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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch!
Autoren: Jason Dark
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Tür bildete kein Hindernis mehr. Sie war zwar noch vorhanden, hing aber schief in den Angeln. Vom Glaseinsatz in der Mitte war ebenfalls nichts mehr heil. Die Scherben lagen verstreut auf dem Boden.
    Sie zögerte nicht länger und betrat den alten Bau. Wie er innen genau aussah, das interessierte sie nicht. Sie wollte die Kellertür finden und hinab in die unterirdische Welt steigen, wohin man sie geschickt hatte.
    Im alten Zollhaus selbst sah es kaum besser aus als draußen. Auch hier lagen Hinterlassenschaften auf dem Boden, die man nicht entsorgt hatte. Papier, Blechdosen, Kunststoffbehälter, die so schnell nicht verrotteten. Die Türen zu den Büros waren nicht geschlossen worden.
    Karina warf immer wieder Blicke in die Zimmer hinein, die allerdings leer geräumt waren. Es gab keine Möbel mehr dort und auch keinen Elektroschrott wie alte Computer.
    Im Keller des Gebäudes sollte sich die Asservatenkammer des Zolls befinden, wo die Teile aufgehoben wurden, die konfisziert worden waren. Es konnte sein, dass man sie nicht weggeschafft hatte, doch daran glaubte sie nicht so recht.
    Sie fand eine Tür zum Keller, die spaltbreit offen stand, und schon jetzt fiel ihr der Geruch auf, der durch den Spalt drang.
    Sie musste die Tür weiter öffnen, um sich hindurchzwängen zu können. Es war nicht einfach, weil sie aus Metall bestand und entsprechend schwer war.
    Aber sie schaffte es und sah eine Treppe vor sich. Nur die ersten Stufen, die anderen verschwammen in der Dunkelheit. Aber schon auf diesen sichtbaren Stufen zeigte sich die Veränderung. Eigentlich hätten sie mit Staub und Dreck bedeckt sein müssen, was hier jedoch nur teilweise der Fall war. Sie sah auf den Stufen genügend Stellen, an denen der Staub verschwunden war, als wäre jemand nach unten gegangen, wobei er etwas über den Boden geschleift haben musste, denn Fußabdrücke malten sich nicht ab.
    Karina Grischin nickte vor sich hin, ehe sie ihre Lampe hervorholte und den Strahl ins Dunkel schickte. Er war stark genug, um das Ende der Treppe zu erreichen.
    Dort unten schien es kein Leben zu geben. Und es drang auch kein Geräusch an ihre Ohren.
    Sie wartete noch einige Sekunden ab, bewegte den Strahl ein paar Mal, ohne jedoch etwas zu sehen. Hier war alles menschenleer.
    Karina ging die Treppe hinab. Irgendein Zeug hatte die Stufen glatt werden lassen. Sie musste achtgeben, nicht auszurutschen, und hatte das Glück, das Ende der Treppe heil zu erreichen.
    Am Rande des großen Magazins blieb sie stehen. Sie sah zwar mehrere Schalter, probierte sie auch durch, aber hell wurde es nicht. Offensichtlich hatte man den Strom abgeschaltet.
    Sie musste sich weiterhin auf ihre Lampe verlassen. Die Stimme hatte ihr nicht erklärt, wo sie ihren sogenannten Freund finden würde, deshalb machte sie sich auf die Suche.
    Es kam ihr entgegen, dass der Keller wie eine große Halle war und sie nicht einzelne Kammern oder Räume durchsuchen musste.
    Man hatte schon aufgeräumt und den größten Teil der hier aufbewahrten Fundstücke mitgenommen. Ein Rest war noch vorhanden. In der Regel waren es alte Kleidungsstücke. Warum sie konfisziert worden waren, wusste sie nicht.
    Sie leuchtete nicht nur geradeaus, sondern auch nach rechts und links. Ratten gab es tatsächlich. Sie huschten vor dem Lichtschein weg, der sie störte.
    Karina Grischin ging langsam weiter. Sie glaubte immer noch nicht, einem Bluff aufgesessen zu sein.
    Und dann blieb sie stehen.
    Sie hatte ihr Ziel erreicht. Es war ein Haufen alter Lumpen, der an der Wand lag. Auf ihm malte sich ein Körper ab, der dort in verrenkter Haltung lag.
    Sie näherte sich der Fundstelle und war sehr auf der Hut, aber es passierte nichts in ihrer Umgebung. Nur ein paar Ratten huschten weg, die sich nahe der leblosen Gestalt aufgehalten hatten, gegen die Karina nun leuchtete.
    Es war kein angenehmer Anblick, denn die Tiere hatten sich bereits an seinem Kopf zu schaffen gemacht. Im Gesicht fehlten Hautstücke, auch die Lippen waren angefressen, sodass der Tote aussah wie eine grinsende Figur.
    Und doch erkannte sie ihn.
    Offene Wunden sah sie nicht an seinem Körper, er war trotzdem tot und bestimmt nicht durch einen Herzinfarkt gestorben. Ihr fiel die Lage seines Kopfes auf, die nicht normal war.
    Das ließ darauf schließen, dass jemand ihm das Genick gebrochen hatte.
    Karina blieb dicht vor ihm stehen, sie leuchtete ihn noch intensiver an und entdeckte ein Stück Pappe, auf dem sein Kopf lag, der es aber nicht ganz
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