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1737 - Das Corrax-Rätsel

Titel: 1737 - Das Corrax-Rätsel
Autoren: Unbekannt
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Atemöffnungen und dem breiten Mund erinnerte an den eines Fischs.
    Hinter den messerscharfen, spitzen Zahnreihen befand sich ein Spuckorgan, mit dem ein Nervengift verspritzt werden konnte, bei normaler Schwerkraft bis zu zwanzig Meter weit.
    Am Halsansatz konnte man bei genauem Hinsehen verkümmerte Kiemen erkennen.
    Die Ansicht, bei den Corrax würde es sich um reine Landbewohner handeln, rührte daher, daß man sie in den Projektionen der Sinta immer nur in purpurroten, völlig wasserlosen Korallenlandschaften gesehen hatte.
    Perry Rhodan hatte das Gefühl, daß ihm noch eine Reihe anderer Überraschungen bevorstand. Die Corrax aus den Spiegelungen hatten sich in verschiedenen Entwicklungsstadien befunden. Dies mochte mit Myles Kantors Hypothese zu erklären sein, daß die Krieger der Sinta in den Projektionen ebenso Bilder aus einer potentiellen Zukunft waren wie Sinta selbst.
    Und Sinta, glaubte Myles, war nichts anderes als eine mögliche, vielleicht die erstrebte Zukunftsform der Abruse.
    Aber die Zellaktivatorträger aus dem Parresum hatten jetzt, in ihrer realen Zeit, zwei Corrax-Raumer entdeckt. Zwar waren es in beiden Fällen Wracks gewesen, aber einwandfrei solche, die erst vor Jahrhunderten gestrandet waren - einmal auf einem ansonsten bedeutungslosen Mond, einmal eingefangen von einem Schwarzen Loch und in dessen Akkretionsscheibe langsam verglühend.
    Deshalb hatten sie gehofft, daß es irgendwo hier, über fünfzig Millionen Lichtjahre von der Lebensenklave der Ayindi, eine weitere Lebensinsel gäbe, in der heute noch Corrax lebten. Und deshalb hatten sie die Suche danach aufgenommen - und die Grenze der Abruse entdeckt.
    Das Purpur-System befand sich rund drei Millionen Lichtjahre hinter dieser Grenze, aufgrund deren Krümmung man möglicherweise die Ausdehnung der Abruse und ihrer Todesstrahlung errechnen konnte.
    Nahm man eine gleichmäßige Ausbreitung nach allen Seiten hin an, dann durchmaß die Abruse etwa zweihundert Millionen Lichtjahre.
    Rhodan zwang sich dazu, diese Gedanken zurückzudrängen und sich nicht auch mit der Frage zu quälen, weshalb es auf dem Planeten der Corrax keine Raumfahrzeuge, keine Raumhäfen und keine Städte und Anlagen gab (bis auf die beiden beobachteten Ausnahmen, wohin Alaskas Team unterwegs war), die dem technischen Stand eines raumfahrenden Volkes entsprachen.
    Mittlerweile hatte die Plattform zwischen einigen weiten Feldern halt gemacht. Die Straße, ein mehrere Meter breiter, ausgewalzter Weg, führte gerade auf die Siedlung zu, deren einzelne Gebäude sich schon deutlich erkennen ließen. Es gab keine geometrischen Formen. Quaderförmige Blöcke reihten sich aneinander, wie willkürlich ineinander versetzt.
    Dazwischen gab es Gassen und Plätze - aber nirgendwo Fahrzeuge oder sonstige Energieverbraucher.
    Die etwa zehn Corrax, die den ganzen Weg vom Strand bis hierher hinter dem Schlepper hermarschiert waren, kletterten umständlich auf die Plattform und begannen sofort, mit ihren Forken den Tang auf die Felder zu verteilen. Von beiden Seiten kamen andere Corrax herbei, die hier anscheinend schon gewartet hatten, und stopften den Tang in große Gefäße, die sie anschließend auf ihre Köpfe hoben und dorthin trugen, wo die Felder noch nicht von dem Wassergewächs bedeckt waren - allerdings von schwarzer, halbverfaulter Masse.
    Myles zeigte auf einen solchen Flecken.
    „Wenn das hier so etwas wie eine Plantage sein soll, dann sind den Corrax die Erntegötter aber schlecht gesonnen", meinte er.
    Michael lachte.
    „Plantage? Auf einer Plantage wird etwas angebaut, aber du kannst keine Wasserpflanzen auf trockenem Land anpflanzen, du Genie. Und diese Äcker sind verdammt trocken, nämlich purer Korallenkalk. Wenn die Corrax Tang ernten wollen, müssen sie ins Wasser gehen, und das tun sie ja auch."
    „Ich meinte ja auch etwas anderes", wehrte sich Kantor gereizt. „Daß hier nichts wachsen kann, weiß ich auch. Aber vielleicht soll sich das ändern."
    „Du meinst, daß die Corrax den Tang hierherschaffen, um ihn verrotten zu lassen und später als Dünger, also als organische Grundlage, in den Korallenkalk einzuarbeiten?" fragte Perry.
    Kantor hob die Schultern.
    „Ich bin so schlau wie ihr, aber irgend etwas tun sie mit dem Zeug. Ein Feld düngt man nur, wenn später darauf etwas angebaut werden soll." Er warf Mike einen bissigen Seitenblick zu. „Aber bisher haben wir noch auf keiner Insel etwas gesehen, das wie Pflanzen aussieht. Coral wirkt, für
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