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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang
Autoren: Unbekannt
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gesamten Schiffes für längere Zeit im Ungewissen über ihre weiteren Absichten.
    „Es ist jetzt endgültig." Cyrus Morgan raufte sich das braune Haar.
    „Wir sind Geiseln eines übergeschnappten Kommandanten. Und wir können nichts dagegen tun. Hamiller hat uns und die BASIS vollständig in der Hand. Wenn er nicht will, bekommen wir nicht einmal unser Essen und Trinken."
    Das Aariam-System lag inzwischen weit hinter dem Trägerschiff. Von dort war keine Hilfe zu erwarten. Kein einziges Rochenschiff folgte der BASIS, die unter höchster Beanspruchung von Energie und Material in Richtung Todeszone raste.
    „Warum haben wir die Tube nicht einfach zerstört? Irgendwann, als wir Gelegenheit dazu hatten?" murmelte Shaughn Keefe, und Talyz Tyraz tat zirpend seine Zustimmung kund. „Damals zum Beispiel, als die Möglichkeit bestand, die Tube in eine Sonne zu werfen, weil sie im Raumschifffriedhof nahe X-DOOR verrückt geworden war?"
    Lugia Scinagra schwenkte ihren Sessel ein Stück zur Seite und starrte den Cheftechniker an. Unter ihrem Blick wurde ihm abwechselnd heiß und kalt.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt, Lugia?"
    „Nein. Aber du erinnerst mich daran, daß die Hamiller-Tube weder nach Waylon Javier noch nach Harold Nyman verlangt. Selbst wenn sie beschädigt ist, kann sie immer noch einigermaßen klar denken. Versteht mich richtig: Dieser Gedanke ist es, der mir Angst einjagt. Wüßten wir mit Sicherheit, daß Hamiller gestört ist, wäre alles viel einfacher."
    „Papperlapapp", knurrte Arlo Rutan. „Eine Suche nach ES. Daß ich nicht lache!"
    Sie warteten vergeblich. Die Tube ließ sich nicht zu einer Äußerung hinreißen.
     
    2.
     
    „Bitte versteh mich, Perry." Robert Gruener senkte den Blick, und als er fortfuhr, begann er unwillkürlich zu stottern. „Es ist... eine Frage der... äh Zeit, weißt du. Sie sind nicht irgendwelche Roboter. Sie tragen ein Stück von mir selbst in sich, im übertragenen Sinne."
    Rhodan blickte ernst. Noch steckten ihm die jüngsten Ereignisse in den Knochen. Im letzten Augenblick vor dem sicheren Tod gerettet zu werden, ging auch an einem Menschen wie ihm nicht spurlos vorüber.
    Andererseits verfügte er über genügend psychische Kraft, um sich übergangslos auf die neue Situation einstellen zu können. In Sachen Androgynen kannte er sich aus, und er wußte, was für ein Mensch Robert Gruener war.
    „Ich verstehe dich vollkommen, Robert", sagte er leise, so daß es nur die Umstehenden hörten. „Schließlich konnten wir bereits bei der ersten BASIS-Mission erleben, über welche Qualitäten deine Androgynen verfügen. Sie sind so etwas wie deine Kinder. Und die verliert man ungern."
    Der Kybernetiker stieß einen Seufzer aus.
    „Du sagst es, Perry. Und jetzt hat Hamiller sie mir gestohlen. Nicht nur, daß er sie mitsamt der BASIS entführt hätte. Nein, bis auf wenige hat er ihnen sogar den eigenen Willen geraubt. Du mußt dir das vorstellen: Ein syntronischer Kommandant versklavt die modernsten Geschöpfe kybernetischer Kunst. Er entzieht sie mir und legt damit die gesamte Forschung und Entwicklung lahm. Nur ein paar sind mir geblieben, und diese ermöglichten uns die Flucht aus dem Trägerschiff."
    Gruener litt. Der sensible, introvertierte Mann hatte Mühe, die Ereignisse der letzten Stunden und Tage zu verarbeiten. Selbst wenn es nur um den Kybernetiker und seine Androgynen gegangen wäre und nicht um mehr, Rhodan hätte alles darangesetzt, damit Gruener die Roboter zurückerhielt.
    Längst wußte Perry Rhodan, was zu tun war. Die Flucht der BASIS ins Arresum bedeutete Gefahr für die zwölftausend Besatzungsmitglieder.
    Unter keinen Umständen durfte sie dasselbe Schicksal ereilen wie die Besatzung der ODIN.
    „He, Perry, du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter!"
    Rhodan wandte sich um. Gucky war aus der ATLANTIS zurückgekehrt.
    „Kleiner!" Er drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger. „Ich erkenne deinen Versuch an, die Anspannung in uns allen etwas zu dämpfen. Aber komm jetzt nicht mit einem deiner üblichen Spaße."
    „Wo denkst du hin?" Gucky stemmte die Fäuste in die Hüften und zeigte den Nagezahn in seiner ganzen Größe. „Atlan schickt mich. Er läßt dir ausrichten, daß alles in Butter ist. Die verletzten Nichtarkoniden sind in die MONTEGO BAY überstellt worden und werden dort behandelt, sind jetzt auf dem Weg der Besserung. Auch die Besatzung der zerstörten QUEEN LIBERTY hält sich in Mikes Schiff auf. Was willst du mehr?"
    Rhodan
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