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1744 - Der Plan des Unsterblichen

Titel: 1744 - Der Plan des Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
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Ayindi verzögert. Sicher werdet ihr sagen, daß es genau umgekehrt ist. Ihr werdet den sturen Ayindi die Schuld zuschieben. Aber das sind alles nur Plänkeleien am Rande."
    „Es geht dir oder ES um die Abruse", stellte Perry Rhodan fest. „Aber gleichzeitig behauptest du, die Abruse sei nicht das Problem der Ayindi oder der Galaktiker oder beider. Ich vermute, daß du damit etwas ganz anderes ausdrücken möchtest. Heraus mit der Sprache!"
    „Ich werde es euch sagen", sprach der Bote von ES. „Auch wenn ihr die ganze Tragweite vielleicht nicht erfassen könnt. Dabei wäre es leicht gewesen, denn die Ennox haben euch vor einiger Zeit auf die richtige Spur geführt, obwohl das ohne Absicht geschah."
    „Heraus mit der Sprache, Ernst!" verlangte Rhodan erneut.
    „Die Abruse droht zu einer universellen Gefahr zu werden", erklärte Ellert. „Zu einer Gefahr für beide Seiten des Universums, die alles vernichtet, indem sie es zu ihresgleichen transformiert. Aber selbst das ist nicht der entscheidende Punkt."
    Er hob dozierend eine Hand und sagte: „Die Abruse rüttelt an einem Teilaspekt der Dritten Ultimaten Frage.
    Und allein das zählt. Letzten Endes könnte das etwas für das Universum bedeuten, das sich nicht mehr in Worte fassen läßt. Und das mit einem Begriff wie >Ende< oder >Untergang< oder unmöglichem neuen Urknall< nur sehr dürftig beschrieben wäre."
    Jeder der Zuhörer spürte den Ernst, der aus diesen Worten sprach.
    In diesem Moment schrillten die Alarmglocken durch die BASIS.
    Auf einem Bildschirm erschien der Oberkörper des Nakken Paunaro.
    „Etwa hunderttausend Schneeflocken", erklang es aus der Sichtsprechmaske des Schneckenartigen, „im Anflug aus Maridur. Formieren sich zu einzelnen Pulks. Auch mehrere Diamantschiffe. Ziel: mit großer Wahrscheinlichkeit die BASIS. Breche Erkundung ab und kehre zurück."
    Perry Rhodan, sein Sohn, Reginald Bull und Atlan tauschten blitzschnell Blicke aus. Dann starrten sie alle auf Ernst Ellert.
    „Ich bleibe hier", erklärte der Bote von ES. „Aber ich werde schweigen. Ihr seid es, die handeln sollen. Handelt nach eurem Ermessen, nach eurem freien Willen. Und denkt dabei nicht an das Schicksal der Hamiller-Tube. Ihr seid Lebewesen."
    „Und was ist Hamiller?" fragte Atlan ironisch.
    „Eine Tube", antwortete Ernst Ellert trocken.
    Dann machte er ein paar Schritte und stellte sich an eine Seitenwand wenige Meter neben dem kauernden Philip und schloß die Augen. Dazu verschränkte er die Arme auf der Brust. Er erinnerte ein wenig an eine Buddha-Figur.
    Oder an Voltago, der ebenfalls stocksteif und unbeweglich auf sein Erwachen wartete.
     
    2.
     
    Shauny Target wischte sich zum wiederholten Mal die Tränen aus dem Gesicht.
    Obwohl sie wußte, daß sie nichts an den Tatsachen ändern konnte, sah sie sich die Videoaufzeichnungen noch einmal an.
    Sie wußte nicht, ob es das zehnte oder zwölfte Mal war. Irgendwie war es ihr egal. Und doch wieder auch nicht.
    Sie stellte nichts Besonderes dar. Mit ihren 35 Jahren gehörte sie zu den Jüngsten der Besatzung beider Coma-Expeditionen. Es grenzte an ein Wunder, daß sie die erste Coma-Expedition hatte mitmachen dürfen, bei deren Start sie gerade 19 Jahre alt geworden war. Sie war die Ausnahme schlechthin gewesen.
    Ein paar vereinzelte Sommersprossen tanzten über ihr schmales Gesicht, das jetzt von großer Trauer beherrscht wurde. Drei oder vier der hellroten Haarsträhnen klebten auf den feuchten Wangen. Die hellblauen Augen waren an den Rändern stark gerötet.
    Sie wartete auf eine Erkenntnis. Oder auf einen Fehler oder Widerspruch in den Aufzeichnungen der Leute von Michael Rhodans MONTEGO BAY. Oder auf ein Ereignis, von dem sie jedoch nur eine so verschwommene Vorstellung besaß, daß sie es nicht in Worte fassen konnte.
    Sie wollte, daß etwas passierte, aber sie wußte nicht, was. Wenn nämlich nichts passierte, dann würde sie vielleicht den Verstand verlieren oder ihrem grausam gewordenen Leben ein Ende bereiten. Ihre Verzweiflung war unermeßlich.
    Sie ließ die Bilder und Worte stumm über sich ergehen. Bis zu der Stelle, an der Jacco Arrow seinen Auftritt hatte und Michael Rhodan erst anflehte und dann anschrie.
    An dieser Stelle konnte sie ihren Tränenfluß nicht mehr unter Kontrolle halten. Dann peitschte der seelische Schmerz durch ihren zierlichen Körper, und sie gab sich hemmungslos der Pein hin.
    Sie war gar nicht mehr in der Lage, das weitere Geschehen um das Schicksal der zwanzigköpfigen
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