Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu lassen? Logischer wäre gewesen, sie mit Imprint-Waren zu empfangen - und sich diese mit High-Tech bezahlen zu lassen, die sich ganz Hirdobaan auf reguläre Weise vielleicht nie hätte leisten können.
    Allerdings war dies nur die Warte der Normalen. Für einen Süchtigen konnte kein Preis zu hoch sein, um die Leere in sich wieder mit neuem Zauber aufzufüllen.
    Die PARACELSUS und die SIAMESE GIRL standen nahe der BASIS. Die SIAMESE GIRL unter dem Kommando von Florence Bordemoore hatte bereits 4500 Süchtige an Bord. Auf der PARACELSUS sah es nicht viel besser aus. Doch helfen konnten sie den Kranken nicht, nur ihre Qualen lindern. Man hätte Imprint-Waren haben müssen, und zwar „frische", um über ihr Studium vielleicht endlich ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
    Und damit vielleicht doch eine Möglichkeit der Heilung zu finden; eine Chance, den Keil in der Seele der Süchtigen wieder zu schließen.
    Jeder Mensch, und sei er noch so qualifiziert, würde sich dabei die Finger verbrennen, denn schon der Anblick einer Imprint-Ware konnte sofort süchtig machen. Allein die Blues waren gegen das immun, was sich wie der Giftzahn einer Schlange in die Opfer schlug. Ihre zwanzig Diskusraumer warteten bei der BASIS darauf, Forschungsmaterial in die Hände zu bekommen.
    Doch die enttäuschten Rückkehrer aus Hirdobaan brachten nichts mit, was ihnen und den Wissenschaftlern weiterzuhelfen vermochte.
    Eine einzige Spur gab es vielleicht, ein winziges Licht in dem Dunkel, das die der Großgalaxis NGC 4793 vorgelagerte kleinere Welteninsel durchdrang.
    Gucky hatte in den Labyrinthen des Fürstenpalastes auf der Residenzwelt des Mereosch-Oktanten, Antantatos, einen Datenträger erbeutet, der Aufzeichnungen über eine vor Jahrhunderten von dort aufgebrochene Handelskarawane enthielt. Und diese Karawane sollte angeblich Parallelen zur Milchstraßen-Karawane der Hamamesch aufweisen.
    Entsprechend groß war Perry Rhodans Interesse an diesen Informationen. Auf einem ovalen Tisch in einem relativ ruhigen Bereich der BASIS-Kommandozentrale lag eine Kopie des Gegenstands, den der Mausbiber ebenfalls von Antantatos mitgebracht hatte: eine Art Hantel, offenbar uralt und von der Handelskarawane damals nach Hirdobaan gebracht.
    Perry Rhodan ging auf Cyrus Morgan zu, der als Chefwissenschaftler die Zentrale betrat - mit der echten Hantel. Er bat ihn an jenen ovalen Tisch, und Morgan ließ sich ihm gegenüber nieder. Der Sessel richtete sich nach seinen knappen Wünschen aus. Tifflor kam ebenfalls hinzu, danach die momentan gerade anwesenden Zellaktivatorträger Icho Tolot und Dao-Lin-H'ay sowie die Kommandantin der BASIS, Lugia Scinagra.
    „Und, Cyrus?" fragte Rhodan.
    Aber er sah die Antwort schon in den Augen des schlanken, gerade 71 Jahre alten Terraners mit dem ewig zerzausten Haar.
     
    *
     
    „Leer", sagte Morgan. Wie entschuldigend hob er die Schultern, als könne er etwas dafür, daß die Hantel nicht nur keinen Imprint mehr besaß, sondern auch in anderer Hinsicht nichts hergab.
    Cyrus hatte sie mit seinem Team und unter allen Vorsichtsmaßnahmen geöffnet und festgestellt, daß alle technischen Innereien entfernt worden waren.
    „Ich könnte mir vorstellen", meinte Cyrus, „daß jemand - also die Hamamesch - seinerzeit die gleiche Idee hatte wie wir und den Inhalt der hohlen Hantel zu Versuchszwecken entnahm. Tatsache ist, sie ist leer und ohne psionische Ausstrahlung."
    „Du setzt voraus", sagte Rhodan, „daß die damalige Karawane ebenfalls High-Tech eines anderen Volkes, vermutlich aus einer fernen Galaxis, mit nach Hirdobaan brachte."
    „Und die Hamamesch deren Geheimnis zu ergründen versuchten - vielleicht. Vielleicht haben sie es auch schon mit unseren Waren versucht..."
    Als Rhodan nachdenklich schwieg, holte der Wissenschaftler tief Luft und schlug mit der flachen Hand auf die Platte.
    „Gut", sagte er, „soviel dazu. Die Hantel hat uns immerhin klar gezeigt, daß aus ihr nichts zu holen ist. Bei dem Datenspeicher ist das etwas anders."
    „Was soll das jetzt sein?" erkundigte sich Lugia. „Klingt, als wolltest du uns Hoffnung machen, aber gleichzeitig wie ein Bedauern."
    Cyrus Morgan lächelte sie gequält an.
    „Wenn etwas, oder besser jemand zu bedauern ist, meine Beste, dann sind das wir - mein Team und ich. Denn dieses Ding gibt uns mehr Rätsel auf, als uns lieb ist." Er ließ ein Holo über dem Tisch aufbauen, das den von Gucky beschafften Gegenstand dreifach vergrößert zeigte. Das im Original
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher