen inneren Schweinehund und drehte sich zur Seite. Die Schmerzen blieben bestehen, breiteten sich sogar noch aus, aber das war ihm egal. Er wollte sich aus seiner Position erheben und schaffte dies auch.
    Vor dem Sessel richtete er sich auf. Dass er im Hintergrund der Halle etwas hörte, interessierte ihn nicht weiter, denn er hatte nur Augen für die Person, die vor ihm stand.
    Das war sie, das war Alva.
    Aber wie sah sie aus!
    Er sah den Körper, den er anders in Erinnerung hatte. Die straffe Haut war verschwunden, die Brüste hatten es ebenfalls erwischt. Sie hingen nach unten. Schlaffes Gewebe bedeckte die Arme. An den Schenkeln sah die Haut faltig aus, und die blonden Haare waren auch nicht mehr vorhanden. Sie glichen jetzt grauen Strähnen, die aussahen, als wollten sie jeden Moment abfallen.
    Das war keine schöne Frau mehr. Das war eine, die ein hohes Alter auf ihren Schultern trug. Wobei auch alte Menschen Schönheit ausstrahlen
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