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1753 - Die Ninja-Teufelin

1753 - Die Ninja-Teufelin

Titel: 1753 - Die Ninja-Teufelin
Autoren: Jason Dark
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Und ein Wunschtraum der Menschheit. Unsichtbarkeit war etwas, was sich wohl jeder wünschte.
    »Wer könnte denn Interesse daran haben?« Shaos Frage unterbrach Sukos Gedanken.
    »Eigentlich jede Organisation. Zumindest diejenige, die sich auskennt, die weiß, welche Macht hinter der Krone steht.«
    »Und wer könnte angerufen haben?«
    Suko räusperte sich. »Ich hoffe, dass er noch mal anruft. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Shao verzog die Lippen. »Eventuell deine Vettern? Jemand aus der China-Liga?«
    »Das ist möglich. Aber ich vermute eher jemanden von der Inselgruppe der Philippinen. Manila war und ist ein Zentrum der Ninja-Bewegung, und ich werde den Eindruck nicht los, dass die Gefahr von dieser Seite kommt. Es war über Jahre hinweg ruhig. Jetzt hat man sich wieder erinnert. Wir werden die Augen offen halten müssen.«
    »Was ist mit Sir James? Willst du ihn warnen?«
    »Klar, er muss Bescheid wissen. Aber ich möchte niemanden schon vorher verrückt machen. Wir lassen alles auf uns zukommen. Bisher hat die Krone der Ninja in den Tresoren des Yards gut und sicher gelegen. Wer an sie herankommen will, der muss sich eine Menge einfallen lassen.«
    »Okay, dann drücken wir uns mal die Daumen.«
    Beide schauten sich an, aber keiner von ihnen schaffte ein Lächeln...
    ***
    Canto lag noch immer auf dem Rücken. Doch etwas hatte sich bei ihm verändert. Es war die rote Schlinge, die in seinen Hals schnitt. Eine Frauenhand hielt sie in seinem Nacken fest.
    Cori Feen tat nichts. Sie hatte schon einiges in die Wege geleitet. Jetzt schaute sie zu, wie der alte Mann um sein Leben kämpfte. Er hatte seinen Mund weit aufgerissen. Er schnappte nach Luft, und die Bewegungen seiner Lippen sahen manchmal aus wie die eines Fisches. Er atmete gierig ein, bekam aber immer nur so viel Luft, wie Cori ihm gestattete. Sie wollte ihr Ziel erreichen, und dabei kannte sie kein Pardon. So machte es ihr auch nichts aus, die Geräusche zu hören, die der alte Mann von sich gab. Sie hörten sich schlimm an. Es war nicht nur das Röcheln, es waren auch die kurzen, abgehackten Schreie, die er ausstieß, wenn die Schlinge ihm erlaubte, nach Luft zu schnappen.
    Es war erst der Anfang der Folter. Cori Feen kannte sich aus. Sie wusste genau, was zu tun war, um Menschen zum Reden zu bringen. Bei manchen ging es schnell, da reichte schon die ausgesprochene Drohung, andere jedoch zeigten eine große Widerstandskraft. Dazu gehörte auch der alte Mann, der äußerst zäh war.
    Sie lockerte die Schlinge und gab ihm so etwas Spielraum. Dann bewegte sie sich zur Seite, trat vor ihn und blieb dort stehen.
    Canto hechelte und röchelte. Sein altes Gesicht war noch bleicher geworden. Seine dünne Haut schimmerte leicht bläulich.
    Cori Feen nickte ihm zu, bevor sie fragte: »Warum machst du es mir und dir denn so schwer?«
    Canto schaute sie an. Er bemühte sich auch um eine Antwort, war aber nicht in der Lage, etwas zu sagen. Irgendwas verschloss seine Kehle, und als er zu sprechen versuchte, da verließ nur ein Krächzen seinen Mund.
    Cori Feen hörte es und zuckte mit den Schultern. »Das hättest du dir alles ersparen können, wenn du mir geantwortet hättest. Ich will die Krone der Ninja, und du weißt genau, dass es sie gibt und wo sie sich befindet.«
    Der alte Mann versuchte zu lächeln. Es gelang ihm nicht. Es war nicht mehr als ein Zucken seiner Lippen, aber er bemühte sich trotzdem und schaffte auch eine geflüsterte Antwort.
    »Nicht gut. Nicht gut für die Menschen. Es reicht, wenn nur wenige Bescheid wissen.«
    »Aber du weißt Bescheid.«
    Canto wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn er es abstritt. Er gab mit schwacher Stimme zu, Bescheid zu wissen, und er fügte noch hinzu, dass er froh über den Ort war.
    »Den will ich wissen.«
    »Nein, Cori Feen. Nur wenige Menschen wissen Bescheid, und das muss auch so bleiben. Ich kann ihn dir nicht sagen. Es ist besser so...« Ein Hustenanfall schüttelte ihn. Sein ausgemergelter Körper zuckte. Hin und wieder stöhnte er auf, fiel dann in sich zusammen und sah, wenn er in die Höhe schaute, den mitleidlosen Blick der jungen Frau auf sich gerichtet.
    Er dachte daran, dass Cori Feen schon als Mädchen auf seinem Schoß gesessen hatte.
    Und jetzt?
    Sie hatte sich von den Schergen des Bösen einfangen lassen, und diese Fesseln waren so stark, dass sie nicht in der Lage war, sich davon zu befreien.
    »Was ist nur aus dir geworden?«, flüsterte er. »Du bist den falschen Weg gegangen,
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