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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn
Autoren: Jason Dark
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Conolly«, hörte er noch die Stimme der Blutsaugerin. »Kommst du freiwillig? Oder muss ich dich holen lassen?«
    ***
    Ich war unterwegs. Ich hatte eine Aufgabe und auch ein Ziel vor Augen.
    Die kleine Suite meiner Freunde lag in der ersten Etage. Es war kein Problem, diese Ebene zu erreichen. Ich konnte den Fahrstuhl nehmen, aber auch zu Fuß gehen.
    Ich entschied mich für die Treppe. Sie war mit einem Teppich in der Mitte belegt. So kam ich fast unhörbar hoch.
    Ich erreichte das Ende und stand in der ersten Etage. Der Flur, in den ich gehen musste, lag menschenleer vor mir. Ich sah wieder einen Teppich vor mir, der einen Streifen in der Mitte des Flurs bildete.
    Der Eingang zur Suite der Conollys lag weiter hinten. Ich musste noch einige Türen passieren, um ihn zu erreichen. Von den beiden Halbvampiren war nach wie vor nichts zu sehen. Ich wusste allerdings nicht, ob ich darüber froh sein sollte oder nicht. Kreaturen wie sie waren für eine Überraschung immer gut.
    Ich ging jetzt schneller, konzentrierte mich schon auf die linke Gangseite. Das schwache Licht reichte aus, um mich alles genau erkennen zu lassen.
    Und dann hörte ich doch etwas.
    Nicht von der linken Seite her, sondern von der rechten. Und da war hinter einer Tür etwas aufgeklungen, was mich zum Anhalten zwang. Es waren keine normalen Laute. Da sprach niemand, ich glaubte auch nicht, dass die Geräusche aus der Glotze drangen. Sie waren einfach zu echt, und ich empfand sie als schlimm.
    Jemand litt unter einer Angst. Eine Frau jammerte. Ein Mann stöhnte dabei herzerweichend. Das hörte ich deshalb, weil ich mein Ohr gegen das Holz gedrückt hatte.
    Ich dachte natürlich an die Halbvampire. Sie gierten nach dem Blut der Menschen. Letztendlich war es ihnen egal, von wem sie es bekamen. Es mussten ja nicht nur die Conollys sein.
    Es fiel mir nicht leicht, eine Entscheidung zu fällen. Meine Freunde standen mir sehr nahe. Aber auch in der Nähe lief etwas ab, das ich nicht akzeptieren konnte.
    Ich musste rein.
    Und ich setzte darauf, dass die Tür vielleicht nicht von innen abgeschlossen war.
    Das war sie nicht.
    Die Klinke ließ sich bewegen, und als sie ihren Tiefpunkt erreicht hatte, konnte ich die Tür nach innen drücken. Ich tat es sehr leise, dafür hörte ich die Stimmen lauter. Noch immer war das Jammern vorhanden, und ich verließ mich dann auf meine Augen.
    Was mir zuerst in dem schmalen Gang vor mir auffiel, war das Blut auf dem Teppich. Ich war auch in der Lage, in das Zimmer am Ende des Gangs zu schauen. Dort lag ein Mann auf dem Boden. Er trug nur seinen Schlafanzug. An der Seite hatte sich der Stoff bereits mit seinem Blut vollgesogen. Die Wunde im Körper war nicht zu übersehen.
    Neben ihm kniete eine Gestalt und hielt den Kopf so weit gesenkt, dass die Lippen in die Wunde eintauchten und er so das Blut trinken konnte.
    Es war der reine Wahnsinn. Aber ich hatte Glück gehabt und genau das Richtige gefunden.
    Von einer Seite des Zimmers her, die ich nicht einblickte, hörte ich die Stimme einer Frau. Möglicherweise auch die eines Kindes, da war ich mir nicht so sicher.
    Um das Bild aufzunehmen, waren zwei, drei Sekunden vergangen, nicht mehr. Ich war schnell, die Waffe glitt mir beinahe von selbst in die Hand, und dann gab es kein Halten mehr für mich. Ich ließ den Flur hinter mir und wollte laut rufen, aber etwas saß in meiner Kehle und so wurde es nur ein Krächzen.
    Das aber hörte der Halbvampir.
    Er richtete sich auf und drehte den Kopf. Ich sah seinen blutverschmierten Mund, der zu einem satten Grinsen verzogen war. Wobei sich dieser Ausdruck allerdings änderte, als er mich anschaute und die Waffe sah.
    Dünnes, fahlblondes Haar fiel ihm strähnig in die Stirn.
    Ich zielte dorthin, wo die Haarspitzen an der Stirn endeten, und drückte ab.
    Die Kugel jagte aus dem Lauf, und es wurde ein Volltreffer. Der Halbvampir flog zurück. Sein Kopf war nur noch zur Hälfte vorhanden.
    Das störte mich nicht weiter, denn es gab noch einen zweiten Feind. Ich lief vor, damit ich das Zimmer ganz überblicken konnte, und sah die zweite Gestalt links von mir, denn dort stand auch das Bett.
    Eine Frau lag darin. Sie hielt ein kleines Kind umklammert. Sie hatte sich so weit wie möglich in die Ecke gedrängt. Aber dort saß sie auch in der Falle, denn auf dem Bett und vor ihr hockte wie ein Ungeheuer der zweite Halbvampir.
    Er hatte Mutter und Kind noch nichts getan. Doch er war bereit, sich das Blut zu holen, denn er hielt das Messer mit
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