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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira
Autoren: Jason Dark
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meinte Glenda, »bis zum Fest sind es ja noch einige Tage.«
    Sie deutete zur Tür. »Du solltest trotzdem losziehen, John, denn du bist nicht der Einzige, der unterwegs sein wird. Da kann schon etwas auf dich zukommen.«
    »Das sehe ich ein.« Mein Gesicht zeigte einen bittenden Ausdruck. »Aber ohne einen Kaffee stehe ich auf dem Schlauch. Das weißt du selbst. Da gibt es keine Energie in mir. Und eine Tasse zu kochen dauert ja nicht so lange. Ich verspreche dir, dass ich dann auch die Fliege mache.«
    Glenda nickte und wandte sich an Suko. »Du hast es gehört.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann will ich mal nicht so sein und mich erbarmen, Mister Geisterjäger.«
    »Ah, da werde ich dir bis in alle Ewigkeiten dankbar sein.«
    »Darauf komme ich zurück, John.«
    Wir mussten beide lachen. Der Kaffee, den Glenda kochte, war wirklich eine Wucht. Weltmeisterlich, ich wusste auch nicht, wie sie das schaffte. Erzählt hatte sie es nie. Es blieb ihr Geheimnis, und ich fragte auch nicht weiter danach.
    Lange musste ich auf den Kaffee nicht warten. In mir keimte ja noch die Hoffnung, dass Sir James Powell, unser Chef, hier erscheinen würde, um mich mit einem neuen Fall zu beglücken. Das traf leider nicht zu.
    Ich trank den Kaffee mit großem Genuss und langsamer als sonst. Glenda hatte nur zwei Tassen gekocht. Die zweite trank sie leer.
    »Du trinkst heute aber langsam, John.«
    »Weiß ich. Er ist heiß.«
    »Haha, das kannst du mir nicht erzählen. Der ist nicht heiß, du willst nur so lange wie möglich hier bleiben. Denk daran, am Morgen ist es noch nicht so voll wie am Nachmittag.«
    »Ich weiß. Außerdem muss ich noch nachdenken, was ich dir zu Weihnachten schenken soll.«
    Glenda lächelte. »Du kennst doch meine Vorliebe für einen bestimmten Duft. Und den bekommst du dort, wo du auch den Schal oder das Halstuch kaufen kannst.«
    »Ein guter Tipp.«
    »Wie super von mir. Dann kannst du ja jetzt gehen und dich ins Gewühl werfen.«
    »Ja, ich werfe mich.«
    »Viel Spaß«, meinte Suko und grinste dabei wirklich widerlich.
    Ich drohte ihm noch, bevor ich das Vorzimmer verließ. Für mich war es einer der schlimmsten Tage des Jahres. Wie schlimm er noch werden sollte, das konnte ich zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht ahnen...
    ***
    Wer die Frau war, zu der man Elvira Little gebracht hatte, wusste sie auch nicht genau. Jedenfalls stand sie in einem Büro mit weißen Wänden, einem kleinen Fenster und einer berufsbezogenen Einrichtung. Etwas Privates war dort nicht vorhanden. Und die Frau, die in diesem Büro residierte, passte auch in diese Umgebung. Sie war schon älter und ein herber Typ. Man konnte sie auch mit dem Prädikat männlich umschreiben.
    Für was die Frau in diesem großen Kaufhaus alles zuständig war, wusste Elvira nicht. Sie musste etwas mit dem Personal zu tun haben. Durch die Gläser ihrer Brille fixierte sie Elvira eine Weile und wiegte dann den Kopf.
    Die Reaktion sorgte bei Elvira für eine Frage. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein, das haben Sie nicht. Ich hätte anders reagieren sollen. Sie sind eine hübsche Frau, ohne jeden Zweifel, aber ich hätte mich für eine blonde Person entscheiden müssen und...«
    Elvira ließ sie nicht ausreden. »Bitte, Mrs Quest, ich kann mir ja eine blonde Perücke aufsetzen und...«
    »Nein, nein, das sieht zu unnatürlich aus. Wir wollen es in diesem Jahr ganz natürlich haben.« Sie lachte trocken. »Und den Leuten zeigen, dass Engel auch nur Menschen sind.«
    Elvira lachte ebenfalls pflichtschuldig. Noch stand nicht fest, ob sie genommen wurde, aber das Nicken der Frau beseitigte ihre Zweifel. Zudem gab die Mitarbeiterin zu, nicht mehr viel Zeit zu haben. Der Vertrag sollte gleich hier unterschrieben werden. In ein paar Minuten war es so weit.
    Elvira sollte im Vorzimmer warten, was sie auch gern tat und sich jetzt sicherer gab.
    Hin und wieder dachte sie an Rita Cromwell. Sie wusste nicht, ob man sie schon gefunden hatte. Und wenn, dann würde es noch dauern, bis die Polizisten auch zu ihr kamen, um Fragen zu stellen. So eng befreundet waren die beiden nicht gewesen. Allerdings waren sie beim Verteilen der Geschenke gesehen worden.
    Es ging weiter, und Mrs Quest zeigte, dass sie keine Zeit verlieren wollte. Vor der Tür her bat sie Elvira noch mal in ihr Büro. »So, dann wollen wir mal.« Sie legte Elvira einen Arbeitsvertrag hin, den sie auch durchlas.
    Bis Weihnachten musste sie jeden Tag ran. Bereits heute schon war sie eingeteilt. Arbeitsbeginn
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