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1737 - Das Corrax-Rätsel

Titel: 1737 - Das Corrax-Rätsel
Autoren: Unbekannt
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gibt, dann wahrscheinlich unabhängig von den Kraftquellen, die das Ganze hier früher einmal gespeist haben."
    „Ich habe draußen, auf einigen Plattformen und Dächern, etwas gesehen, das wie Sonnenlichtkollektoren aussah", erinnerte sich Mila. „Aber ziemlich verrottet, wie alles hier."
    „Aber was tun die Corrax?" fragte Nadja verwirrt. „Sie sitzen da und arbeiten und... scheinen überhaupt nicht mitbekommen zu haben, daß hier seit Jahrhunderten nichts mehr funktioniert!"
    Genau das war der Eindruck, den Alaska ebenfalls hatte.
    „Sie reden miteinander", sagte er leise. „Bald werden wir verstehen können, was sie genau sagen."
    Tatsächlich hantierten die Corrax an Hebeln, drückten Tasten, bedienten Regler und machten sich Notizen, und zwar von Hand - so wie jemand, der von einem Bildschirm Daten abliest und sie schriftlich vermerkt, weil ihm gerade kein freies Terminal zur Verfügung steht.
    Es sah auf den ersten Blick wirklich so aus, als wüßten sie ganz genau, was sie taten, nämlich ihre Geräte und Instrumente routiniert und professionell zu bedienen. Dabei mußten sie sehen, daß sich nichts rührte.
    Die zwischen ihnen gewechselten Worte, von den Translatoren übersetzt, bestätigten den Irrsinn.
    Sie gaben sich gegenseitig Anweisungen. Sie fragten nach bestimmten Werten und deren Veränderung. Sie redeten über irgendwelche „Sektoren" und meldeten Ortungen, auch aus dem Weltraum, was sich aus den benutzten Koordinatensystemen herausdeuten ließ.
    Und jetzt gab einer der nackten Grauhäutigen einem ins Purpur-System - natürlich hatten sie eine andere Bezeichnung dafür - einfliegenden Raumschiff Landeerlaubnis!
    „Ich glaube nicht", flüsterte Mila, „daß ich das noch lange aushalte.
    Dieser Turm ist eine einzige Irrenanstalt..."
    „Für schwere und schwerste Fälle", stimmte Nadja ihr zu.
    „Sie verhalten sich so, wie ihre Ahnen es einst getan haben", sagte Alaska. „Der Turm, und wahrscheinlich die ganze Stadtanlage, war einmal eine riesige Ortungsstation, eine Art Tower, die Raumschiffsbewegungen im Purpur-System erfaßte und koordinierte. Ich wette, daß es ganz in der Nähe einen Raumhafen gab."
    „Aber hier tut sich nichts mehr!" Nadja lachte rauh. „Die Corrax tun etwas, aber sie wissen gar nicht, was es ist und wozu es gut sein soll. Wenn sie von Raumschiffen sprechen, haben sie keine Ahnung, was das Wort bedeutet. Sie haben alles vergessen, Alaska, und nur noch über Generationen weitervererbten Verhaltensweisen im Blut. Wenn sie plötzlich wieder Energie bekämen - du liebe Güte, das gäbe eine Katastrophe!"
    „Laßt uns von hier verschwinden", bat Mila. „Sonst drehe ich durch."
    Alaska sah ein, daß es keinen Sinn hatte, die Corrax weiter zu beobachten. Also verließen sie diesen Teil des Turmes. Sie suchten sich ihren Weg ins Freie und kamen an vielen Dutzenden offenstehenden Türen vorbei, hinter denen Räume mit oder ohne Corrax lagen - aber immer mit hochmoderner Technik vollgestopft, die unter dem Staub der Jahrzehnte oder Jahrhunderte dahinschlummerte.
    Als sie wieder im Freien waren, atmeten die drei Menschen auf. Sie gingen zum Shift zurück; von Voltago gab es weit und breit keine Spur.
    Jetzt bekam der ehemalige Maskenträger doch ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken daran, was Voltago möglicherweise anrichten konnte, und daß er nicht versucht hatte, ihn aufzuhalten.
    Allerdings tröstete er sich damit, daß keine Macht der Welt diesen Klon an irgendeinem Vorhaben hätte hindern können...
     
    4.
     
    Atlan Wir sahen sie im letzten, blutroten Licht des Tages: erschreckende Gestalten, die sich uns näherten. Es waren zweifellos Corrax, aber mir kamen sie größer vor als unser kranker Freund, und vor allem waren sie wilder.
    Sie schwangen Waffen: Beile, Messer an langen Stielen, Keulen aus Korallengestein. An ihrer Absicht bestand kein Zweifel, obwohl sie den Shift und uns nicht sehen konnten. Tek und ich hatten unsere Deflektoren wieder eingeschaltet.
    Aber sie hörten uns.
    Sie mußten über ein phantastisches Gehör verfügen und gleichzeitig darin bewandert sein, Spuren zu lesen, die wir im Korallensand hinterlassen hatten.
    Wir hatten keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen. Sicher schien nur zu sein, daß sie uns bei der Landung und dem Ausstieg zufällig entdeckt hatten, weil sie in unmittelbarer Nähe (aber nicht so nahe, daß wir sie gesehen hätten) gewesen waren. Dao hatte das gespürt - leider zu schwach, weil sie sich ganz auf den Halbtoten
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