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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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stehen, als müssten sie noch über etwas nachdenken. Oder waren Glenda und ihr unheimlicher Begleiter vielleicht gesehen worden?
    Sie erhielt keine Antwort, aber sie wurde zum Kamin gezogen, wo sie den Mann erkannte. Es war Godwin de Salier. Neben ihm stand eine nackte Frau, die sehr alt aussah und deren Körper einen entsprechenden Anblick bot.
    Das verstand sie nicht.
    Aber die Nackte begriff.
    Sie gab so etwas wie einen Jubellaut von sich und eilte auf die Gestalt in der seltsamen Rüstung zu.
    Beide fielen sich in die Arme. Ein heller Lichtstrahl traf die beiden, aber das interessierte weder Glenda noch den Templer.
    Sie sahen etwas ganz anderes und fragten sich, ob sie sich nicht irrten, denn die Frau war dabei, sich zu verwandeln...
    ***
    Aber nicht nur das. Sie war auch dabei, sich von Sekunde zu Sekunde zu verjüngen. Das geschah nicht nur mit dem Gesicht, sondern auch mit der Haut, die ihre graue Farbe verlor und nach kurzer Zeit wie das blühende Leben wirkte.
    Der Templer schaute zu und schüttelte den Kopf. Und doch musste er etwas loswerden. Er holte ein paar Mal Luft, dann presste er seine Worte hervor.
    »So habe ich sie gesehen. Sie heißt Alva, und den Namen trug sie schon vor einigen Hundert Jahren, so alt ist sie. Sie stammt aus der Zeit der Templer, sie hat mich damals gesucht und erst jetzt gefunden.«
    Glenda nahm alles hin. Sie wollte auch nichts von den Gründen wissen, aber eines musste sie noch loswerden.
    »Wo ist Gordon King?«
    »Du siehst ihn.«
    Glenda wusste, wer gemeint war. Sie starrte auf das ungleiche Paar. Beide standen vor dem Kamin, in dem das Feuer nicht mehr brannte und nur noch die dunkelrote Glut etwas Licht abgab. Aber es genügte, um die Zuschauer das erkennen zu lassen, was sich vor dem Kamin abspielte.
    Da stand die Nackte mit dem Ritter, und Glenda musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass sie in ihm Gordon King sehen musste. Das war nicht leicht.
    Sie versuchte es trotzdem. »Mister King! Hören Sie mich? Sie kommen hier nicht weg. Wir sind zu stark und...«
    Godwin mischte sich ein. »Lass es gut sein, Glenda. Hier muss die andere Seite für sich selbst entscheiden.«
    »Ja, aber...«
    »Kein Aber, Glenda. Es wird und es muss eine Entscheidung geben.«
    »Die John Sinclair kaum beeinflussen kann. Er ist ziemlich fertig. Dieser Mensch dort vorn oder wer immer er auch ist, hat ihn außer Gefecht gesetzt.«
    »Gordon King«, erklärte Godwin. »Ich weiß nur nicht, was mit ihm geschehen ist.«
    »Ich auch nicht.«
    Noch standen die beiden da und umarmten sich. Es sah so innig aus, zwei Liebende, die so verschieden waren. Die Schöne auf der einen Seite und der Albtraum oder das Monster auf der anderen Seite. Beide gaben sich ihrer Monsterliebe hin, was eigentlich verrückt und nicht nachvollziehbar war.
    Glenda war neugierig und wollte etwas wissen. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann könnten wir die Gunst des Augenblicks nutzen und von hier verschwinden?«
    »Das ginge wohl.«
    »Und warum tun wir es nicht?«
    »Weil wir zuvor noch nach John Sinclair schauen müssen.«
    ***
    Auf einen solchen oder ähnlichen Satz hatte ich gewartet. Ich wollte sie nicht erschrecken und gab deshalb meine Antwort mit leiser Stimme.
    »Auf mich müsst ihr keine Rücksicht nehmen. Ich bin hier und stehe auf eigenen Beinen.«
    Glenda gab einen leisen Ruf der Überraschung ab. »Hast du es tatsächlich geschafft?«
    »Ja, ich bin in eurer Nähe. Ich habe auch meine Lampe eingeschaltet. Das Licht stammt von mir.«
    »Super«, sagte der Templer und hob für einen Moment die Hand zum Siegesgruß. »Aber weißt du mehr?«
    »Nein, dafür bist du eigentlich zuständig.«
    »Warum?«
    »Hat er dich nicht gesucht?«
    »Ja, ich denke.«
    »Und jetzt seid ihr zusammen.«
    Godwin lachte. »Diese Alva ist es gewesen, die nach mir gesucht hat. Sie hat mich schon damals gewollt. Da ist sie nicht auf mich getroffen, aber auf einen Ritter, der seine Wiedergeburt erlebt hat, und zwar als Gordon King.«
    Ich nickte. »Und weißt du auch mehr über diese Alva?«
    »Ja, John. Sie war als Wahrsagerin bekannt. Vielleicht als weise Frau, als eine Hexe oder so ähnlich.«
    »Und sie haben Helfer?« Ich hatte ein anderes Thema angeschnitten und wollte weiterkommen.
    »Ja. Es ist der Dschinn. Oder sogar zwei von ihnen. Ich weiß es nicht so genau. Sie haben die beiden übernommen und haben sie auch durch die Zeiten gebracht. Ich gehe mal davon aus, dass die Macht noch in ihnen
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