Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1744 - Der Plan des Unsterblichen

Titel: 1744 - Der Plan des Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
belächelt haben. Aber gestört hat mich das nicht. Meiner Meinung nach hat jeder irgendwo einen Spleen oder eine Leidenschaft.
    Eine andere Hoffnung war gewesen, während des mehrjährigen Fluges der BASIS zur Großen Leere einmal Gucky zu begegnen. Eine solche Gelegenheit hatte sich zuvor nie ergeben. Das Gigantschiff war einfach zu groß. Und die 12.000köpfige Besatzung verlief sich förmlich darin.
    Außerdem kam ich ohne triftigen Grund nicht in die Bereiche, in denen sich Gucky und die Führungscrew normalerweise aufhielten.
    Aber nun sollte ich für geplante drei Wochen mit Gucky in einer Kugel von nur 100 Metern Durchmesser leben! Wenn sich da keine Begegnung arrangieren ließ, dann mußte es doch mit dem Teufel zugehen. Außerdem wußte ich die Kommandantin auf meiner Seite.
    Ich besaß einen kleinen Datenträger, in dem ich alle Dinge, die ich über Gucky besaß, aufgelistet hatte. Auch ein großer Teil der Berichte über seine Abenteuer war darin enthalten sowie die wichtigsten Bildaufzeichnungen.
    Am achten Tag unserer Expedition geschah das Wunder.
    „Du hast vielleicht unverschämtes Glück, Kleine", sagte Weya lächelnd zu mir. „Selma Laron leidet an einer schweren Magenverstimmung. Angeblich hat Ed Morris etwas gekocht, was ihr nicht bekommen ist. Selma fällt für die Erkundung aus. Gucky hat mich gebeten, einen geeigneten Ersatz aus der Mannschaft der KRANICH für ihn abzustellen."
    Und das war ich!
    Keine fünf Minuten später stand ich Gucky gegenüber. Das Abenteuer konnte beginnen. Mir zitterten ein wenig die Knie, aber ich glaube, keiner hatte es bemerkt.
     
    *
     
    Ich will dich nicht mit den Einzelheiten der Ereignisse langweilen. Sie spielten damals für mich eine große Rolle, denn Gucky und ich wurden Freunde. Wir stießen als erste Mitglieder der Coma-Expedition auf die Gish und die Vatachh. Wir entdeckten ein Quidor-Symbol auf einer scheinbar unbewohnten Welt voller Ruinen.
    Nach der Rückkehr der Expedition blieben Gucky und ich in losem Kontakt. Er half mir, eine rätselhafte Geschichte in Robert Grueners halbfertiger Station Coma-11 aufzuklären.
    Drei kleine Wesen hatten sich von dem Planeten, auf dem die erste Erkundung stattgefunden hatte, an Bord der Space-Jet geschmuggelt und waren so ungewollt von ihrer Heimat verschleppt worden. Es war allein Gucky zu verdanken, daß die Geschichte geklärt wurde und die drei Winzlinge zu ihrem Heimatplaneten zurückkehren konnten.
    Na gut, ein bißchen beteiligt war ich daran auch. Aber das ist heute ohne Bedeutung.
    Ich war glücklich, Gucky begegnet zu sein. Meine Datei enthielt nun eine Menge neuer Bilder und viele weitere Informationen über den Ilt. Ich hatte genügend Freizeit, alle zu studieren und zu sortieren.
    Während der Expedition hatte ich viele Bild- und Tonaufzeichnungen gemacht, denn das gehörte zu meiner Aufgabe als Kommunikationsspezialistin. Ich bastelte einen Film zusammen, in dem Gucky und ich, aber auch Alaska Saedelaere, Ed Morris und Selma Laron eine Rolle spielten.
    Dazu Weya Prentzell und die drei kleinen Wesen von einem Planeten, der erst Objekt-Delta genannt wurde und später Sypphel.
    Im zweiten Jahr während des Rückflugs von der Großen Leere erinnerte sich Gucky an mich, wie er es versprochen hatte. Er tauchte wenige Meter vor mir auf, als ich auf dem Weg zu einem medizinischen Routinetest war, den wir alle in regelmäßigen Abständen über uns ergehen lassen mußten.
    „Hallo, Shauny!" begrüßte er mich und ließ sich von mir umarmen.
    „Ich habe ein Gerücht vernommen", piepste er dann und zwinkerte mir zu. „Ich bin gekommen, um von dir die Wahrheit zu erfahren."
    Ich staunte. „Wovon sprichst du?"
    „Von einem Film, den du über unsere gemeinsamen Erlebnisse aus deinen Aufzeichnungen gebastelt hast."
    Ich spürte förmlich, wie mir das Blut in den Kopf schoß und ich eine hochrote Birne bekam. Aber ich fing mich schnell wieder.
    „Gucky!" Ich drohte ihm mit ausgestrecktem Zeigefinger. „Man soll nicht ohne Erlaubnis in den Gedanken anderer schnüffeln!"
    „liih bewahre, meine Liebe!" versicherte er mir und hob beschwichtigend seine Händchen in die Höhe. „Das würde mir niemals einfallen. Telepathische Angriffe erfolgen nur in extremen Notlagen. Und du bist alles andere als eine Notlage, Shauny."
    „Hm!" Ich tat so, als ob ich nachdenken würde. Die Wahrheit war, daß ich zu verwirrt war, um überhaupt logisch oder auch nur halbwegs folgerichtig denken zu können. „Dann laß mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher