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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun
Autoren: Dämonenkiller
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war, bestand immer. Dorian mußte sich von seinem Sohn und von Tirso verabschieden. Der schöne, unbeschwerte Spielnachmittag, den er mit den beiden verbracht hatte, sollte für lange Zeit der letzte dieser Art bleiben. Er lebte als ein Glanzlicht in Dorians Erinnerung.
    Martin war traurig, daß ihn sein Vater schon wieder verlassen mußte.
    „Immer bist du unterwegs oder beschäftigt. Mama ist auch nicht da. Warum laßt ihr mich immer allein?"
    Er fing an zu weinen. Dorian schnitt es ins Herz. Martin lag schon im Bett, während Tirso noch auf war, und Dorian versuchte, seinen Sohn zu trösten.
    „Du hast doch Reena und Unga, der auch bald wieder gesund ist und sich um dich kümmern wird, Don und Dula und Tirso. Sei ein großer Junge, Martin. Ich kann nicht hierbleiben, so gern ich wollte. Ich lese dir jetzt noch etwas vor, dann gehe ich. Wenn wir uns wiedersehen, bringe ich dir ein Geschenk mit. Was möchtest du denn?"
    „Ich will meine Mama. Sie soll zu mir kommen. Jetzt gleich."
    Dorian schnitt es ins Herz, aber er konnte es nicht ändern. Er las Martin eine Geschichte von einem Biber vor, der mit seinen Freunden einen Fluß hinunterfuhr und dabei allerhand Abenteuer erlebte. Dann küßte und umarmte er Martin, nahm, was er brauchte, und verließ das Haus. Bei der Scheune steckte Dorian das Magnetfeld mit dem magischen Zirkel ab, warf noch einen Blick auf den idyllisch daliegenden Elfenhof zurück und sprang.

    Gegenwart, Basajaun, Andorra:
    Man starrte Abi Flindt an.
    „Deine Behauptung, daß ein Verräter in unserer Mitte sei, ist ungeheuerlich", sagte Hojo schneidend. „Wer sollte das sein?"
    Man hatte alle zusammengerufen. Nach Sonnenaufgang herrschte erst einmal Ruhe, was die dämonischen Attacken betraf. Um so aufgeregter war die Besatzung des Castillos wegen Flindts Behauptung.
    „Wenn ich wüßte, wer der Verräter ist, wäre er schon nicht mehr am Leben", antwortete Flindt.
    Er stand breitbeinig da, die Hände in die Seiten gestützt, in seinem silbrig schimmernden Kampfanzug mit dem fluoreszierenden Pentagramm auf der Brust. Flindts Pistolenhalfter war geöffnet. Den Helm hatte er abgenommen. Seine hellen Augen schweiften über die Gesichter der Anwesenden und versuchten, ihnen bis auf den Grund der Seele zu schauen.
    Hojos Gesicht war wie eine Maske. Kranvers linker Mundwinkel zuckte nervös. Burian Wagner schüttelte nur immer wieder fassungslos den Kopf. Jaqueline Bonnet sank aufschluchzend „O nein Gott, wie entsetzlich!" auf die Eckbank. Ira Marginter riß die Augen weit auf. Mario Calvo zog an seinen Fingern, daß die Gelenke knackten. Schauper ballte die Fäuste und stierte umher.
    „Wenn ich den erwische, der uns das eingebrockt hat, kann er sich gratulieren!" stieß er hervor.
    „Den werde ich kielholen, daß ihm das Salzwasser nie mehr aus den Kiemen läuft!"
    Er verfiel ungewollt in die Seemannssprache. Fenton wankte unter der betäubenden Anschuldigung. Sein sommersprossiges Gesicht war erbleicht.
    Hojo sagte endlich: „Du kannst recht haben, Abi. Anders ist die dämonische Invasion wirklich kaum zu erklären. Einer von uns also. Hast du einen Verdacht?"
    Flindts Rechte zuckte vor, er deutete auf Calvo.
    „Komm her, Mario!"
    Calvo erschrak fürchterlich.
    „Ich? Ich bin Dorian Hunter treu ergeben", stammelte er. „Auch Coco Zamis. Ich würde unsere Sache doch nie verraten. Ich will auf der Stelle tot umfallen, wenn ich lüge."
    „Das wirst du auch", sagte Flindt kaltschnäuzig. Er zog mit einer unwahrscheinlich schnellen Bewegung die Pistole. Sein Stachelarmband schimmerte im Sonnenlicht, das durch die Buntglasfenster einfiel. Mit der Linken zückte Flindt ein Silberkreuz mit eingravierten Zeichen und einem Edelstein in der Mitte. „Wir führen jetzt einen Test durch. Keiner verläßt den Raum. Jeder wird herkommen, das Kreuz anfassen und dann beträufele ich ihn mit Weihwasser. Das wollen wir doch einmal sehen, ob ich den Verräter nicht entlarve. Dann gnade ihm Gott!"
    Hojo wollte Einspruch erheben, Flindt sei wieder einmal zu hart und gnadenlos. Doch er unterließ es. Der Verrat eines Basajaun-Mitglieds war ungeheuerlich. Er erschütterte die Grundfesten der Gemeinschaft und gefährdete das gesamte Dämonenkillerteam und die Feste Basajaun aufs äußerste.
    Calvo trat zitternd vor, das verkörperte schlechte Gewissen. Flindt setzte ihm die Pistole auf die Brust. Das Silberkreuz berührte seine Stirn, und er zuckte zurück. Flindt spannte den Hammer der Pistole.
    Calvo
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