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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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sich nicht einfangen lassen. Er wollte einen klaren Kopf behalten. Wenn die Person nicht locker ließ, musste er andere Maßnahmen ergreifen, und er überlegte schon, wie er sie ansehen sollte. Als einen Menschen, als eine Frau oder als einen Dämon, der ihren Körper übernommen hatte.
    Sie ging, sie lächelte noch immer – und dann war sie plötzlich schnell. Mit der folgenden Aktion überraschte sie den Templer, der sich eigentlich darauf eingestellt hatte, hier der Sieger zu bleiben.
    Das wurde schwer, denn Alva prallte gegen ihn. Der Templer fiel nach hinten. Er fürchtete, auf den Boden zu fallen und sich zu verletzen, aber er hatte Glück im Unglück. Er fiel zwar gegen etwas, aber das war kein Fußboden, sondern die Sesselkante, auf der er plötzlich zu liegen kam.
    Keine gute Position, denn Alva warf sich sofort über ihn. Er rutschte durch den Anprall ein Stück weiter und landete auf der Sitzfläche. Alva warf sich nach vorn und lag plötzlich über dem Templer, der in ihr Gesicht schaute und das Leuchten in ihren Augen sah. Es war die reine Gier, die sie beflügelte. Wäre sie eine Vampirin gewesen, hätte sie jetzt den Mund aufgerissen, um ihre spitzen Zähne in seinen Hals zu schlagen. Das war sie zum Glück nicht, aber sie öffnete den Mund schon, um ihre Zunge vorschnellen zu lassen.
    Godwin drehte den Kopf zur Seite, so wurde nur seine Wange von der Zunge getroffen und nicht sein Mund.
    Alva wurde wütend.
    Sie stieß einen krächzenden Laut aus, hob die Arme an und drückte die Hände sofort wieder nach unten, weil sie einen bestimmten Vorsatz in die Tat umsetzen wollte.
    Es gelang ihr, die Ohren des Templers zu packen. Den Kopf drückte sie gegen die Sitzlehne und versuchte, mit ihren beiden Ellbogen durch Druck den anderen Körper unten zu halten.
    »Ich will dich haben und ich werde dich auch bekommen. Ich wollte dich schon damals haben, aber das klappte nicht. Erst musste mich ein Dschinn übernehmen, um dafür zu sorgen, dass ich an mein Ziel gelange, jetzt bin ich da...«
    Sie war davon überzeugt, und Godwin verzichtete darauf, ihr eine Antwort zu geben. Er hing noch immer in dieser unglücklichen Lage, aus der er sich nicht befreien konnte, weil der Druck auf ihn zu stark war.
    Er wehrte sich nicht. Ganz still lag er da. Er wollte sehen, was die andere versuchte, und er wollte sie auch für eine bestimmte Zeit in Sicherheit wiegen.
    Er hörte ihr Hecheln, ihr heftiges Atmen. Er sah ihren Speichel glitzern und die Tropfen, die von ihrem Mund nach unten fielen.
    Der Speichel klatschte auf sein Kinn.
    Er fluchte.
    »Das kannst du, aber es wird dir nichts bringen. Ich kriege, was ich haben will. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Das glaubte der Templer sogar. Nur hatte er keinen Bock, darauf eine Antwort zu geben. Außerdem passierte noch etwas anderes. Nicht weit entfernt, für ihn aber dennoch meilenweit, schlug eine Türglocke an.
    Er hörte das Geräusch. Alva vielleicht auch, aber sie kümmerte sich nichts darum. Sie stöhnte, sie senkte den Kopf, sie wollte näher an ihn heran und hätte es auch mit einem Schwung haben können, was sie nicht tat, denn sie ließ sich Zeit.
    »Die Wahrheit willst du hören und sehen?« Ein Lachen fegte über Godwins Gesicht hinweg. »Du bekommst sie zu hören und auch zu sehen, mein Lieber. Dann wirst du eine regelrechte Monsterliebe genießen können.«
    Godwin wusste nicht, was sie damit gemeint hatte. Nachfragen wollte er nicht. Das brauchte er auch nicht, denn im nächsten Augenblick geschah etwas Ungeheuerliches, denn Alva bewies, dass noch etwas anderes in ihr steckte...
    ***
    Wir hatten geklingelt, und es hatte uns niemand geöffnet. Ein zweites Schellen schenkten wir uns. Allerdings schauten wir uns an, wobei Glenda das aussprach, was ich dachte.
    »Glaubst du wirklich, dass niemand im Haus ist?«
    »Dann hätten sie das Licht gelöscht.«
    »Eben. Man will uns nicht öffnen.« So dachte ich auch und trat zwei Schrittlängen von der Haustür weg. Ich ließ meinen Blick über die Tür und auch über die Fassade streifen, sah mir Fenster an, ohne jedoch eine Bewegung oder einen Schatten dahinter zu sehen.
    Dann kam mir der Gedanke, das Schloss zu zerschießen. Es wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Auf der anderen Seite war ich Polizist. Es war keine Gefahr im Verzug, und dann hörte ich Glendas Stimme.
    »So ein Haus hat bestimmt noch einen zweiten Eingang.«
    »Und ob. Lass uns den suchen.«
    Es war genug gesagt worden. Wir machten uns
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