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1753 - Die Ninja-Teufelin

1753 - Die Ninja-Teufelin

Titel: 1753 - Die Ninja-Teufelin
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    Canto schüttelte den Kopf. Sein Blick wirkte plötzlich müde. »Lass es sein, Mädchen. Es ist besser für dich. Denk einfach daran, dass du zu einer anderen Generation gehörst und gewisse Dinge für dich Nostalgie bleiben sollten.«
    Cori Feens Augen hatten sich verengt. »Du kannst mir viel erzählen. Meinetwegen kannst du auch versuchen, mir die Dinge aus deiner Sicht zu erklären. Aber ich weiß, dass du über Shimada und den Ninja-Kult bestens informiert bist.«
    Der alte Mann schürzte die Lippen und zuckte mit den Schultern.
    »Ich möchte alles wissen, was du weißt«, sagte Cori Feen.
    »Und deshalb sitzt du jetzt bei mir?«
    »Ja.«
    Der alte Angler schüttelte den Kopf. »Es ist nett, dass du gekommen bist, aber ich glaube, dass du den Weg umsonst gemacht hast. Ich kann dir nicht helfen. Wie gesagt, die alten Zeiten sind vorbei. Damals haben die Ninjas auf Shimada gesetzt. Doch ihn und seine Festung gibt es nicht mehr. Der Herr der tausend Masken ist letztendlich geköpft worden, und alle diejenigen, die ihm nahegestanden haben, hatten das Nachsehen. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Cori Feen schwieg. Sie saß da und starrte nachdenklich vor sich hin. Dabei besah sie ihre Hände, die so zierlich waren und trotzdem so kräftig wirkten.
    »Es gibt ein Vermächtnis«, murmelte sie.
    »Dann weißt du mehr als ich.«
    »Doch, du weißt es auch, Canto. Du willst es nur nicht zugeben. Man spricht nur nicht darüber, weil man sie verloren hat.«
    »Was meinst du?«
    Sie lächelte. »Du kennst sie, aber ich kann verstehen, dass du nicht antworten willst. Es ist die Krone der Ninja. Und sage nicht, dass du sie nicht kennst.«
    »Sicher, ich kenne sie.«
    »Dann ist es gut.«
    »Wieso gut?«
    Cori Feen lächelte breit. »Weil du mir mehr über sie sagen kannst, deshalb.«
    Canto überlegte. Er schaute über das flache Land. Er sah das braune Wintergras, im Westen auch die Straße, die den Horizont zu bilden schien. Auf ihr bewegten sich Fahrzeuge. Am Himmel zogen graue, tief hängende Wolken. Nebel gab es nicht, auch keinen Dunst, und hin und wieder war das Plätschern der Wellen zu hören, wenn sie gegen das Ufer schwappten.
    »Ich habe die Krone nie besessen, Kind.«
    »Ja, das weiß ich. Aber du weißt mehr über sie.«
    »Es ist vorbei.«
    »Nicht für mich.«
    Canto seufzte. »Kind, sei mir nicht böse, aber lass die alten Zeiten ruhen. Keiner will, dass sie zurückkehren. Und auch ich habe sie vergessen.«
    »Ach, das glaube ich dir nicht.«
    »Du meinst, dass ich dir etwas vormache?«
    »Nein, nein, so will ich das nicht sagen. Es kann sein, dass du einiges vergessen hast, aber ich denke, dass du noch so einiges weißt. Es geht mir nur um den einen Gegenstand. Ich will die Krone der Ninja haben, das ist alles.«
    »Aha. Und dann? Was geschieht, wenn du sie hast?«
    »Werde ich eine Herrschaft antreten können. Ja, ich werde dann diejenige sein, die die Macht der Ninja zurückbringt. Daran kann mich niemand hindern. Ich habe von ihren glorreichen Zeiten gehört, und ich will, dass sie zurückkehren.«
    »Sie sind vorbei.«
    »Ja, aber man kann sie zurückholen, und ich gehe davon aus, dass du mir helfen wirst.«
    Canto überlegte. »Warum sollte ich das?«
    »Weil ich es will. Ich möchte nur die Krone der Ninja und durch sie die Tage der Demut und der Unterwürfigkeit beenden. Ich weiß, dass es Shimada nicht mehr gibt. Aber deshalb muss er nicht vergessen sein. Dafür werde ich sorgen.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich will die Krone, nicht mehr und nicht weniger. Und ich weiß, dass dir bekannt ist, wo ich sie suchen muss.«
    »Nein, Cori Feen. Ich weiß nicht, wo sich die Krone befindet. Da irrst du dich.«
    »Aber du weißt, dass es sie gibt?«
    »In der Tat.«
    »Und du hast sie schon erlebt?«
    Canto lächelte knapp. »Ich habe sie nicht erlebt, ich habe nur von ihr gehört.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Egal. Ich will sie haben, und ich muss wissen, wer sie besitzt.«
    »Shimada nicht.«
    »Das weiß ich.« Sie funkelte den alten Mann an. Plötzlich war ihre Freundlichkeit verschwunden. »Wir sind hier allein. Niemand beobachtet uns. Ich habe Respekt verdient, alter Mann. Je mehr Zeit verging, umso mehr ist der Respekt zusammengeschmolzen, und ich glaube nicht, dass er jetzt noch vorhanden ist.«
    Noch während sie sprach, erwischte sie Canto mit einem Stoß ihrer rechten Hand an der Brust. Es war kein harter Treffer, aber heftig genug, um ihn nach hinten kippen zu lassen, sodass er vom
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