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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schließlich alle Katzen grau, und so mussten wir uns zunächst auf das Licht unserer Scheinwerfer verlassen, die einen Teil der Straße vor uns ausleuchteten.
    Wir hatten dabei das Gefühl, durch einen Tunnel zu fahren, denn rechts und links standen die Bäume ziemlich dicht beisammen. Der Himmel über uns zeigte auch kein Bild, an dem man sich hätte erfreuen können. Es waren keine Sterne zu sehen, der Mond zeigte sich auch nicht, weil alles von einem dünnen Wolkenvorhang verdeckt wurde.
    Weit lag das alte Haus nicht von der Ortschaft entfernt.
    Harry Stahl fuhr. Sein Gesicht lag etwas im Schatten. Ich sah trotzdem, dass es einen nachdenklichen Ausdruck zeigte.
    »Worüber grübelst du nach, Harry?«
    »Das ist eigentlich ganz einfach, John.« Er deutete ein leichtes Kopfschütteln an. »Ich befürchte, dass wir zwischen die Fronten geraten könnten.«
    »Wie meinst du das?«
    »Auf der einen Seite haben wir es mit dem geheimen Treffen zu tun, auf der anderen könnte uns eine dämonische Magie zu schaffen machen.«
    »Ja, davon kann man ausgehen. Wir werden Probleme bekommen. Zunächst mit den Personen, die sich in der Komturei aufhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sie über unser Erscheinen informiert hat.«
    »Da kannst du recht haben.«
    »Ich habe recht, glaube es mir.«
    Dazu sagte ich nichts. Ich gehörte zu den Menschen, die erst mal alles auf sich zukommen ließen. Und ich musste zugeben, dass ich damit immer recht gut gefahren war.
    Es war nichts abgesichert. Wir fuhren auf keine Straßensperre zu. Man hatte uns nur gesagt, dass das Haus auf der linken Seite lag, und das traf auch zu, denn jenseits unseres Scheinwerferlichts entdeckten wir in der Höhe einen schwachen hellen Schein, und zwar außerhalb des Wegs.
    »Das muss es sein«, sagte Harry.
    Er fuhr noch langsamer. Wir hatten uns schon einen Plan zurechtgelegt. Wir wollten nicht anhalten, sondern erst an dem Haus vorbeifahren, ein Stück weiter parken, um dann den Weg bis zum Haus zu Fuß zurückzulegen. So würde es laufen, und wir gingen davon aus, dass es ein guter Plan war.
    Es lief alles prächtig. Wir passierten das Haus und sorgten dafür, dass wir nicht langsamer wurden, sodass es auffiel. Dabei warfen wir Blicke durch die Scheibe, um das Haus zu beobachten, an dem sich nichts tat. Zwei einsame Lichter verstrahlten Helligkeit, das war auch alles.
    »Und?«, fragte Harry.
    »Sieht alles normal aus.«
    »Ja – einerseits. Und andererseits?«
    »Bin ich gespannt, ob man uns einlassen wird. Das könnte ein Problem werden.«
    »Erst mal abwarten.«
    Harry stoppte. Dann löschte er die Lichter und wendete im Dunkeln, was auf der schmalen Straße nicht ganz einfach war, und so konnten wir wieder zurückfahren.
    Diesmal noch langsamer. Auch wieder ohne Lichter. Wir schlichen förmlich an das Haus heran und stoppten nach Gefühl. So hatten wir den Eindruck, einen großen Teil der Strecke hinter uns zu haben, und vom Haus aus konnte der Wagen nicht gesehen werden, weil hier der Wald und die Dunkelheit so etwas wie eine Einheit bildeten.
    Ich stieg aus. Auch Harry verließ den Wagen. Die Innenbeleuchtung brannte dabei nicht, die hatten wir ausgeschaltet. Auf der Zufahrt war uns niemand aufgefallen, aber das hieß nicht, dass die Straße nicht überwacht wurde. Die Mittel der Technik waren sehr subtil.
    »Auf geht’s!« Ich nickte Harry zu, der noch seine beiden Pistolen überprüfte.
    Wir marschierten los. Es wurde kein Marschtempo vorgelegt, es war ein Gehen, und dabei setzten wir unsere Schritte vorsichtig und versuchten auch, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Wir mussten damit rechnen, dass man uns erwischte, wer auch immer.
    Wir kamen dem Ziel näher, bewegten uns durch die Dunkelheit und durch eine feuchte Luft. Das lag an dem schwachen Dunst, der sich ausgebreitet hatte.
    Als wir mehr als die Hälfte der kurzen Strecke zurückgelegt hatten, begann mich ein besonderer Geruch zu stören.
    Ich blieb stehen.
    Harry hielt ebenfalls an. Er stand an meiner rechten Seite und schaute mich an.
    »Was hast du?«
    »Ich rieche etwas.«
    »Super und was?«
    Ich gab ihm noch keine Antwort und fragte: »Ist dir nichts aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Dann zieh mal die Nase hoch.«
    Erst wollte er grinsen und den Kopf schütteln. Dann kam er meiner Bitte nach und schnupperte.
    Ich wartete einige Sekunden, bis Harry sich zu einem Kommentar durchgerungen hatte.
    »Ja, du hast recht. Hier – hier – riecht etwas. So komisch. Hier

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