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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch!
Autoren: Jason Dark
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mehr und nicht weniger. Ich muss hier meinen Job durchziehen, das ist es. Es ist eine sensible Arbeit, und dabei will ich nicht gestört werden. Deshalb werden Sie verschwinden.«
    »Und wenn nicht?«
    Die Sirow lächelte kalt. »Es gibt Methoden, unser Haus hier rein zu halten.«
    »Das sehe ich. Aber wie wollen Sie zwei Leichen erklären?«
    »Oh – man wird keine Leichen finden. Wir werden Sie verschwinden lassen, und das für alle Zeiten. Dieses Land ist groß, hier ist so mancher Mensch verschwunden und nicht wieder aufgetaucht, das wissen Sie doch auch, Karina.«
    »Es ist mir bekannt. Einmal haben Sie uns schon umbringen lassen wollen. Nur hat Olga es nicht geschafft.«
    Jetzt schwieg Wanda Sirow. Eine Bestätigung gab sie nicht, dafür schaute sie zu, wie Karina Grischin lässig auf ihre Uhr schaute. Sie sagte mit leiser Stimme: »Ich denke, dass es so weit ist.«
    »Klar. Ihre Uhr ist abgelaufen.«
    »Das meine ich nicht.«
    »Was dann?«, flüsterte die Sirow, weil sie misstrauisch geworden war.
    Karina musste nicht antworten, das tat eine andere Person. Eine derjenigen, die uns bedrohte. Sie stellte sich dabei auf die Zehenspitzen und drehte den Kopf zur Seite, weil sie durch das Fenster schauen wollte. Sie hatte draußen etwas gesehen, und das musste sie melden.
    »Es sieht nicht gut aus für Sie, Wanda«, sagte Karina, »denn unsere Verstärkung ist da.«
    Die Sirow zögerte noch. Als sie Karina lachen hörte und die Gesichter ihrer Mitarbeiterinnen sah, da drehte sie sich endlich um und schaute nach draußen.
    Die beiden Mannschaftswagen waren nicht zu übersehen. Sie fuhren nebeneinander, und ihr Ziel war der flache Betonbau. In den nächsten Sekunden würden sie stoppen und ihre menschliche Ladung entlassen.
    Jetzt verlor Wanda Sirow die Beherrschung. Sie stieß einen Fluch aus. Dann schoss ihre Frage auf uns zu.
    »Was soll das?«
    Karina blieb gelassen. »Das ist ganz einfach. Sie können uns viel erzählen, aber wir glauben Ihnen nicht. Wir sind davon überzeugt, dass Sie uns etwas verbergen, und davon würden wir uns gern selbst überzeugen. Sollte das nicht der Fall sein, werden wir uns entschuldigen und wieder verschwinden...«
    Wanda Sirow sagte nichts. Auch ihre Helferinnen rührten sich nicht. Die Waffen aber hielten sie gesenkt.
    »Sie sollten jemanden zur Tür schicken, damit man sie den Männern öffnet. Sie würde sonst zerstört werden.«
    Wanda bedachte Karina mit einem finsteren Blick, fügte sich aber, denn die beiden Wagen hatten bereits gestoppt. Die Planen auf den Ladeflächen wurden zurückgeschlagen, und dann sprangen die Männer zu Boden. Sofort verteilten sich einige von ihnen am Eingang.
    Über Funksprechgerät nahm Karina Kontakt mit dem Einsatzleiter auf. Sie erklärte ihm, dass die Tür von innen geöffnet wurde, es musste keine Gewalt angewendet werden.
    Die Männer stürmten den Bau und hatten wenig später auch das Büro erreicht.
    Karina nickte mir zu und lächelte dabei.
    »Ich denke, dass wir jetzt erst richtig anfangen...«
    ***
    Es war, als hätte ein Drehbuchautor die Szene geschrieben.
    Chandra hockte in ihrem Kellerbüro, spürte die Nervosität in ihrem Innern, die immer mehr anstieg, obwohl es äußerlich keinen Grund gab und sich hier unten wirklich nichts verändern konnte.
    Trotzdem fühlte sie sich alles andere als wohl. Etwas war unterwegs.
    Etwas, das sie nicht sah, aber irgendwie spürte. Und was sie spürte, fügte sich bei ihr zu einem Gedanken zusammen.
    Es konnte Ärger geben. Es lief nicht alles so über die Bühne, wie sie es sich vorgestellt hatte. Da war sie sehr sensibel. Und plötzlich gefiel ihr auch die Umgebung nicht mehr. Dieser Keller war zwar nicht mit einem Gefängnis zu vergleichen, er zwang sie jedoch zur Untätigkeit. Die Wände hielten alles ab, sie bekam nichts mit. So konnte der Schutz leicht zu einer Falle werden.
    Die Zeit verstrich.
    Nichts war von oben zu hören. Die dicken Wände hielten jedes Geräusch ab. Sie war hier unten von der normalen Welt abgeschnitten.
    Dann passierte es.
    Und wieder kam sie sich vor wie in einem alten Film. An der Wand blinkte eine Warnleuchte in einem hellen Rot.
    Augenblicklich saß die Kugelfeste wie auf heißen Kohlen. Sie bewegte sich um keinen Millimeter. Auf dem Stuhl schien sie zur Salzsäule geworden sein. Ihr Blick war starr auf die blinkende Lampe gerichtet.
    Dann verschwand das Licht.
    Chandra atmete nicht auf. Dieses Blinken war für sie eine Warnung gewesen. Sie rechnete damit, einen
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