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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn
Autoren: Jason Dark
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spät war, aber der kurze Blick in das Gesicht bewies mir, dass Justines Urahn nicht aufgegeben hatte.
    Seine Waffe war er selbst. Ich konnte nicht mehr ausweichen, denn er rammte mich von der Seite. Ich kam auch nicht dazu, die Beretta einzusetzen, rutschte zur Seite und prallte auf die harten Fliesen, die dafür sorgten, dass ich erst mal den Überblick verlor und einen starken Schmerz im Kopf verspürte.
    Ein Gelächter bekam ich noch mit.
    Das hatte die Cavallo ausgestoßen. Aber es klang irgendwie weit entfernt. Ich blieb auf den Fliesen liegen und dachte trotz der Schmerzen im Kopf daran, dass es besser gewesen wäre, wenn ich versucht hätte, die Cavallo im Zimmer zu eliminieren.
    Die Chance war verpasst...
    ***
    Als Nächstes nahm ich eine Stimme wahr. Eine Frau war zu mir gekommen und sprach mich an.
    »Bist du noch da, John?«
    »Keine Sorge. Es ist nur mein Kopf, der nicht so will wie ich.« Ich stieß einen Fluch aus. »Sie ist weg, nicht?«
    »Leider.«
    »Die Niederlage muss ich mir ankreiden.«
    »Hör auf. Du konntest nichts machen. Sie hatte ihren Helfer, der plötzlich da war.«
    »Genau. Und daran hätte ich denken müssen. Eine Kreatur der Finsternis gibt nicht so schnell auf.« Ich wollte endlich aufstehen und war dann froh, dass Sheila mir half.
    Wenig später betrat ich wieder das Zimmer.
    Bill hatte sich in einen Sessel gehockt. Er und ich waren diesmal angeschlagen. Bei Serena und Sheila konnte man mit gutem Gewissen von den Siegerinnen sprechen.
    Ich musste mich setzen und streckte die Beine aus. Sheila holte eine Flasche Wasser, die sie mir in die Hand drückte. Bill hatte bereits eine geleert.
    Ich bedankte mich und war froh, meinen Durst löschen zu können. Danach ließ ich die Flasche sinken. »Anfänger, Bill, wir haben uns beide wie Anfänger benommen.«
    »Hör auf damit. Das werden wir irgendwann wieder ausgleichen. Wir haben eine Schlacht verloren, aber keinen Krieg.«
    »Es kommt mir aber so vor. Die Cavallo ist entkommen, zwar ist sie schwach, aber sie wird ihre Schwäche verlieren. Oder denkst du anders darüber, Serena?«
    »Nein, sie wird sich bald normales Blut holen.«
    Sheila meldete sich. »Und wenn das passiert, wird sich die blonde Bestie rächen wollen. Besonders an der Person, die ihr das angetan hat.«
    »Das ist mir klar.« Serena lächelte krampfhaft.
    Ich hielt mich mit einem Kommentar zurück und dachte über sie nach. Sie war eine Person aus der Vergangenheit, doch das Blut einer Heiligen hatte dafür gesorgt, dass die noch immer lebte. Der Vergleich mit meinem Templer-Freund Godwin de Salier kam mir dabei in den Sinn, denn auch er stammte aus einer anderen Zeit.
    »Weißt du denn schon, wie es für dich weitergehen wird?«, fragte ich die Mystikerin.
    »Ich werde leben und bin davon überzeugt, dass ich mich in der Zukunft oder dieser Zeit hier auch zurechtfinde.«
    »Möglich.«
    Sheila meldete sich wieder. »Sie wird vorerst bei uns wohnen. Ich denke, dass wir ihr einen Start in ein neues Leben ermöglichen können.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte ich.
    Serena hob die Schultern an. »Ich weiß noch nicht, was ich mache. Aber ich nehme euren Vorschlag an. Wobei wir alle daran denken müssen, dass die Cavallo mich finden will. Und dann seid auch ihr in Gefahr.«
    Sheila gab die Antwort. »Das stört uns nicht, und man kann sich sogar daran gewöhnen.«
    Bill und ich waren erstaunt, derartige Worte aus ihrem Mund zu hören. Im Prinzip hatte sie recht, es war eben das Schicksal der Conollys, kein normales Leben führen zu können, und das würde auch bis zu ihrem Ende so bleiben...
    ***
    Gut zwanzig Minuten später ging es mir wieder besser. Gegen die Schmerzen im Kopf hatte ich zwei Tabletten aus der Reiseapotheke der Conollys geschluckt.
    Im Zimmer war ich nicht geblieben, denn ich hatte mich nach einem kurzen Telefonanruf mit Simon Berger verständigt. Wir trafen uns wieder in der leeren Bar.
    Als er mich sah, wurde er bleich. »Sie sehen nicht gut aus, Herr Sinclair.«
    »Möglich. Ich habe auch einiges hinter mir. Die Gefahr ist vorbei, nun kommt das Aufräumen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt einige Tote und auch in der Kirche, die man den Dämonen-Dom nennt, liegt noch eine Leiche. Da wird die Polizei einiges zu tun bekommen.«
    »Können Sie das denn plausibel machen?«
    »Sobald es hell geworden ist, werde ich es versuchen. Ich schätze, dass wir die Stellen in Innsbruck informieren müssen, und ich werde mich auch mit London in Verbindung
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