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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe
Autoren: Jason Dark
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werde ich auch. Nur nicht allein, sondern mit Ihrer Hilfe.«
    Wieder musste der Templer lachen, dann fragte er: »Wieso können Sie eigentlich behaupten, dass ich alles genauer und besser weiß als die Bücher, die Ihnen zur Verfügung stehen?«
    »Das ist nun mal so.«
    »Bitte, ich möchte dieses Gespräch unterbrechen.«
    »Das glaube ich Ihnen. Sie brauchen Zeit, um nachzudenken. Würde ich auch haben wollen.«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Geben wir uns die Zeit«, sagte der Historiker. »Ich schlage eine Pause vor.«
    Dagegen hatte Godwin nichts. Er überlegte sich nur, wo alles enden würde und wie vor allen Dingen.
    Gordon King traf Anstalten, sich zu erheben. Er überlegte es sich aber anders, blieb zunächst sitzen und sprach seinen Gast an.
    »Ich denke, dass wir im Moment genug gesprochen haben. Sie haben auch eine etwas längere Reise hinter sich, und ich kann mir vorstellen, dass Sie etwas müde sind.«
    Godwin wusste nicht genau, worauf sein Gastgeber hinaus wollte. »Es geht«, sagte er.
    »Wir machen es so, wenn Sie nichts dagegen haben. Eine Pause, dann werden wir etwas essen und anschließend reden wir weiter über das Thema, das wir bisher nur angerissen haben. Ich denke, dass auch Sie dafür sind.«
    Godwin hob die Schultern. »Nun ja, Sie sind der Gastgeber. Ich kenne mich hier nicht aus.«
    »Ich werde Alva bitten, Ihnen Ihr Zimmer zu zeigen. Es war ja ausgemacht, dass Sie über Nacht bleiben.«
    »Es wäre möglich«, schwächte der Templer ab.
    »Abwarten, ich habe einen guten Tropfen, den ich anbieten kann. Wir kommen schon noch zusammen.«
    »Wie Sie meinen.«
    Erst jetzt erhoben sich die beiden Männer. Sie nickten sich zu, der Historiker lächelte und sprach davon, dass seine Alva eine sehr treue Seele war, auch wenn sie nicht so aussah.
    »Ich war nur ein wenig überrascht, als sie öffnete, weil ich sie nicht erwartet hatte.«
    »Man gewöhnt sich schnell an sie.«
    Wie auf ein geheimes Kommando hin erschien Alva, die Godwin die Tür geöffnet hatte. Aus dem Hintergrund der Halle näherte sie sich mit lautlosen Schritten.
    »Bitte, Alva, zeig unserem Gast sein Zimmer.«
    »Ja, seine Reisetasche habe ich bereits nach oben gebracht.«
    »Das war sehr gut.« Der Historiker wandte sich an seinen Gast. »Wir sehen uns später.«
    »Ja.«
    »Und dann müssen Sie Hunger mitbringen.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    Ab jetzt war Alva an der Reihe. Sie ging vor und wandte sich nach links. In diesem Bereich war es nicht strahlend hell, deshalb schaltete die Frau das Licht ein, das von der Holzdecke fiel, sodass Godwin die Treppe sah, die in die oberen Etagen führte.
    Alva ging auch hier vor, und der Templer folgte ihr langsam. Seine Füße berührten die dunklen Stufen, die so geputzt waren, dass sie glänzten. In der ersten Etage öffnete sich ein breiter Flur, von dem mehrere Zimmer abgingen. Die Türen waren recht breit.
    Alva führte den Templer zur linken Seite und blieb vor einer Tür stehen. Sie drückte die Klinke und schob die Tür auf.
    Ein recht geräumiges Zimmer lag vor dem Templer. Godwin ging einen Schritt in das Zimmer hinein, dann noch einen und drehte sich zu Alva um.
    »Gibt es hier auch ein Bad?«
    Sie musste nachdenken. Die Antwort riss den Templer nicht eben vom Hocker.
    »Ja, das Bad gibt es. Am Ende des Flurs. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie es benutzen wollen.«
    Der Templer winkte ab. »Nein, nein, schon gut. Ich werde erst mal abwarten.«
    »Bitte.«
    Sie schaute ihn noch mal an und Godwin wich ihrem Blick nicht aus. Die Augen wirkten so hell, als wären es die einer anderen Person. Einer viel jüngeren Frau, die im falschen Körper steckte.
    »Ist was?«
    »Nein, nein, ich habe nur nachgedacht.«
    »Aha.« Sie ging rückwärts und nickte ihm zu. »Ich werde dann Bescheid geben, wenn das Essen fertig ist. Gordon wird sich freuen.«
    »Wie schön. Und was ist mit Ihnen?«
    Sie lachte und meinte: »Ich freue mich auch.« Noch ein kurzes Nicken, dann drehte sie sich um und verschwand.
    ***
    Godwin de Salier tat nichts. Er blieb so stehen, dass er zur Tür schaute, saugte den Geruch von Möbelpolitur ein und dachte daran, dass er sich seinen Besuch so nicht vorgestellt hatte. Hier war alles anders gelaufen. Er kam sich zwar nicht vor wie ein Gefangener, aber schon wie ein lästiger Gast, obwohl das alles gar nicht sein konnte, denn man hatte ihn bewusst hergeholt.
    Oder hatte dieser Professor King etwas anderes mit ihm vor? Besaß er ein zweites Gesicht? Gehörte er unter
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