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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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Umständen zu den Feinden der Templer? Diente er dem Dämon Baphomet?
    Es war alles möglich. Godwin dachte daran, dass er vielleicht zu schnell zugestimmt hatte. Jetzt saß er an einem Ort fest, der auch am Ende der Welt liegen konnte. Er war allein. Er fühlte sich von einer schweren Stille umgeben, und als er sich einem der Fenster näherte und einen Blick nach draußen warf, da sah er nur die unter der Kälte erstarrte Winterlandschaft.
    Er ging wieder zurück und dachte daran, sich das Haus mal von innen anzuschauen. Er drückte die Klinke – und musste feststellen, dass die Tür nicht zu öffnen war. Abgeschlossen.
    Das gehörte sich nicht für einen Gast, es sei denn, man hätte Angst, dass der Gast verschwinden könnte. Oder man fürchtete sich vor ihm. Das konnte hier zutreffen, musste aber nicht der Fall sein. Einer wie Godwin de Salier geriet nicht in Panik, aber der Gedanke, dass er in eine Falle geraten war, verstärkte sich immer mehr.
    Sein Handy besaß er noch. Godwin ging davon aus, dass es auch funktionierte. Er wollte die Stimme seiner Frau hören und rief in Südfrankreich an.
    Sophie meldete sich.
    »Ich bin es.«
    »Du, Godwin!« Ihre Stimme klang erleichtert. »Und wo steckst du jetzt?«
    Es war einfach für ihn, eine Antwort zu geben. Nur wollte er nicht die ganze Wahrheit sagen, auch seine Stimme klang neutral, als er sprach.
    »Ich bin jetzt bei Professor King. Er lebt in einem recht großen Haus. Wie ich ihn einschätze, hat er sich nur seiner Arbeit verschrieben.«
    »Sonst alles klar?«
    »Ich habe keine Probleme, Sophie. Es ist alles nur ein wenig ungewohnt, aber das bekomme ich schon noch in den Griff. Wir werden jedenfalls einiges zu bereden haben, wie ich ihn einschätze.«
    »Willst du denn die beiden Tage bei ihm bleiben?«
    »Das kann ich dir noch nicht sagen. Ich weiß nicht, wie es ablaufen wird. Wenn es nur eine Übernachtung werden sollte, wäre ich nicht traurig. Kann sein, dass es sich lohnt und ich wirklich noch etwas Neues und Interessantes erfahre.«
    »Ich wünsche es dir, Godwin. Und halte trotzdem beide Augen weit offen.«
    »Keine Sorge, das werde ich. Ich liebe dich.«
    »Ja, ich dich auch.«
    Das Gespräch war beendet. Der Templer blieb auf dem Bett sitzen und schaute gegen den Fußboden. Seine Lippen hatten sich zu einem Lächeln verzogen. Es hatte ihm gut getan, mit seiner Frau zu sprechen. Aber damit war es noch nicht getan. Er hatte John Sinclair versprochen, sich zu melden.
    Das holte er jetzt nach.
    »Ich bin es mal wieder.«
    »Okay. Und?«
    »Bisher ist alles in Ordnung.«
    »Tatsächlich?«
    Godwin hatte das Misstrauen nicht überhört. »Ja, bis auf eine Kleinigkeit.«
    »Die wäre?«
    »Man hat mich eingeschlossen.«
    Sinclair schwieg erst mal, bevor er sagte: »Das hört sich aber nicht gut an.«
    »Stimmt.«
    »Und was jetzt?«
    »Ich wollte dir nur sagen, was mir widerfahren ist. Es kann ja ein Zufall sein, dass mich diese Frau hier eingesperrt hat. Sie sieht wirklich scheußlich aus. Ein richtiger Kinderschreck.«
    »Und sie lebt bei dem Professor?«
    »Ja. Er hat sie sein Faktotum genannt. Eine Dienerin des Hauses, wie auch immer. Auf keinen Fall die Geliebte des Mannes.«
    »Akzeptiert. Aber warum hat diese Person die Tür zu deinem Zimmer abgeschlossen?«
    »Keine Ahnung, John. Es kann ein Versehen gewesen sein, woran ich allerdings nicht glaube. Ich werde erst mal abwarten.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Godwin wieder etwas von seinem Freund hörte.
    »Ich mache mir nun doch Gedanken, wenn ich ehrlich bin. Kann es nicht sein, dass dieser Professor ein falsches Spiel treibt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber rechnen muss man damit – oder?«
    »Ja, das allerdings, obwohl ich das nicht unterschreiben würde. Ich werde auf der Hut sein.«
    »Okay, Godwin. Vielleicht ist es besser, wenn ich nach dir schaue.«
    Er lachte. »Nein, das musst du nicht. Ich komme hier schon zurecht. Das habe ich auch Sophie gesagt.«
    »Du hast mit ihr telefoniert.«
    »Das hatte ich versprochen.«
    John Sinclair machte sich noch einige Gedanken. Er sprach von der verschlossenen Tür, was ja nicht grundlos geschehen war. »Man will dich wohl festhalten.«
    »Kann auch ein Versehen gewesen sein.«
    »Ich hoffe es.«
    »Moment mal, John.« Der Templer erhob sich. »Bevor du noch etwas sagst, schaue ich mal nach, ob ich mich nicht geirrt habe.« Er ging zur Tür, drückte die Klinke, zerrte dann an ihr – und lachte leise auf. »Die Tür ist offen.«
    »Wie kommt
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