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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
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langsam auf Kim zu. Nur nicht erschrecken. Es sah so aus, als würde er nach einem Ausweg aus der Klemme suchen, aber es gab keinen, und so musste er sich mir stellen.
    Ich lächelte ihm zu und hoffte, dass ich seinen Panzer so aufweichen konnte.
    »Bitte, ich tue dir nichts. Ich will nichts von dir. Abgesehen davon, dass ich dir helfen will.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann würde ich gern von dir erfahren, was denn los ist mit dir. Du hast dich plötzlich verändert. Du siehst so ängstlich aus. Niemand hier will dir etwas tun. Deshalb würde mich interessieren, wovor du Angst hast.«
    Ich war davon überzeugt, eine Antwort zu bekommen, das aber konnte ich mir abschminken, denn erneut schwieg er und presste sogar die Lippen zusammen.
    »Du musst Vertrauen haben, Kim.«
    Jetzt mischte sich Carlotta ein, die alles gehört hatte. »Ja, das musst du wirklich, Kim. John ist kein Feind, sondern ein Freund. Er steht auf unserer Seite. Er weiß genau, was er tut. Du kannst ihm wirklich vertrauen.«
    Kim bewegte den linken Arm auf Carlotta zu. Dann umklammerte er deren Hand, und das gab ihm irgendwie Sicherheit, denn jetzt öffnete er den Mund und sagte: »Ich habe Angst.«
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte ich mit leiser Stimme, die ihn beruhigen sollte. »Aber wovor hast du Angst? Vor den anderen? Sie sind nicht da. Dafür stehen wir an deiner Seite, und jeder von uns wird dich beschützen.«
    So richtig kam ich damit nicht durch. Er fing an zu zittern, und dieses Zittern erfasste sogar seine Flügel. Wir ließen ihn in Ruhe, und wir sahen auch, dass er sich quälte, um die richtigen Worte zu finden. Schließlich nickte er, und dann sagte er einen Satz, der uns alle überraschte.
    »Sie sind da!«
    Wir wussten sofort, wen er meinte, aber nur Carlotta fragte nach.
    »Die anderen. Die Dämonen. Auch mein Vater, ich – ich – spüre seine Nähe, und jetzt wird er nicht mehr verschwinden, das kann ich mit Bestimmtheit sagen. Sie weichen nicht mehr zurück. Sie wollen ihr Ziel erreichen.«
    »Und wo sind sie?«, hakte Carlotta nach.
    »Nah, ganz nah.«
    »Siehst du sie denn?«
    Kim schüttelte den Kopf. »Ich spüre sie und…«
    »John!« Sukos Stimme klang lauter als gewöhnlich. »Schau mal aus dem Fenster!«
    Das taten nicht nur ich, sondern auch Maxine und Carlotta. Und unser aller Augen weiteten sich…
    ***
    Draußen hatte sich die Umgebung verändert. Den Nebel konnten wir vergessen, es gab ihn nicht mehr. Jetzt hätte der Garten vor unseren Augen liegen müssen, das aber traf auch nicht zu. Er war von etwas abgelöst worden, und ich wollte es kaum glauben, denn meine Blicke glitten tatsächlich über einen Friedhof hinweg.
    Ich hatte ihn schon einmal gesehen. Nur nicht so deutlich. Jetzt erschien er mir zum Greifen nahe, als wollten die Grabsteine ans Fenster klopfen.
    Wir hatten uns nicht abgesprochen, aber uns gemeinsam in Bewegung gesetzt. Dicht vor der Scheibe blieben wir stehen und Suko fragte: »Ist das der Friedhof, von dem du gesprochen hast?«
    »Ja.«
    »Dann sind sie jetzt da!«, flüsterte Carlotta, die sich nicht bewegte, hinter Kim stand und ihre Hände auf seine Schultern gelegt hatte. Es war eine bezeichnende Szene. Der Zwitter würde nicht im Stich gelassen werden.
    »Der Friedhof ist leer, John«, meine Maxine.
    »Was nicht so bleiben muss. Ich sehe ihn als Stätte der schwarzen Magie an.«
    »Und weiter?«
    »Das werden wir sehen.«
    »Aber warum ist er überhaupt erschienen?«
    Die Frage hatte ich erwartet und antwortete: »Wir haben getauscht, Max. Wir befinden uns nicht mehr in unserer Welt, sondern in einer anderen Dimension. Wir haben es nur nicht bemerkt, wie fließend die Grenze war.«
    Maxine starrte mich mit offenem Mund an. Dabei schüttelte sie den Kopf, als könnte sie es nicht fassen. Sie dachte nach und fragte dann flüsternd: »Wir sind weg?«
    Ich holte tief Luft. »Na ja, was soll ich dazu sagen. Wir sind zwar noch am selben Ort, aber in einer anderen Dimension. Wir befinden uns im Gebiet unserer Feinde oder in ihrer Sphäre.«
    Sie verdrehte die Augen und lehnte sich danach gegen mich. »Kannst du mir sagen, was wir jetzt tun sollen oder können?«
    »Erst mal abwarten und nicht die Nerven verlieren. Man will etwas von uns und nicht nur von Kim. Ich habe dir von den fünf Gestalten erzählt. Jetzt hoffe ich, dass es bei dieser Zahl geblieben ist und nicht noch andere hinzukommen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Wie lange wir vor dem Fenster gestanden und auf den Friedhof gestarrt
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