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1737 - Das Corrax-Rätsel

Titel: 1737 - Das Corrax-Rätsel
Autoren: Unbekannt
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offenstehende Zugänge, aber für sie war das Metallband der direkteste Weg.
    „Einverstanden", antwortete Saedelaere. „Aber haltet eure Waffen schußbereit. Wir wissen nicht, mit welchen Überraschungen wir rechnen müssen."
    „Jedenfalls nicht mit Horden von Corrax, die über uns herfallen", meldete sich Mila per Helmfunk. „Hier lebt niemand mehr. Das ist eine Geisterstadt."
    Alaska fragte sich zwar, woher sie den Begriff hatte, aber er fühlte das gleiche.
    „Auch Geister", mahnte er dennoch, „können gefährlich werden.
    Aber noch mehr alte Programmierungen gegen unerwünschte Eindringlinge."
    „Wir passen schon auf, Papi", sagte Nadja lachend.
     
    *
     
    Es war geisterhaft, obwohl Mila nicht recht behielt.
    Denn es waren Corrax im Turm, wahrscheinlich auch in vielen anderen Teilen der Stadt, aber sie taten nichts.
    Nichts, das darauf schließen ließ, daß sie auch nur das geringste mit der hochmodernen Anlage anzufangen wußten, die nun, als die Eindringlinge sich umsahen, die gleichen Verfallserscheinungen aufwies wie die Fahrzeuge auf den Decks.
    Die hohen, rechteckigen Gänge waren verschmutzt. Die Raumfahrer mußten immer wieder durch zentimeterhohe Kalkstaub- und andere Ablagerungen stampfen, die sich im Laufe vieler Jahre auf dem Boden angesammelt hatten. Staub bedeckte auch die in den Wänden befindlichen Instrumente - Schalttafeln, Bildschirme, vergleichsweise primitiv wirkende Hebel und Stellräder.
    Es gab viele Wendeltreppen, die nach unten oder weiter nach oben führten, natürlich automatisiert und mit Gleithaftbändern versehen, aber längst außer Betrieb. Es gab einen zentralen Schacht in dem Turm, und es gab Räume, die halb um die Turmachse gebaut worden waren, nicht mehr als drei Meter breit, aber um den zentralen Schacht gezogen und dadurch recht geräumig.
    Und dort saßen sie.
    „Ich glaube es nicht", flüsterte Mila, obwohl niemand außer den Gefährten sie hören konnte. „Sagt mir, daß ich träume."
    „Dann träumen wir den gleichen Traum", sagte Alaska.
    Sie waren einige Meter weit in den hufeisenförmig ums Zentrum gebauten Raum eingedrungen, der zweifellos einmal ein Schaltzentrum gewesen war. Die zur Außenwand des Turms hin gebaute Wand war fast ganz von dunklen, verstaubten Bildschirmen bedeckt, vor denen sich Konsolen und die Sitze befanden, auf denen drei Corrax herumlümmelten.
    Anders war es nicht zu bezeichnen.
    Die Grauhäutigen lagen halb in den Sesseln, halb saßen sie. Sie stierten ins Leere oder beschäftigten sich mit kindlichen Spielchen wie Murmeln über die Konsolen rollen lassen, wahllos auf Tasten tippen oder sich gegenseitig Spielzeugwürfel wegnehmen und stapeln.
    Einer von ihnen stand auf, als er wohl genug von dieser Art der Unterhaltung hatte, und verschwand aus dem Sichtbereich der Menschen.
    Alaska folgte ihm um die Krümmung des Raumes und sah, wie der Corrax sich in einem Nebenraum auf eine Art Matratze legte und vor sich hin zu dösen begann. Zwei andere lagen schon dort und stierten blicklos zur Decke, deren Beleuchtung genauso noch funktionierte wie die in den Gängen - aber im Gegensatz zu fast allem anderen in diesem Turm.
    „Sie sind degeneriert", sagte Alaska. „Sie leben hier, wie es wahrscheinlich ihre Vorfahren getan haben, aber sie wissen nicht mehr, wozu.
    Sie halten den Verfall nicht auf, sie haben überhaupt keine Aufgabe mehr."
    „Und doch sind sie hier", fügte Nadja hinzu. „Sie leben entweder in den Türmen, bis sie eines Tages an Langeweile sterben, oder sie werden dann und wann abgelöst und arbeiten dann als... Fischer oder Bauern. So wie die Corrax, zu denen Perrys Team geflogen ist."
    „Degeneration", kam es von Mila. Sie nickte. „Ja, das wäre eine Erklärung für einen Teil der Rätsel dieser Welt und der Corrax. Das ganze Volk ist degeneriert und weiß nichts mehr mit dem Erbe seiner Ahnen anzufangen." Sie blickte Alaska fragend an. „Aber wodurch? Und seit wann?"
    „Und wo sind dann ihre Raumschiffe geblieben?" warf Nadja ein. „Ich meine, abgesehen vom Meer vielleicht, müßten doch einfach einige an Land geblieben sein, und die können nicht einfach auch degeneriert sein und sich gesagt haben: >Na, lösen wir uns eben in nichts auf, uns braucht ja sowieso keiner mehr.<" Alaska betrachtete die Corrax nachdenklich. Sie waren völlig nackt.
    Es war vielleicht noch zu früh, sich ein Urteil zu bilden. Möglicherweise sah es in den anderen Teilen der Anlage anders aus.
    Er wollte schon vorschlagen, in den
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