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1753 - Die Ninja-Teufelin

1753 - Die Ninja-Teufelin

Titel: 1753 - Die Ninja-Teufelin
Autoren: Jason Dark
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Augen waren es ebenfalls, doch ihr Blick wirkte starr, und auch der Mund würde sich von allein nicht mehr schließen.
    Es war das Ende des Alten!
    Canto lebte nicht mehr. Der Mann hatte seinen letzten Fisch nicht mehr fangen können.
    Cori Feen holte Luft. Genau das hatte sie eigentlich nicht gewollt, sie hatte den Alten zum Reden bringen wollen, aber er hatte sich stärker gezeigt, als sie angenommen hatte.
    Und jetzt?
    Sie schaute auf den Toten, der rücklings im Gras lag. Augen und Mund waren noch immer nicht geschlossen. Der leere Blick war in den Himmel gerichtet, der als graue Watte über dem Land lag.
    Nur mühsam unterdrückte sie einen Fluch. So hatte sie sich die Befragung nicht vorgestellt, und sie überlegte jetzt, was sie unternehmen sollte.
    Zeugen gab es hier nicht. Spuren hatte sie ebenfalls keine hinterlassen. Sie musste nur die Seidenschlinge entfernen, was sie auch tat.
    Wegschaffen wollte sie den Toten nicht, der würde irgendwann gefunden werden. Sollten sich die Polizisten Gedanken machen, sie würde den Blick nach vorn richten.
    Aber wohin genau?
    Cori Feen kniete vor der Leiche und schaute sie an. Sie dachte an die letzten Sekunden in Cantos Leben. Sie hatte etwas von dem Alten wissen wollen, und wenn sie genauer nachdachte, hatte sie auch eine Antwort erhalten.
    Der Name Scotland Yard war gefallen.
    Den ließ sich Cori Feen einige Male durch den Kopf gehen. Bestimmt hatte der Alte ihn nicht aus Spaß ausgesprochen. Es musste etwas dahinterstecken.
    Sie fragte sich, ob sie der Spur nachgehen sollte. Eigentlich blieb ihr keine andere Wahl, denn einen anderen Hinweis hatte sie nicht.
    Cori Feen richtete sich auf. Sie holte tief Luft. In ihrem Gesicht arbeitete es. Es malte sich dort kein fröhlicher Ausdruck ab. Er war eher düster, aber die Frau dachte nicht im Traum daran, ihren Plan zu ändern. Sie wollte die Krone der Ninja, und sie würde sie auch bekommen, das stand fest. Sie musste nur andere Wege einschlagen, doch auch da kannte sie sich aus...
    ***
    Suko war mit dem Rover gefahren. Sein Freund und Kollege John Sinclair hatte in einem anderen Fall zu tun. Und so hatte Suko sich allein in den Wagen setzen müssen, um zum Tatort zu fahren.
    Es lag an einem recht einsamen Ort, aber noch in London. Nahe der Themse, allerdings an einem Nebenarm. Dort hatte man den Toten gefunden, der Canto hieß und dem Aussehen nach aus Asien stammte.
    Man hatte Suko gebeten, sich den Toten anzuschauen, den zwei Angler gefunden hatten, die noch in der Nähe warteten und ihre Zigaretten rauchten.
    Suko hielt den Rover an. Er stieg aus dem Wagen und streifte seine Jacke über. Der Wind war nicht eben angenehm. Er blies aus westlicher Richtung, war recht kalt und zudem feucht. Es roch nach altem Wasser und Erde, und die Männer der Spurensicherung wirkten in dieser kahlen Umgebung völlig fremd.
    Suko ging die letzten Schritte zu Fuß. Er steuerte sein Ziel direkt an und sah einen Mann im hellen Mantel auf sich zukommen. Er war der Chef hier, trug wie alle anderen helle dünne Handschuhe und begrüßte Suko mit einem Kopfnicken. Dann sagte er noch: »Danke, dass Sie gekommen sind, Kollege.«
    »War selbstverständlich. Sie werden mich ja nicht wegen irgendeiner Lappalie hergeholt haben.«
    »Stimmt.«
    »Was wissen Sie über den Toten?«
    Der Kollege hob die Schultern. Er hieß Tom Burke und meinte, dass Suko sich die Leiche erst mal anschauen sollte.
    »Warum?«
    »Vielleicht kennen Sie ihn.«
    »Okay, wie Sie wollen.«
    »Er ist ein älterer Mann. Oder ein alter Mann.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Ja, er heißt Canto. Ist Migrant, aber inzwischen Brite, auch wenn er seine asiatischen Wurzeln nicht verleugnen kann. Er muss von den Philippinen stammen.«
    »Das ist nicht eben das Land, das ich kenne«, meinte Suko.
    »Ja, das hatten wir uns schon gedacht. Dennoch sollten Sie sich den Toten anschauen.«
    Suko fragte nicht mehr. Er hätte gern den genauen Grund gewusst, doch da machte Kollege Burke es spannend.
    Von der Leiche blieben sie stehen. Der alte Mann lag auf dem Rücken. Mit dem offenen Mund sah der Tote aus wie eine Wachsfigur. Auch der starre Blick der Augen war geblieben, und dass mit dem Hals etwas nicht stimmte, sah Suko sofort.
    Er kam darauf zu sprechen, und Burke erklärte ihm, dass dieser alte Mann gefoltert worden war. Das jedenfalls hatten die Kollegen herausgefunden.
    »Dann muss er etwas Bestimmtes gewusst haben«, sagte Suko.
    Burke nickte. »Ja, das hat er auch. Vielleicht wissen
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