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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht
Autoren: Jason Dark
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ich wusste jetzt, wer mir zu Hilfe gekommen war und sich nicht davon abhalten lassen wollte. Es war Uriel, der sich auf geistiger Ebene mit mir in Verbindung setzte.
    »Ich weiß, dass du es geschafft hättest, Sohn des Lichts. Aber diese Gestalt hat mich benutzt, mich beschmutzt, und deshalb ist sie meine Sache.«
    Ich zog die Schultern hoch und breitete meine Arme aus.
    Wie du willst, sollte die Geste heißen. Danach begab ich mich in die passive Rolle.
    Ich ging näher an den Rover heran, denn dort stand Craig Nelson und schüttelte nur den Kopf. Er wollte etwas sagen, hielt dann aber seinen Mund, denn er sah etwas, das einfach faszinierend war. Jetzt bekam er mit, warum Uriel der Flammenengel genannt wurde, denn plötzlich war die Gestalt von einem Feuermantel umgeben. Es waren kleine Flammen, die da in die Höhe schossen. Es war eine brennende Waffe, die ein Ziel hatte.
    Die Kreatur der Finsternis kam nicht weg. Diese Gestalt hatte keine Chance mehr, dem Angriff zu entgehen. Vielleicht wollte sie das auch nicht, denn sie warf sich dem echten Uriel entgegen.
    Der fing sie auf.
    Ich hörte Craig Nelson stammeln: »Was – was – passiert denn jetzt?«
    »Schau hin.«
    Das tat er, das tat auch ich, und so sahen wir beide, wie Uriel sich seinen Gegner griff, der auf einmal zu einem Flammenbündel wurde. Uriel hielt ihn nicht länger fest, er schleuderte ihn kurzerhand weg. So einen wie ihn wollte er nicht in seiner Nähe haben, und wir schauten zu, wie er durch die Luft flog.
    Es war ein seltsamer Flug. Nicht zu langsam, als dass er hätte abstürzen können. Er glitt an uns vorbei, dabei bewegte er seine Arme und er kam uns vor wie ein brennender Vogel, der in die Dunkelheit glitt, die so tief war, dass auch das Licht meiner Lampe nicht dagegen angekommen wäre.
    Aus der Masse wurde ein Punkt, der in der Schwärze verglühte. Ich hörte noch die Stimme des Erzengels in meinem Kopf und schaute dabei auf das Kreuz.
    Das U blinkte auf. Es war ein Abschiedsgruß, denn Sekunden später sah mein Kreuz wieder normal aus.
    Und normal war auch die Umgebung. Mit der Vernichtung der Kreatur der Finsternis hatte sich die andere Welt wieder zurückgezogen, und wir konnten aufatmen.
    Im Westen malte sich die Küste ab, wir sahen wieder das Wasser, hörten es und konnten die Gischt der Wellen beobachten.
    Es war das Leben, und darauf konnte man sich nur freuen...
    ***
    Es gab allerdings einen dicken Wermutstropfen. Er hatte auch einen Namen, er hieß Toby Hopper. Er hatte dieser Kreatur der Finsternis nichts entgegensetzen können und war leider von ihr umgebracht worden.
    Craig Nelson hatte Tränen in den Augen, als er neben mir im Auto saß. Er schüttelte den Kopf und fragte mit rauer Stimme: »Was soll ich nur tun? Wie bringe ich es den Leuten bei, dass er tot ist? Auch seiner Verlobten. Er ist tot und ich lebe. Das wird sie kaum akzeptieren können.«
    »Darf ich dir dabei helfen?«, fragte ich.
    Er schloss für einen Moment die Augen. »Willst du das wirklich tun?«
    »Ja, das muss sein.«
    »Danke, jetzt ist mir schon etwas wohler.«
    Das war es mir auch. Und mit diesem Wohlgefühl rollten wir dem Festland entgegen...
    ENDE
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