Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
berührte.
    Mit einem Zischlaut machte ich auf mich aufmerksam. Sie drehte sich um und sah mich winken.
    Sofort winkte sie zurück und legte dabei einen Finger auf die Lippen. Ich verstand die Geste und bewegte mich jetzt sehr leise. Dicht neben Maxine hielt ich an.
    »Was ist passiert?«
    »Sie sind im Haus!«
    »Wer?«
    Sie deutete auf die Tür. »Die beiden Frauen. Ich habe sie dort hineingehen sehen.«
    »Sicher?«
    »Ja.«
    »Und was könnten sie dort gewollt haben?«
    »Keine Ahnung. Ich konnte sie nicht fragen.« Sie blies die Luft aus. »Was sollen wir tun?«
    »Ich gehe hinein.«
    »Und ich auch!«
    Das gefiel mir nicht, und das wusste Maxine auch. Deshalb kam es zu einem Kompromiss.
    »Ich bleibe hinter dir«, sagte ich.
    »Meinetwegen.«
    Wohl war mir bei dieser Entscheidung nicht, aber ich konnte es nicht ändern. Zwar hatte ich die Tierärztin schon öfter hier in Dundee besucht, aber ich kannte mich in der Praxis nicht besonders gut aus und würde ihr die Führung überlassen müssen. Allerdings war ich es, der vorsichtig die Tür öffnete.
    Zuerst nur einen Spalt breit, durch den kühlere Luft strömte und über mein Gesicht fächelte.
    Mein Blick fiel in ein Wartezimmer. Stühle standen an den Wänden, die mit Tierpostern geschmückt waren. In der Mitte stand ein Tisch mit einer Metallplatte. Dort lagen einige Zeitschriften. Auf dem Boden verteilten sich verschiedene Näpfe und Trinkschalen.
    »Und? Siehst du was, John?«
    »Es ist alles leer.«
    »Sehr gut.«
    Wir schoben uns ins Wartezimmer. Unsere Aufmerksamkeit galt der zweiten Tür. Dahinter lag das Behandlungszimmer.
    Ich bewegte mich leise und erkundigte mich flüsternd bei Maxine, ob sich die Tür lautlos aufziehen ließ.
    »Bisher war das der Fall.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass es auch so bleibt.« Ich sorgte dafür, dass Maxine im toten Winkel neben der Tür stehen blieb. Auf keinen Fall wollte ich sie in Gefahr bringen.
    Je weiter ich die Tür aufzog, umso besser konnte ich sehen. Es war Maxines Behandlungsraum. Besonders auffällig war der große Tisch in der Mitte. Seine Platte war mit einer Plane abgedeckt. An den Wänden sah ich Regale, in denen Instrumente lagen. Aber auch einige Apparate fielen mir auf. Was sie zu bedeuten hatten, das war mir nicht klar.
    Aber etwas anderes geriet in mein Blickfeld. Etwas, das nicht hierher passte.
    Es waren die beiden Frauen. Sie hatten den Weg hierher gefunden, da hatte sich Maxine nicht geirrt. Sie trugen noch die gleiche Kleidung, und beim ersten Hinsehen war keine Veränderung an ihnen zu erkennen, doch dann erkannte ich, dass ihre Gesichter eine grüne Farbe angenommen hatten…
    ***
    Das also waren ihre wahren Gesichter. Sie sahen keinen Grund mehr, sich zu tarnen, und was sonst noch an Haut bei ihnen zu sehen war, das hatte sich auch verändert und schimmerte grün.
    Ob sie mich gesehen hatten, wusste ich nicht. Ich ging mal davon aus, dass es nicht so gewesen war, und zog die Tür wieder zu.
    »Was ist, John?«
    »Sie sind da.«
    Maxine schluckte. »Und weiter?«
    Ich gab ihr eine Beschreibung, die sie erst mal nur zur Kenntnis nahm. Dann sagte sie: »Dann haben sie wohl ihre wahren Gesichter gezeigt.«
    »Genau.«
    »Und was bedeutet das?«
    Was sollte ich darauf erwidern? Dass sie es nicht mehr nötig hatten, sich zu tarnen? Dass sie endlich zum Ziel kommen und all diejenigen Personen damit schocken wollten, die etwas mit dem Zwitter zu tun hatten?
    »Wie sieht dein Plan aus?«
    »Ich habe noch keinen. Oder doch. Es gibt nur eine Möglichkeit. Ich muss hinein.«
    Maxine sagte nichts. Ich sah ihr an, dass es ihr nicht passte. Eine bessere Idee hatte sie aber auch nicht, und so schaute sie zu, wie ich meine Beretta zog. Dann hängte ich mir das Kreuz außen vor die Brust. Ob es sich erwärmt hatte oder es nur meine Körperwärme war, die für diese Temperatur sorgte, wusste ich nicht. Ich nahm es hin, nickte Maxine noch ein letztes Mal zu, dann öffnete ich die Tür ebenso vorsichtig wie beim ersten Versuch. Aber diesmal zog ich sie fast bis zur Hälfte auf – und hatte freie Sicht.
    Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich sah alles, nur die beiden Geschöpfe nicht…
    ***
    Ich tat den nächsten Schritt und ging davon aus, dass sie sich versteckt hatten oder in einem anderen Raum verschwunden waren.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass es noch eine weitere Tür gab. Offen stand sie nicht. Wohin der Weg führte, wusste ich nicht. Möglicherweise ins Freie oder aber in einen weiteren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher