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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun
Autoren: Dämonenkiller
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anzugreifen oder zu provozieren!" sagte Hojo.
    „Ich pfeife auf dein Verbot!" schrie Flindt.
    „Abi, bitte!"
    Ira Marginter mischte sich ein. Auf die blonde, zurückhaltende Restauratorin hörte Flindt noch am meisten. Der gebürtige Däne war ein Dämonenhasser ersten Ranges. Er ist killerischer als der Dämonenkiller, pflegte Burkhard Kramer, der Ethnologe aus Frankfurt am Main, über ihn zu spötteln. Aber nur, wenn es Flindt nicht hörte.
    „Bitte, Abi, beherrsche dich", bat Ira.
    Abi Flindt atmete schwer. Er ging ans Fenster und starrte in die einbrechende Dunkelheit hinaus. Er sah die Feuer der Bauern. Hojo befand sich gegenwärtig in Basajaun und war Dorians Stellvertreter. Er gehörte, wie die meisten anderen Anwesenden, zur Magischen Bruderschaft.
    Insgesamt neun Personen, die derzeitige Besatzung von Basajaun, befanden sich im Saal. Außer Hojo, Flindt und Ira Marginter noch Burkhard Kramer mit seinem Fernandelgesicht, der Amerikaner Virgil Fenton, der stämmige Urbayer Burian Wagner, das Faktotum Udo Schauper, auch Monster Udo genannt, und das Haushälterpaar Mario Calvo und Jaqueline Bonnet. Die beiden letzteren äußerten sich kaum, viel Initiative konnte man von ihnen nicht erwarten.
    Monster Udo jedoch, ein gedrungener Exmatrose, der ein echter Horror-Freak war, mischte sich gern unqualifiziert in alles ein. Er war ein Mann um die Vierzig mit einer Knollennase, die von zahlreichem Spirituosengenuß zeugte.
    „Vielleicht sollte man den Bauern wirklich zeigen, was eine Harke ist", schlug er vor. „Ich könnte ja noch mal mit ihnen reden. Die Drei-Tages-Frist, die sie uns zur Räumung des Castillos gesetzt haben, ist überfällig."
    „Halt bloß die Klappe!" fuhr Wagner ihn an. Er konnte Schauper, der auch noch ein Norddeutscher war, partout nicht leiden. „Du bist hier für die einfachen Arbeiten eingeteilt."
    Schauper giftete ihn an, und Hojo gebot Ruhe. Fenton forderte Flindt auf, sich bei Hojo zu entschuldigen, was der Däne nach einigem Brummeln auch tat.
    „Wir müssen zu einer Lösung gelangen und dürfen nicht auch noch untereinander uneins sein", sagte Hojo. „In Castillo Basajaun ist es nicht mehr geheuer. Die Dämonenbanner versagen den Dienst. Wir haben bereits dämonische Wesen in den Mauern gehabt, und das hat es früher nie gegeben. Du hegst einen bestimmten Verdacht, Ira?"
    „Es ist mehr als ein Verdacht, Yoshi. Es gibt nur eine einzige Erklärung: Die Fresken im Castillo erwachen zum Leben. Wie auch immer, das muß Zakum fertiggebracht haben. Luguri traue ich eine solche Raffinesse nicht zu."
    „Sie haben es, wenn überhaupt, zusammen geschafft", murmelte Hojo. „Das ist ein wahrhaft teuflisches Duo. Luguri, der eigensinnige und primitiv-klobige Fürst der Finsternis und sein schlauer Ratgeber Zakum, die Graue Eminenz hinter dem Thron. Der große Ränkeschmied. Ist dir denn beim Restaurieren nichts an den Fresken aufgefallen, Ira?"
    Ira Marginter zündete sich nervös eine Zigarette an, obwohl die vorige erst halb aufgeraucht im Aschenbecher glimmte.
    „Nein", sagte sie. „Nur Phillip hat es gewittert, daher seine Zustände." Die Anfälle waren so schlimm gewesen, daß man Phillip nach London in die Obhut von Miß Pickford geschickt hatte. „Nach seinem Weggehen haben die Dämonen freie Bahn." Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Die Fresken, Reliefs und Steinköpfe, alles wird zu dämonischem Leben erwachen, fürchte ich. Castillo Basajaun verwandelt sich in ein Kastell des Schreckens, in einen einzigen großen dämonischen Organismus, der uns verschlingt."
    Man starrte sie an. Stille herrschte, die das Klatschen von Flindts Faust unterbrach. Er schlug in die offene Handfläche.
    „Ich sage es doch, daß wir hier heraus müssen!" sagte er. „Die Bauern schließen uns ein, und wir fallen den Dämonen der belebten Fresken und Figuren zum Opfer. So haben es sich Luguri und Zakum gedacht. Aber da sollen sie sich getäuscht haben."
    Noch bevor eine Diskussion beginnen konnte, hörte man wildes Geheul, dann dröhnten Schläge gegen die Tür. Sie flog auf. Drei schaurige Gestalten stürmten über die Schwelle. Scharfe Beobachter unter den Menschen im Saal erkannten, daß sie von den Bestiensäulen in der Vorhalle stammten, deren Kapitelle eingemeißelte Figuren und Szenen zeigten.
    Doch während die Dämonendarstellungen dort allenfalls fußgroß waren, standen hier Monstren von 2,30 bis 2,50 Metern Größe. Sie brüllten wie Stiere. Der vorderste Dämon hatte eine
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