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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn
Autoren: Jason Dark
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wirklich gedacht, dass es so einfach sein würde, einen Sieg zu erringen?«
    Ich drehte mich langsam um und strahlte die Cavallo an, was ihr nichts ausmachte.
    »Es war ein Versuch.«
    »Er ist besser als du.«
    »Ich denke, dass darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Einmal ist keinmal...«
    »Hast du geschossen, John?«
    Plötzlich hallte Bills Stimme durch den Kirchenraum. Ich schaute an der Cavallo vorbei zum Eingang und sah meinen Freund dort stehen.
    »Ja, das habe ich.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Nichts weiter.«
    Er sah die Cavallo im Licht sitzen und sagte: »Schade, ich habe schon gedacht, dass du sie ausgeschaltet hättest.«
    »Nein, so weit bin ich noch nicht.«
    »Und es wird auch nie dazu kommen. Warte nur ab, Geisterjäger.«
    »Schon gut.«
    Bill blieb in unserer Nähe stehen. Er nickte der am Boden hockenden Vampirin zu. »Ist sie noch immer geschwächt?«
    »Und ob. Wobei ich denke, dass es noch eine Weile anhalten wird.«
    »Ja, dann können wir sie ja mitnehmen. Ich habe ein Auto auftreiben können. Es ist zwar nur ein kleiner Polo, aber für uns drei reicht er aus. Besser schlecht gefahren als gut gelaufen.«
    Erst jetzt nahm Bill die Fratze an der Wand wahr. Allerdings wurde sie nicht angestrahlt, und so fragte er mich, was da mit der Wand geschehen war.
    Ich erklärte es ihm und leuchtete sie dann an.
    Bill schaute hin und bekam den Mund kaum zu. »Und das soll ein Urahn der Cavallo sein?«
    »Behauptet sie.«
    »Verwandt sehen die beiden nicht aus.«
    Die Vampirin meldete sich. »Ich an deiner Stelle würde nicht spotten, Conolly. Es ist erst der Anfang und es wird weitergehen. Seine Macht ist gewaltig.«
    »Inwiefern denn?«
    »Er ist die Macht im Hintergrund. Er weiß vieles. Er hat mit mir Kontakt aufgenommen und mich darüber informiert, dass hier in den Bergen eine Mystikerin zu finden ist. Er hat diese Kirche unter Kontrolle. Er hat dafür gesorgt, dass die beiden Steindämonen erwachten. Und ich werde mich auch weiterhin auf ihn verlassen, das verspreche ich euch.«
    Es gab für uns keinen Grund, an ihren Worten und dem Versprechen zu zweifeln, denn wir hatten ja erlebt, was hier abgelaufen war. Die Kirche war zu einer magischen Zone geworden, und sie war noch nicht ausgeschaltet.
    »Dann hast du auf die Fratze geschossen, denke ich.«
    »Du hast es erfasst.«
    »Und weiter?«
    »Es war kein Sieg, Bill. Wir müssen uns leider auf einen neuen Gegner einstellen.«
    »Und ob ihr das müsst!«, blaffte die Cavallo. »Alles wird sich verändern, das schwöre ich euch. Mein Urahn ist ungeheuer stark. Er wird meine Demütigung nicht hinnehmen.«
    Als ich das hörte, musste ich lachen.
    »Bist du auf dem falschen Dampfer?«, höhnte ich. »Wer ist es denn gewesen, der dich in diese Lage gebracht hat? Doch nicht wir. Es war die Fratze dort in der Wand. Sie hat dich hergeführt. Sie hat dir geraten, das Blut der Mystikerin zu trinken, um noch stärker zu werden, nehme ich an. Aber das war ein Fehlschuss. Das Blut dieser Frau ist unbekömmlich für dich, denn auch dein Urahn hat nicht wissen können, dass sie mit einem zweiten Blut präpariert worden ist. Nur so konnte sie die lange Zeit im Glassarg überdauern. Ihr geht es gut, ganz im Gegensatz zu dir, denn du kannst vor lauter Schwäche kaum laufen und musst dich sogar von deinen Feinden unterstützen lassen. Prost Mahlzeit, sage ich nur.«
    Diese Worte hatte ich einfach loswerden müssen, und sie waren nicht ohne Wirkung geblieben, denn das glatte Gesicht der Blutsaugerin verzog sich.
    »Verstanden?«
    Sie knurrte wie ein Tier, bevor sie flüsterte: »Die letzte Schlacht ist noch nicht geschlagen, Sinclair.«
    »Das weiß ich. Aber es tut gut, einen Teilsieg errungen zu haben.«
    Sie brachte noch immer ein Gegenargument. »Denk daran, dass man mich so leicht nicht im Stich lässt. Du hast dir eine Urmacht zum Feind gemacht.«
    »Wir werden sehen, aber an eine Urmacht als Feind, daran habe ich mich schon seit Jahren gewöhnt.«
    »Aber nicht an die Kirche«, sagte Bill. »Willst du hier noch länger bleiben?«
    »Eigentlich nicht.« Ich blieb trotzdem noch und drehte mich wieder um, weil ich die Vampirfratze sehen wollte. Sie war noch immer da, und ich dachte darüber nach, woraus die wohl bestand. Das war keine Haut, die über irgendwelche Knochen gespannt worden war. Dieses Biest erinnerte mich auch jetzt noch an ein künstliches Gebilde aus natürlichen Stoffen.
    Bisher hatte ich die Wand noch nicht angefasst. Das tat ich jetzt,
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