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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht
Autoren: Jason Dark
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den Zwischenraum.
    Genau dort tat sich etwas.
    Zuerst war es nur ein schwaches Flackern und kaum zu sehen. In den folgenden Sekunden aber puffte etwas in die Höhe, sodass ich unwillkürlich zurückzuckte.
    Es war das Licht. Oder die Feuersäule, die den Platz zwischen den beiden Buchstaben eingenommen hatte.
    Für mich stand fest, dass der Uriel-Zwilling das Finale eingeläutet hatte...
    ***
    Es hatte sich nichts verändert, und trotzdem war einiges anders geworden. Das tanzende Licht enthielt die Botschaft des Engels, die für uns bestimmt war.
    »Da ist wieder das Licht«, flüsterte Nelson. »Glaubst du daran, dass er angreifen will?«
    »Ja.«
    »Und wie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kenne nur den echten Erzengel. Der ist in der Lage, das Feuer zu beherrschen. Ob unser Freund das auch schafft, werden wir sehen.«
    »Zumindest brennt da eine Flamme.«
    »Das stimmt.«
    Sie war zwischen den mannshohen Buchstaben zu sehen. Sie bildete eine Säule, flackerte nicht großartig, sondern stand ziemlich ruhig. Das Feuer spiegelte sich auch an der Innenseite der Buchstaben wider und gab ihnen dort einen noch helleren Glanz.
    Das Licht war da, und es blieb auch. Es war so etwas wie ein Vorbote, der auf das Kommende hinwies, das sich noch Zeit ließ. Ich rechnete damit, jeden Augenblick den Zwilling zu sehen, aber er ließ mich schmoren. Ich fragte mich auch, wo er erscheinen würde, und ich konnte mir vorstellen, dass es innerhalb der Flamme sein würde.
    Genau das passierte.
    Plötzlich begann sich der nach oben gestreckte Feuerarm schneller zu bewegen. Etwas hatte ihn manipuliert, und ich ging sicherheitshalber ein wenig zur Seite, denn ich rechnete mit einer wahren Lichtexplosion.
    Sie trat nicht ein. Dafür hörte ich ein Lachen, das nicht von mir stammte. Craig Nelson hatte es ausgestoßen und schüttelte den Kopf.
    »Das ist dieser Dämon schon wieder, Sinclair. Ich sehe ihn in der Flamme.«
    Das stimmte. Craig Nelson stieß einen Fluch aus, deutete auf die Gestalt und wich zurück. Es war klar, dass er mir eine Frage stellen wollte, die aber konnte er sich sparen.
    »Unternimm nichts, Craig. Bleib, wo du bist. Alles andere wird sich ergeben.«
    Er lachte schrill auf. »Du hast Nerven, Sinclair. Der ist uns doch über!«
    Es war verständlich, dass er so dachte, ich tat es nicht. Ich wollte diesen seltsamen Zwilling vernichten. Und irgendwie hoffte ich auch auf die Hilfe des echten Uriel.
    Noch hatte ich es mit dem anderen zu tun. Auch er war mächtig, war aber auch weiterhin unbewaffnet. Zumindest sah ich keine Waffe.
    Er stand im Licht.
    Er sah golden aus oder auf eine bestimmte Art und Weise wertvoll. Er hatte seinen Kopf so gedreht, dass er mich anschauen konnte, sodass es zu einem Duell der Blicke kam.
    Ich dachte nicht daran, nachzugeben. Ich brachte ihm die gleiche Härte entgegen wie er mir, und das irritierte ihn wohl, denn er senkte den Blick leicht ab.
    Dann ging er. Es konnte auch ein Schweben sein, und so verließ er den Raum zwischen den beiden übergroßen Buchstaben.
    Danach hatte er ein neues Ziel, und das war ich. Er tat mir nichts, er schaute nur zu mir rüber, und diese Blicke waren wie ein bösartiges Versprechen. Er wollte mich töten, und er wollte es auf seine Art und Weise versuchen.
    War Uriel nicht der Flammenengel?
    Ja, das war er, und jetzt zeigte der andere Engel, wozu er fähig war. Die kleinen Feuer, die über seinen Körper tanzten, fanden plötzlich einen gemeinsamen Weg, und der führte genau auf mich zu. Ich hatte es mir gedacht, dass es so kommen würde, aber nicht so schnell.
    Egal, ich wollte mir keinen Kopf machen und machte mich bereit, es zu stoppen, wobei ich noch nicht wusste, wie ich das bewerkstelligen sollte...
    ***
    Die Gestalt hatte den Raum zwischen den beiden großen Buchstaben verlassen. Ich erlebte sie näher als bei der ersten Begegnung, und sie kam mir in diesem Fall auch nicht steinern vor, sondern sogar menschlich, was die Bewegungen anging.
    Ich konzentrierte mich auf sie. Dabei fragte ich mich, ob es sich tatsächlich um Uriels Zwilling handelte. Zwillingserzengel, das hatte ich noch nicht gehört, ich konnte auch kaum glauben, dass es so etwas gab, aber anscheinend doch.
    Sehr viele Begegnungen hatten Uriel und ich noch nicht miteinander gehabt. Es war immer wieder um Feuer gegangen, um große Brände, aber in diesem Fall tat sich da nur wenig. Ich sah nur keine Flammen, und auch die Buchstaben kamen mir nicht normal vor. Das war auch etwas, das aus einer
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