Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hat sie das nicht geschafft. Sie muss verstärkt werden.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Johnny sagte: »Und es gibt bereits die ersten Unruhen in anderen Städten. Man hat von Liverpool und Bristol gesprochen. Das kann ein Flächenbrand werden.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Johnny wechselte das Thema. »Und wie sieht es bei euch aus?«
    »Ach Gott, frag lieber nicht.«
    »Wetter oder der übliche Ärger?«
    »Der Fluch der Conollys.«
    »Auch das noch.«
    »John ist bereits hier.«
    »Und worum geht es?«
    »Ach, lass gut sein.«
    »Bitte, ich mache mir Sorgen. Sonst komme ich auch noch.«
    »Nein, du hältst die Stellung in London. Wir bekommen das schon in die Reihe.«
    »Wie du meinst. Aber Gedanken mache ich mir schon.«
    »Ja, nur nicht unseretwegen. In London gibt es momentan mehr Stress. Ich rufe dich wieder an.«
    »Tu das. Und passt auf.«
    »Machen wir.« Sheila konnte nicht sagen, dass sie sich stark erleichtert fühlte, aber sie war schon froh, gehört zu haben, dass es in ihrer Gegend ruhig war. Sie schaltete die Glotze ab und wandte sich wieder Serena zu.
    Die Mystikerin hatte sich die ganze Zeit über nicht vom Fleck gerührt. Sie saß starr da und schien in sich selbst versunken zu sein. Nur ab und zu schüttelte sie den Kopf, ansonsten glich sie einer Statue.
    Sheila wollte das Schweigen unterbrechen und fragte mit leiser Stimme: »Woran denkst du?«
    Serena gab noch keine Antwort. Sie hob den Blick allerdings an und bewegte dabei ihre Augen, als wollte sie die Einrichtung des Zimmers begutachten.
    »Ich spüre die Veränderung, die dabei ist, hierher zu kommen.«
    Die Worte begriff Sheila nicht. »Von welcher Veränderung sprichst du?«
    »Es ist das Böse, das kommt.«
    »Und weiter?«
    »Reicht das nicht?«
    »Nein.« Sheila war ehrlich. »Du solltest dich schon deutlicher ausdrücken.«
    Das tat sie nicht, denn mit den folgenden Worten konnte Sheila auch nicht viel anfangen.
    »Es ist so kalt, so anders. Etwas Urböses hat sich befreien können. Es ist auf dem Weg hierher. Es ist so kalt, so grausam.« Serena zog ihren Körper zusammen, bevor sie noch etwas sagte. »Wir müssen Angst haben. Ja, Angst, denn wir sind zu schwach, um das Böse zu stoppen.«
    Sheila Conolly hatte sich an die Worte gewöhnt. Sie lächelte. »Wenn du vom Bösen sprichst, meinst du damit die Vampirin Justine Cavallo?«
    Serena dachte nach. »Ich weiß es nicht genau. Sie hat auf jeden Fall damit zu tun, aber sie ist schwach geworden. Ich hoffe, dass dieser Zustand noch eine Weile anhält. Sie muss etwas anderes in Bewegung gesetzt haben.«
    Sheila bückte sich und legte die Hände flach auf die Oberschenkel.
    »Und was könnte das sein?«
    »Böses, Sheila. Abgrundtief Böses. Das weiß ich. Es muss eingreifen. Es kann nicht sein, dass ich...« Sie sprach nicht mehr weiter, denn das Telefon im Zimmer meldete sich.
    Sheila hob schnell ab. Bevor sie etwas sagen konnte, meldete sich Bill.
    »Wie sind da.«
    Sheila atmete auf. »Unten im Hotel?«
    »Genau. Ich wollte dich nur schon vorwarnen, dass wir gleich hoch kommen.«
    »Was ist mit der Cavallo?«
    »Sie ist bei uns. Aber sie befindet sich noch im gleichen Zustand. Du musst dir keine Sorgen machen. Das Blut der Mystikerin hat schon seine Pflicht getan.«
    »Das freut mich.«
    »Dann bis gleich.«
    Sheila fühlte sich erleichtert, als sie sich zu ihrem Gast hin umdrehte. »Es ist alles klar gegangen. Sie sind eingetroffen und fahren jetzt hoch.«
    »Ja. Mit ihr?«
    Es war klar, dass die Cavallo gemeint war. Sheila lächelte. »Ja, mit ihr. Aber zugleich auch mit einer schwachen Blutsaugerin.«
    »Das ist gut. Dann ist es noch nicht so weit.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich denke an das große Böse. An das Gefährliche, das auf uns zukommen wird.«
    »Und ist es die Schuld der Vampirin?«
    Serena überlegte einen Moment. »Nein, nicht nur. Wir alle sind schuld. Wir alle...«
    Das begriff Sheila zwar nicht, aber sie hatte auch keine Lust mehr, danach zu fragen. Was kommen wollte, das kam. Es brachte nichts ein, sich verrückt zu machen...
    ***
    Ich war froh, die beiden Frauen so zu sehen, wie wir sie verlassen hatten. Aber ich hörte auch, was zwischendurch passiert war. Sheila berichtete darüber, dass sich Serena das Blut hatte abwaschen müssen. Deshalb trug sie auch andere Kleidung.
    Wir standen auf der Terrasse. Die beiden Conollys und ich. Durch die große Scheibe fiel unser Blick in den Wohnraum. Serena und Justine waren dort zurück geblieben. Beide saßen sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher