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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun
Autoren: Dämonenkiller
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wies eine elfenbeinerne Blässe auf, weil Rebecca das Sonnenlicht mied, wo immer sie konnte. Sie vermochte zwar, sich auch bei Tag zu bewegen, aber starke Sonneneinstrahlung setzte ihr zu und zerstörte ihr Gewebe, wenn sie ihr lange ausgesetzt war.
    Sie hatte eine gute Figur, dunkle Augen und volle Lippen. Nur wenn sie sie weit öffnete, sah man die Vampirzähne.
    „Das ist keine freie Wahl", sagte Dorian. „Wie willst du Ungas Liebe gewinnen, wenn du ihn unter Druck setzt und mit dem Tod bedrohst? Könntest du jemand lieben, der so mit dir verfährt?"
    „Ich wüßte jedenfalls, daß er es ernst meint. Wir brauchen nicht lange zu reden, Dorian. Ich will Unga sehen."
    „Du hast hier überhaupt nichts zu wollen, du kannst lediglich darum bitten oder höflich fragen, Rebecca. Also, ich höre?"
    „Könnte ich - bitte! - Unga sehen?"
    „Meinetwegen. Geh die Treppe hinauf. Du weißt ja wohl, wo er ist."
    Chapman verbarg sich, als Rebecca an ihm vorbeischritt. Dorian zog rasch den Kommandostab aus der Schublade und legte statt dessen den Vampirpflock hinein. Er hatte den Kommandostab nicht gleich einstecken wollen, um Rebecca nicht mit seiner Ausstrahlung zu vertreiben. Die Vampirin besaß einen feinen Instinkt.
    Reena erwartete sie mit verschränkten Armen. Dula stand am Ende des Korridors. Dorian folgte Rebecca rasch und mit geschmeidigen Schritten. Reena verwehrte ihr den Eintritt.
    Rebecca schaute sie durchdringend an, bleckte die Vampirzähne, fauchte und beschrieb eine herrische Handbewegung. Reena wirbelte zur Seite wie ein welkes Blatt und stieß einen Wehlaut aus.
    Der Vampirin war sie in keiner Weise gewachsen.
    Die Tür flog auf, ohne daß Rebecca sie berührte. Die Vampirin trat ein. Jetzt aber änderte sich ihr herrisches Wesen. Sie eilte ans Bett, kniete nieder und ergriff die herabbaumelnde Hand des bewußtlosen Unga.
    „Liebster", flüsterte sie.
    Dorian legte den Finger auf die Lippen, befahl Reena, Dula und Don im Flüsterton, zurückzubleiben und sich nicht einzumischen, trat ein und schloß leise die Tür. Er berührte Silberkreuz und Kommandostab in der Jackentasche.
    Er hatte keine Angst, daß Rebecca Unga beißen und sein Blut trinken würde. Es war nämlich für Vampire giftig. Hermes Trismegistos hatte seinerzeit dafür gesorgt, daß der Wächter seines Grabmals keinem Vampir zum Opfer fallen konnte.
    „Willst du mir gehören, Unga?" fragte Rebecca. „Wir könnten ein herrliches Paar sein, auf den Schwingen des Nachtwinds reiten, uns an schattigen Plätzen tummeln und uns lieben und lieben, immer wieder, im Taumel der Sinne."
    Das Verlangen der Vampirin war deutlich zu spüren. Rebecca war regelrecht verrückt nach Unga. Sie verzehrte sich nach ihm und hätte die Welt in Brand gesteckt, um ihn zu erhalten. Es war eine grenzenlose Leidenschaft, und doch ließ sie Rebecca irgendwie menschlich erscheinen. Sie war nicht nur blutdürstig, auch nicht berechnend oder kalt. Sie konnte lieben und wollte geliebt werden. Mit magischem Blick weckte sie Unga. Eric flatterte vorm Fenster und krächzte vor Eifersucht.
    Unga öffnete die tiefblauen Augen.
    Er sagte nur ein Wort „Nein!" und stieß Rebecca fort. Die Vampirin krümmte sich. Sie hatte Dorian völlig vergessen. Ihre dämonische Natur schlug voll durch. Sie streckte die Hand gegen den sitzenden Unga aus.
    „Dann stirb! Mich verschmäht kein Mann und lebt weiter und rühmt sich dessen! Nicht Rebecca! Und wenn mich die Hölle verschlingt, die auch wir Dämonen als Ort ewiger Strafe kennen! Und wenn meine Seele im Abgrund im See des geschmolzenen Bleis kocht und sich windet für immerdar
so tu' ich es doch!"
    „Nein!" Dorian sprang dazwischen. Das Kreuz lenkte die böse Energie ab, die von Rebecca ausstrahlte. „Das wirst du nicht. Erst müßtest du mich töten."
    Eric krächzte wie toll und kratzte am Fenster. Doch die Scheiben bestanden aus bruchsicherem Glas und waren zudem mit einem Dämonenbanner gesichert, einem Runenzeichen, älter als das Christentum, das schon damals die Mächte des Bösen im Zaum gehalten hatte.
    Dorian zog den Kommandostab aus - er hatte eine Länge von vierzig Zentimetern - und richtete die Spitze auf Rebecca. Unga sackte im Bett zusammen und verfiel wieder ins beginnende Koma. Die Hilflosigkeit dieses muskelbepackten Zwei-Meter-Brockens war schlimm anzusehen. Doch auch der Cro Magnon war vor dem Tod nicht gefeit und nicht unbesiegbar, wie sich hier deutlich zeigte. Dorian Hunter brach Rebeccas Zauber. Er trieb
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