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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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wollte ich es nicht glauben, doch als ich mich weiterhin darauf konzentrierte, da wusste ich Bescheid.
    Es war tatsächlich Leichen- oder Verwesungsgeruch, der mich erreicht hatte. Zwar nur schwach, aber eine Täuschung war es nicht.
    Sofort dachte ich wieder an einen Ghoul. Es hätte mich nicht gewundert, wenn mir plötzlich so ein Schleimwesen entgegen gekommen wäre. Da tat sich nichts. Nur der widerliche Geruch blieb weiterhin bestehen.
    Wo kam er her?
    Ich sah nichts, gar nichts. Das musste ich ändern. Erneut schaltete ich die kleine Leuchte ein. Der helle Strahl wanderte über den Boden, und ich brauchte nicht weit zu gehen, da sah ich es.
    Auf dem Boden lag ein Mann. Ich leuchtete in sein Gesicht. Es war mir unbekannt. Der Mann war tot. Da er nicht zu den beiden Leibwächtern gehörte, ging ich davon aus, dass es sich um den vermissten Walter Schröder handelte.
    Und dann gab es noch eine zweite leblose Gestalt. Sie wurde von dem Strahl erfasst, als ich ihn nach links drehte. Das war der zweite Bodyguard, der sich nicht mehr rührte. Im hellen Lichtstrahl sah ich seine Haut. Sie wirkte verändert, irgendwie ausgetrocknet. Jedenfalls war sie dünner geworden, das erkannte ich, ohne dass ich sie anfassen musste.
    Es gab diesen Mörder also. Und er befand sich in der Nähe, denn ich glaubte nicht daran, dass er die Flucht ergriffen hatte. Er musste sich noch in der Nähe aufhalten, davon ging ich aus. Möglicherweise wartete er auf sein drittes Opfer.
    Ich wollte das jedenfalls nicht sein.
    Ich löschte das Licht.
    Über mir fiel die Dunkelheit zusammen. Es verging Zeit, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Ich wollte den Killer haben, der sich als Sohn des Ewigen bezeichnete und dabei nach Verwesung roch.
    Wie passte das zusammen?
    Eigentlich überhaupt nicht. Aber es musste eine Verbindung geben, über die ich nachgrübelte.
    Aufgeben wollte ich nicht. Und so schob ich mich wieder vor. Ich ging parallel zur Straße und musste mir dabei den Weg bahnen, denn die Natur wuchs hier recht dicht.
    Er war da.
    Ich merkte es.
    Ich erhielt die Warnung, denn plötzlich spürte ich das leichte Brennen auf der Brust.
    Die Warnung!
    Das Kreuz ließ mich nicht im Stich. Ich war den richtigen Weg gegangen und meinem Gegner immer näher gekommen.
    Ich blieb stehen. Wo befand er sich?
    In der Dunkelheit sah ich nichts, musste jedoch davon ausgehen, dass man mich sah, und so stellte ich mich auf einen Angriff ein.
    Der erfolgte nicht. Es tat sich nichts in meiner Umgebung. Ich hatte die Warnung nicht vergessen und ging davon aus, dass ich dem Gegner schon nahe gekommen war.
    Was mir durch den Kopf schoss, war ein Risiko, aber ich musste es eingehen.
    Ich stellte die schmale und lichtstarke Lampe so ein, dass der Strahl einen Fächer bildete, der sich in die Dunkelheit bohrte und plötzlich ein Strauchwerk zeigte, das im Licht blass aussah und in seiner Farbe an biegsame Knochen erinnerte.
    Auch weiter entfernt wurde der Bewuchs aus der Dunkelheit gerissen, aber nicht nur er, denn ich entdeckte noch etwas anderes. Es war nicht genau zu erkennen, nur gehörte es nicht hierher, denn es bewegte sich nach rechts und zugleich um eine Winzigkeit nach vorn.
    So geriet es genau in den Lichtfächer hinein. Es kam wirklich einem Zufall gleich, denn ich hatte so etwas wie eine Lücke gefunden. Sie wurde von einer Gestalt ausgefüllt, bei der ich nur den Oberkörper sah.
    Einen Kopf, die Schultern und einen Teil der Kutte, zu der eine Kapuze gehörte, die der Mann über den Kopf gezogen hatte. Sie verdeckte zum Glück nicht sein Gesicht. Das malte sich in diesem Ausschnitt ab.
    Für eine kaum messbare Weile schien die Zeit eingefroren zu sein. Ich nahm auch wieder den leichten Verwesungsgeruch wahr. Zugleich schoss mir durch den Kopf, dass ich es nicht mit einem Ghoul zu tun hatte, aber auch nicht mit einem normalen Menschen. Ich starrte auf das Gesicht, das gut zu erkennen war.
    Das Gesicht eines Menschen. Recht hell, vielleicht auch leicht verzogen oder schief. So genau war das nicht zu erkennen. Dann hörte ich einen Fluch, und im nächsten Moment war die Gestalt nicht mehr da. Einfach abgetaucht.
    Ich fluchte. Dass es nicht beim Abtauchen bleiben würde, stand für mich fest. Die Gestalt würde die Flucht ergreifen, und genau das trat ein.
    Ich sah sie nicht mehr. Dafür hörte ich sie noch, aber auch diese Geräusche wurden leiser und verstummten schließlich ganz.
    Ich nahm die Verfolgung nicht auf. Sie hätte nur
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