Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
behaart, und die Haare quollen ihm auch oben aus der Kutte. Das bartlose, runde Gesicht war keineswegs freundlich, und stechende, tiefliegende Augen lösten in jedem, der in sie schaute, Beklemmung aus.
    Arias hatte eine Tonsur und trug ein kurzes Haarkränzchen, das er jeden zweiten Tag stutzen mußte. Er sprach sehr überzeugend. Seiner Ausstrahlung konnte sich kein Mensch entziehen. Er beherrschte die Bauern, die den Kreuzzug gegen Basajaun führten, mehr als Urales. Wenn sie ihm eine Weile zuhörten, glauben sie alles.
    Urales spürte ein Frösteln. Der Mönch hätte ein Seelenhirt und eine Vertrauensperson sein sollen. Aber die Kinder in den Dörfern hatten eine Heidenangst vor ihm, und die Hunde flohen vor ihm. Niemand wußte genau, woher Arias stammte. Er war um die Jahreswende einfach dagewesen und hatte fanatisch gegen Basajaun geeifert.
    Jetzt legte er Urales die Hand auf die Schulter. Sie war schwer wie Blei.
    „Warum bist du mir hierher gefolgt, Antonio?"
    „Ich…" Urales schluckte. Am liebsten hätte er sich bekreuzigt, doch etwas hinderte ihn. Urales berichtete von dem Geheul, vom Kometen und den schaurigen Geräuschen aus dem Castillo. Arias runzelte die zusammengewachsenen Augenbrauen.
    „Die Dämonen, die sie sonst auf euch hetzten und in alle Winde ausschickten, werden sie nun nicht mehr los und haben sie in Basajaun selbst am Hals. So ist es gut und so soll es sein. Der Herr gebietet es!"
    „Gott", sagte Urales mit trockener Kehle.
    Arias fletschte für einen Moment die Zähne.
    „Mein Herr", entgegnete er abweisend. „Ihr müßt Basajaun weiterhin unbedingt eingeschlossen halten. Dann wird das Böse, das dort umgeht, sich selbst vernichten."
    „Was ist, wenn die Dämonen von Basajaun hervorbrechen und sich gegen uns wenden?" fragte Urales.
    „Das wird nicht geschehen", antwortete Arias überzeugt. „Der Belagerungsring ist gezogen. Ich habe ihn in seinem Namen gefestigt. Höchstens einige von den verworfenen Männern und Frauen in Basajaun könnten auszureißen versuchen. Wenn jemand es wagen sollte, müßt ihr ihn oder sie mit Knütteln erschlagen und dann verbrennen! Anders darf es nicht sein. Das reinigende Feuer soll jene Übeltäter verzehren! Die Dämonen werden sich nach der Vernichtung ihrer Herrn und Meister in Basajaun gegenseitig umbringen. Dann wird wieder Frieden herrschen. - Das sage ich dir, mein Sohn, ich, Vater Arias. Hast du einen Grund, an mir zu zweifeln? Habe ich nicht gerade die Wölfe vertrieben, die dich anfallen wollten?"
    Wer es anders sah, hätte behaupten können, daß Arias die Wolfsbrut vor Urales' Silberschuß bewahrte.
    „Du hast doch Vertrauen zu mir?"
    „Ja, Vater Arias."
    „Küß meine Hand. Ich werde dich segnen."
    Urales neigte den Kopf. Wie jedesmal, wenn er Arias berührte, erschauerte er. Er fragte sich wieder, weshalb er vor einem geweihten Mönch wohl ein solches Grauen empfand. Urales suchte die Schuld bei sich, er hielt sich für unwürdig.
    Deshalb stammelte er: „Vater Arias, verzeih mir!"
    „Du bist kleingläubig, mein Sohn. Aber mein Einfluß wird bei dir schon das Rechte bewirken. Komm, laß uns zu den anderen zurückkehren.
    Als sie über den Bergsattel stiegen, sahen sie die Feuer der Belagerer rund um Basajaun brennen wie eine glühende Kette. Niemand sollte entschlüpfen.

    „Zum Teufel!" brüllte Abi Flindt, daß es durch den riesigen Rittersaal hallte, und knallte die Faust auf die zwanzig Meter lange Tafel. „Ich stimme nicht mit dir überein. Wir müssen endlich was Handfestes unternehmen, solange wir das noch können. Wir müssen mit bewaffneter Macht gegen die Bauern vorgehen und sie vertreiben! Wir dürfen uns hier nicht von ihnen festnageln lassen." „Nein", entgegnete der zierliche Japaner mit dem bürstenkurzen Haar entschlossen. „Die Bauern sind gar nicht unsere Feinde, sie sind nur verblendet und verhetzt. Ich dulde kein Blutvergießen unter Unschuldigen. Wir sind keine Mörder."
    Flindt ging auf und ab. Er überragte Hideyoshi Hojo, wie der Japaner mit vollem Namen hieß, um einen ganzen Kopf. Flindt war blond und muskulös. Man hätte ihn als einen gutaussehenden Mann bezeichnen können, hätten seine blauen Augen nicht allzu hart geblickt, und wäre die kantige Härte in seinem Gesicht nicht zu sehr durchgekommen.
    „Dann gehe ich eben allein los!" rief Flindt. „Wenn ihr allzu zaghaft seid. Ich handle in Notwehr. Die Bauern haben kein Recht, uns zu belagern."
    „Ich verbiete dir, sie mit Waffengewalt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher