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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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weit. Mein Handy meldete sich. Natürlich war es Godwin, der anrief.
    »Na, gespannt?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Ja, du bist schon immer ein schlechter Lügner gewesen, mein Freund.«
    »Hast du denn etwas herausgefunden?«
    »Nein, nicht ich. Aber mein Templerbruder Vincent, und das lässt sich sogar hören.«
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    »Hör zu, John. Es gibt etwas über diese Komturei, die lange Zeit ein Stützpunkt der Templer gewesen ist. Das alles passierte nach der Vernichtung des Ordens.«
    »Ist schon klar.«
    »Wie gesagt, es gab die Komturei. Sie war eine Anlaufstelle. Hier konnten sich die Brüder verstecken, hier konnten sie auch Geld leihen, Waren aufnehmen und sich auch psychischen Beistand holen. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Und dieser Schatten gehörte nicht zu den Templern. Es war ein anderer, ein Feind. Einer, der die Menschen in der Umgebung terrorisierte. In den Chroniken steht, dass er auf den Namen Midas hörte. Ob es sein richtiger war oder ob er ihn sich selbst gegeben hatte, das weiß ich nicht. Jedenfalls verbreitete er Angst und Schrecken unter den einfachen Menschen. Das kam meinen Freunden zu Ohren, und sie beschlossen, etwas gegen diese Unperson zu unternehmen. Es gab da einen Templer namens Jerome Alvarez. Er stellte sich zum Kampf, und er hat es tatsächlich geschafft, diesen Midas zu besiegen.«
    »Du meinst zu töten?«
    »Genau das.«
    »Und was ist dann passiert?«
    Schweigen. Ich hörte nichts mehr. »He, bist du noch da?«
    »Klar. Aber da schweigt des Sängers Höflichkeit.«
    »Du weißt also nichts mehr?«
    »Nein. Nur, dass dieser Midas tot ist, obwohl er sich angeblich für unsterblich gehalten hat, aber das war wohl mehr ein Wunschtraum.« Er räusperte sich. »Ich kann nur hoffen, dass es dich weiterbringt, John.«
    »Nicht wirklich.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil wir ja hier wieder einen Mord haben und sich der Killer als Sohn des Ewigen vorgestellt hat.«
    »Oh ja, etwas größenwahnsinnig, wie?«
    »Kann man sagen.«
    »Aber ich kann dir zu diesem Fall nichts mehr sagen. Für mich war es sowieso ein kleines Wunder, dass der Templerbruder so viel herausgefunden hat. Das bringt mich noch auf eine andere Idee.«
    »Raus damit!«
    »Wie wäre es, wenn ich komme und euch unterstütze?«
    »Das ist nicht schlecht, Godwin...«
    »Aber?«
    »Wir werden erst mal versuchen, allein zurechtzukommen. Sollten die Probleme zu groß werden, gebe ich dir Bescheid. Ansonsten schauen wir uns mal um.«
    »Ja, nach Midas.«
    Ich musste lachen. »Oder nach der Gestalt, die sich als Sohn des Ewigen bezeichnet.«
    »Genau das will mir nicht in den Kopf. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wer es sein könnte?«
    »Klar. Nur bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Ich kann nur sagen, dass er vermessen ist, wenn er sich so bezeichnet.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Gut, Godwin, dann hören wir wieder voneinander. Ich denke, dass ich dich morgen früh kontaktiere.«
    »Tu das. Und viel Glück.«
    »Danke.«
    Harry Stahl hatte mitgehört. Er richtete seinen Blick auf mich und fragte: »Bist du jetzt weiter gekommen?«
    »So weit wie du. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass dieses Haus eine Geschichte hat. Hier sind zwei Gegensätze aufeinandergetroffen. Templer haben auch eine Rolle gespielt, das wissen wir.«
    »Und jetzt?«, fragte Harry. »Jetzt spielen sie keine Rolle mehr. Sollte man meinen, denn ich glaube nicht, dass sich unter dem Kuttenträger ein Templer verbirgt.«
    »Das kann ich mir auch nicht vorstellen.«
    Harry machte sich schon große Gedanken darum. »Wer dann, mein Freund? Wer kann es sein?«
    Ich erhob mich von meinem Sitzplatz. »Keine Ahnung, aber wir werden ihn suchen. Wir sollten uns die Daumen drücken, dass wir ihn noch in der Nacht finden...«
    ***
    Walter Schröder war froh, dass sich dieser Tag dem Ende zugeneigt hatte. Es war kein Vergnügen gewesen, die langen Stunden zu überstehen. Da wurde diskutiert, da rauchten die Köpfe. Da ging es um Zahlen, um Prognosen, aber auch um die Schicksale von Ländern, und es stellte sich die Frage, ob diese Staaten überhaupt noch zu retten waren.
    Doktor Walter Schröder war Wissenschaftler, Volkswirt und Soziologe. Aber auch so etwas wie ein Zukunftsforscher, und was er da herausgefunden hatte, sah nicht eben rosig aus. Wenn sich die Menschheit nicht dazu entschloss, radikal umzudenken, würden Kriege nicht ausbleiben. Ebenso wie Proteste, Währungsabstürze, Crashs bei den Banken und das Verbrennen
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