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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
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aber ich fühle mich nicht mehr so. Als wäre jemand bei mir.«
    »Ist dieser Jemand denn für dich zu sehen? Kannst du ihn vielleicht beschreiben?«
    Kim überlegte. Er blieb auch nicht mehr ruhig sitzen, sein Blick war dabei nach innen gerichtet, und nach einer geraumen Weile fand er die richtigen Worte.
    »Es ist einfach anders. Es steckt in mir. Es bewegt sich, und es ist wie ein Strom. Ich kann es nicht erklären, und ich weiß auch nicht, woher es kommt. Aber es ist da. Sehr intensiv sogar, aber es hat nichts mit mir zu tun.«
    »Fühlt es sich denn schlimm an?«
    Kim schüttelte den Kopf. »Nein, gar nicht. Es ist sogar wohltuend und es macht mich stark.« Nach dieser Antwort trat ein gewisser Glanz in seine Augen. Es war ein äußeres Zeichen, dass es ihm wirklich viel besser ging.
    Carlotta schwieg. Es war jetzt besser, wenn sie Kim in Ruhe ließ.
    Auf ihn kam etwas völlig Neues zu, mit dem er erst noch fertig werden musste. Es war schwer für ihn, sich darauf einzustellen, und erst wenn er das geschafft hatte, würde er auch reden können.
    Er blieb auch äußerlich nicht still. Permanent bewegte er die Arme und strich mit seinen Händen am Körper entlang, wobei er keine Stelle ausließ. Auch sein Atmen hatte sich verändert. Es drang jetzt heftiger aus seinem Mund, aber es hörte sich nicht angstvoll an, eher verwundert, wie Carlotta meinte.
    Schließlich hörten die Bewegungen auf. Kim blieb starr sitzen. Sein Blick wirkte verloren und war zudem nach innen gerichtet. Er konnte auch nicht mehr gerade sitzen bleiben und schwankte leicht von einer Seite zur anderen.
    »Ich bin nicht mehr allein, Carlotta. Da ist etwas in mir. Ich habe viel mehr Kraft bekommen. Das macht mich froh und mutig. Nur weiß ich nicht, woher es gekommen ist, obwohl ich glaube, dass es nicht von dieser Welt ist. Die ist anders, ganz anders. Das ist nicht erklärbar, aber trotzdem toll, sodass ich mich einfach wohl fühlen muss.«
    Auch Carlotta war überfragt. »Und du kannst es nicht erklären?«
    »So ist es.«
    Da wusste auch Carlotta keine Antwort mehr.
    Kim blieb weiterhin unruhig, wobei seine Blicke häufig die Richtung wechselten. Dann sagte er plötzlich mit einer kaum zu verstehenden Stimme: »Es kommt näher.«
    Der Satz hörte sich harmlos an, aber das war er nicht für das Vogelmädchen. Carlotta spürte, dass ein Schauer über ihren Rücken glitt.
    Kim brauchte nichts mehr zu sagen, denn jetzt war es für Carlotta zu sehen. Und wohl nur für sie, weil sie dem Zwitter gegenübersaß und der am Rücken keine Augen hatte.
    Hinter Kim befand sich die Zimmerwand. Sie war hell gestrichen, aber dort wuchs etwas hoch. Es waren zwei graue Schatten, die sich dort abmalten. Zuerst waren sie nicht genau zu erkennen, was sich wenig später änderte, denn die Schatten verdichteten sich und nahmen Konturen an.
    Beinahe hätte Carlotta vor Staunen den Mund aufgerissen. Im letzten Moment riss sie sich zusammen, und sie beschrieb auch nicht, was sie hinter Kim an der Wand sah.
    Es waren zwei Flügel!
    ***
    Ich habe Kim dem Teufel versprochen und werde mich auch daran halten!
    So hatte es uns der Anrufer mitgeteilt, und es gab keinen Grund, ihm nicht zu glauben.
    Nur kannten Maxine Wells, Suko und ich den Anrufer nicht. Wir wussten nur, dass er ein Dämon war und zugleich der Vater einer Person, die Kim hieß und ein Zwitter war, denn seine Mutter war ein Engel.
    Auch uns war dieses Wesen neu, das bei Maxine und Carlotta praktisch Schutz gesucht hatte. Sehr schnell hatten die beiden festgestellt, was mit Kim los war, und sie hatten auch einen Angriff der schwarzmagischen Seite erlebt, sodass sie mich angerufen und um Hilfe gebeten hatten.
    Zusammen mit Suko hatte ich die erste Maschine genommen, die von London nach Dundee flog, und jetzt saßen wir im Haus der Tierärztin und hatten das erste Erlebnis bereits hinter uns, das allerdings nicht für eine Auflösung des Rätsels gesorgt hatte, nur für eine leichte Minderung, denn es war der Kraft meines Kreuzes gelungen, den Zwitter Kim von einer teuflischen Macht zu befreien. Der Geist des Vaters war ihm ausgetrieben worden. [1]
    Aber damit war der Vater – ein Dämon – nicht besiegt. Es gab ihn nach wie vor, und er hatte uns auch angerufen und uns erklärt, dass er sein Versprechen wahr machen wollte.
    Kim und auch Carlotta wussten nichts von dem Anruf. Sie hatten sich in das Zimmer des Vogelmädchens zurückgezogen, um unter sich sein zu können, was ich auch ganz in Ordnung
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