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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn
Autoren: Jason Dark
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von den Beinen, was mir nicht viel half, denn ich landete ebenfalls am Boden.
    Erst als ich aufschlug und mich leicht umgedreht hatte, sah ich, was oder wer die Stolperfalle gewesen war.
    Mein Freund Bill Conolly, der wie bewusstlos auf dem Zimmerboden lag.
    Das zu erkennen war ein Schock für mich. Aber es ging weiter. Erholen davon konnte ich mich nicht, und ich war auch nicht in der Lage, etwas zu tun, denn diese düstere Gestalt reagierte blitzschnell.
    Beim Fallen hatte ich die Beretta nicht losgelassen. Ich wollte den Arm heben, denn mir war nichts passiert. Ich konnte mich noch bewegen.
    Dagegen hatte ein Fuß etwas!
    Ich schrie auf, als ich den Druck auf meinem Unterarm spürte. Es kam mir vor, als hätte sich dort ein Felsbrocken niedergelassen. Der Schmerz wühlte sich weiter, bis er meine Finger erreicht hatte. Ich musste die Faust öffnen, die den Griff meiner Waffe umfasste, und so war ich die Beretta los.
    Der Druck lockerte sich etwas. Nur war ich nicht in der Lage, den Arm wieder zurückzuziehen.
    Ein Fuß trat gegen die Beretta.
    »Sie gehört dir, Justine!«
    Es war eine Botschaft, die mich hart traf. Ich drehte den Kopf und sah, dass sich die Blutsaugerin bückte. Auch wenn es im Zeitlupentempo geschah und sie sich auf den Boden knien musste, um Halt zu haben, war sie doch in der Lage, die Waffe an sich zu nehmen, denn keiner reagierte schneller.
    Sie kam wieder hoch.
    Sie lachte dabei.
    Sie war in ihrem Element, und dann hörte jeder von uns ihre Stimme. »Jetzt bin ich an der Reihe und werde mit euch abrechnen. Und mit dir fange ich an.«
    Sie schwenkte den Arm. Vom Boden her verfolgte ich die Bewegung und sah zu, wie sich die Mündung der Pistole auf ein Ziel richtete.
    Es war Serena!
    ***
    In den folgenden Sekunden passierte nichts. Jeder musste sich erst an die neue Lage gewöhnen.
    Auf meinem Arm stand noch immer der Fuß. Da es der rechte Arm war, konnte ich den linken normal bewegen. Und ich dachte daran, dass mein Kreuz in der linken Tasche steckte, aber ich lag zu schlecht, um an den Talisman heranzukommen.
    Dafür hielt die Cavallo alle Trümpfe in den Händen. Sie hielt die Beretta wirklich mit beiden Händen fest. Das musste sie wohl tun, weil sie noch zu schwach war. Erst jetzt war sie in der Lage, ihren Triumph richtig zu begreifen. Plötzlich hatte sie den größten Teil ihrer Feinde vor der Mündung. Das war verrückt, das war so abgefahren, damit hätte sie nie gerechnet.
    Das einzige Manko war ihre Schwäche. Die aber überspielte sie gut.
    Plötzlich fing sie an zu lachen. Es klang schrill und triumphierend. Aber es dauerte nicht lange an, denn plötzlich war sie wieder still. Sie musste sich sammeln, und das schaffte sie auch, dann war plötzlich wieder ihre Stimme zu hören.
    »Tot seid ihr! Tot! Ich kann es mir aussuchen, wen ich zuerst umniete. Und das mit Silberkugeln.« Sie unterbrach sich und lachte erneut. »Ja, mit geweihten Silberkugeln.« Bei ihren Worten schwenkte sie die Beretta von links nach rechts, um jeden mal vor die Mündung zu bekommen. »Wen soll ich mir zuerst vornehmen? Dich, John, oder willst du zuschauen, wie deine Freunde sterben, damit du dich schon darauf vorbereiten kannst? Der Reihe nach niete ich euch um, und auch dich, Serena, du bluttriefendes Ungeheuer. Dir habe ich es zu verdanken, dass ich mich erst noch erholen muss, und deshalb werde ich dir zuerst eine Kugel in den Balg jagen.«
    Serena meldete sich. »Und du denkst wirklich, dass du mich damit vernichten kannst?«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe schon einmal den Tod überwunden. Du weißt genau, dass in meinen Adern das Blut einer fremden Person fließt. Das einer heilige Person. Vor einer Kugel fürchte ich mich nicht, auch wenn sie geweiht ist, denn ich stehe nicht auf deiner Seite. Aber du kannst es versuchen.«
    Serena hatte ruhig gesprochen. Und das machte die Cavallo schon nachdenklich.
    Ich hatte es geschafft, den Kopf so weit zu drehen, dass ich von unten her die Szene überblicken konnte. Zudem versuchte ich, den linken Arm zu bewegen und ihn in Richtung Jackentasche zu schieben. Jetzt ärgerte ich mich, dass ich das Kreuz nicht offen vor meine Brust gehängt hatte.
    Serenas Worte hatten die Cavallo zum Nachdenken gebracht. Noch zögerte sie, dann schwenkte sie die Waffe herum, und plötzlich zeigte die Mündung wieder auf Sheilas Kopf.
    »Gut, dann fange ich mit ihr an!« Die nächsten Worte sprach sie lauter. »Hast du mich gehört, Geisterjäger? Ich fange mit deiner Freundin
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