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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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steckt.«
    Ich fragte: »Bist du bewaffnet?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Okay, dann gebe ich dir meine Beretta.«
    »Aber die brauchst du selbst.«
    »Sei ruhig.« Ich schob mich näher. Bei jedem Schritt biss ich mir auf die Lippen, weil immer wieder Schmerzwellen über meinen Rücken rannen.
    Ich sah, dass sich Glenda bewegte. Sie schaute mich an und nickte leicht.
    »Wieder okay?«
    »Nein, da fehlt noch was.« Ich war ehrlich. »Groß kämpfen kann ich nicht.«
    »Das verlangt auch keiner.«
    Ich legte den letzten Schritt zurück. Dann stand ich in der Nähe meiner Verbündeten. Es war hier nicht eben warm, genau wie draußen, aber ich schwitzte schon.
    Bei dem Paar hatte sich nichts verändert. Es war wirklich verrückt. Man musste die zwei Typen als ein Paar sehen, das sich gut verstand. Sie fassten sich gegenseitig an und die nackte Alva hielt ihren Kopf leicht gesenkt, als wollte sie auf diese Art und Weise ihre Demut dem Mann gegenüber andeuten.
    Beide sagten nichts. Sie bewegten sich auch nicht und schienen versteinert zu sein.
    Ich dachte an mein Versprechen und holte die Pistole hervor, die mein Freund nicht annehmen wollte.
    »Und womit schießt du?«
    »Warte mal ab.«
    »Denkst du an dein Kreuz?«
    »Ja.«
    Der Templer warf mir einen skeptischen Blick zu. »Wenn du dich da mal nicht irrst«, erklärte er. »Ein Dschinn und ein Kreuz? Passt das zusammen?«
    »Wir werden sehen. Erst mal müssen wir dafür sorgen, dass sich bei ihnen etwas tut. Die sehen ja aus wie ein Gemälde, als würden sie für immer stumm und unbeweglich bleiben.«
    »Und was hast du vor, John?«
    »Ich werde zu ihnen gehen.«
    Mein Freund zuckte zusammen. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch, ist es.«
    Godwin überlegte ein paar Sekunden. »Okay, dann nimm mich wenigstens mit.«
    »Wie du willst.«
    »Und ich...«, sagte Glenda.
    »Du stärkst uns den Rücken«, erklärte ich.
    Sie zuckte leicht zusammen und lächelte. »Okay, großer Meister, ich bleibe im Hintergrund.«
    »Am besten auch mit deinen Kräften.«
    »Ja, ja, du musst keine Angst haben, dass ich euch in die Parade fahre.«
    Da es hier einen Kamin mit Feuer gab und auch Sessel um uns herum, sah alles sehr gemütlich aus, was im Endeffekt nicht stimmte. Diese Versammlung hier hatte schon einen todernsten Hintergrund.
    Ich wunderte mich nur darüber, dass mir mein Kreuz noch keine Warnung geschickt hatte. Damit hatte ich fest gerechnet, auch wenn sich die wirkliche Macht bisher noch zurückgehalten hatte. Ich konnte nur hoffen, dass dies auch so blieb.
    Der Templer blickte auf die Beretta, die auf meinem Handteller lag. »Und du kannst sie wirklich entbehren?«
    »Ja.«
    »Okay, dann nehme ich sie.«
    Mir war wohler, ihm auch. Es stimmte nicht, dass ich keine Waffe mehr bei mir trug. Das Kreuz war eine, auch wenn es mich in diesem Fall im Stich gelassen hatte.
    Ich rechnete damit, dass die große Gefahr von diesem Dschinn ausging.
    Auch jetzt rührten die beiden sich nicht. Godwin zielte mit der Beretta auf sie. Sein Finger lag auf dem Abzug.
    Glenda rückte mit einem Vorschlag heraus. »Wir sollten die beiden mal kitzeln, dann werden sie sich schon bewegen.«
    Es schien, als wären ihre Worte gehört und auch verstanden worden. Beide schraken zusammen. Beide schüttelten auf Kommando den Kopf und drehten sich dann in unsere Richtung. Jetzt standen sie so, dass sie uns anschauen konnten.
    »Was meinst du, John?«
    »Abwarten.«
    »Meldet sich dein Kreuz?«
    »Nein.«
    »Okay, aber bei ihnen tut sich was. Sie verwandeln sich, glaube ich.«
    Godwin hatte recht. Der Ritter lebte plötzlich. Ich erkannte es an seinen Augen, die in Schlitzen des Helms oder der Maske steckten, wobei ich nicht genau wusste, wie ich die Kopfbedeckung bezeichnen sollte.
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Achtung, John, er wird gleich angreifen«, sagte Godwin de Salier.
    »Dazu lassen wir es nicht kommen.« Ich richtete den Strahl der Taschenlampe auf sein Gesicht und schickte Licht in seine Augen. Vielleicht konnte ich ihn blenden. Dämonen hatten oft etwas gegen grelles Licht. In diesem Fall leider nicht.
    Wir sahen, dass Gordon Kings Gesicht allmählich die Form verlor und dass es in ihm arbeitete.
    Es musste eine zweite Haut sein, die ihm da verloren ging und sicherlich durch einen Dschinn geschaffen worden war. Sie löste sich tatsächlich ab, aber sie riss die Haut darunter nicht mit weg. Es kam das Gesicht des Wissenschaftlers zum Vorschein. Ich hatte es noch nicht gesehen, dennoch
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