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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
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Schwingen des Vogelmädchens, sondern denen glichen, wie man sie hin und wieder bei Engeln sah.
    »Wie kommt das? Wie ist das möglich gewesen?«, flüsterte die Tierärztin.
    »Wir haben Besuch von Kims Mutter bekommen. Der Engel war da, und ich glaube, dass er für diese Flügel gesorgt hat. Er will uns beschützen. Er will nicht, dass seinem Kind etwas passiert. Aber es sind keine richtigen Flügel, sondern nur Schatten. Ich weiß auch nicht, ob Kim damit fliegen kann.«
    »Hast du es denn versucht?«
    Kim schaute Maxine an und schüttelte den Kopf. »Das muss ich auch nicht. Ich weiß nicht, ob ich sie einsetzen kann. Ich glaube, dass ich sie nur symbolisch bekommen habe.«
    Das konnte alles sein. Wir kannten die Pläne seiner Mutter nicht, und auch nicht die der Gegenseite. Keiner von uns konnte das Haus verlassen und sich einem Gegner stellen, der zwar da, aber nicht zu erkennen war.
    Ich merkte, dass Kim mich noch immer etwas misstrauisch betrachtete, und wandte mich deshalb an Carlotta. »Bitte, sag mir, was ihr noch erlebt oder gesehen habt.«
    »Nichts.«
    »Keinen Nebel?«
    »Nein. Wie kommst du darauf?«
    Ich erklärte es ihr und vergaß auch nicht, die Gestalten zu erwähnen, die sich in der grauen Suppe gezeigt hatten. Carlotta und Kim mussten wissen, woran sie waren.
    »Und das nur alles seinetwegen?«
    »Leider«, sagte ich.
    »Weiß du denn, woher der Nebel gekommen ist?«
    »Nicht wirklich. Ich denke, dass er uns aus einer dämonischen Sphäre erreicht hat. Das war nicht mehr unsere Welt, aber sie hat sich wieder zurückgezogen. Wahrscheinlich wollte man sich einen ersten Eindruck verschaffen, und jetzt weiß die andere Seite auch, dass ihr beide nicht allein steht.«
    »Kann es sein, dass man auch gespürt hat, wer du bist?«
    »Ja, durchaus möglich. Man wird wohl erst beraten, wie der nächste Angriff aussehen soll.«
    »Im Nebel?«
    »Keine Ahnung.«
    Es war schwer für uns, einen Ausweg zu finden, wir wussten einfach zu wenig. So wohl ich mich in diesem Haus auch fühlte, im Moment kam ich mir vor wie auf einer Insel oder sogar wie in einem Gefängnis, das ich nicht verlassen konnte.
    Mir war der Gedanke an Flucht gekommen. Je mehr ich darüber nachdachte, umso stärker wurde er. Aber wo ließ sich Kim in Sicherheit bringen?
    »Woran denkst du?«, fragte Maxine. Sie musste es an meinem Gesicht abgelesen haben.
    Ich sagte es ihr.
    »Und weißt du auch, wo Kim in Sicherheit sein könnte?«
    »Es gibt vielleicht eine Möglichkeit«, sagte ich mit leiser Stimme, »aber es ist schwierig.«
    »Was meinst du?«
    »Ich meine die Mutter. Den Engel.« Ich nickte. »Ja, das kann unsere einzige Chance sein, man muss Kim unter den Schutz seiner Mutter stellen und dass sie mit ihm verschwindet.«
    Maxine winkte ab. »Nein, John, das hatte sie längst haben können, wirklich. Sie war hier, und sie hat es nicht getan. Ich bin der Meinung, dass sie ihre Grenzen kennt.«
    Ich war ehrlich genug und gab zu, dass dieses Argument nicht von der Hand zu weisen war.
    »Liege ich richtig?«
    »Wahrscheinlich ja.«
    »Schau dir Kim an. Die Mutter hat getan, was sie konnte. Sie hat versucht, ihm Flügel zu geben. Aber sie hat es nicht geschafft, dass diese Flügel ihre Aufgabe erfüllen, sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Schatten ihrer selbst.«
    »Ja, das stimmt wohl.«
    »Also ist Kim am sichersten, wenn er in unserer Nähe bleibt.« Mehr musste nicht gesagt werden. Das Thema war erledigt.
    Da über Kim gesprochen worden war, drehte ich mich leicht nach links, um ihn anzuschauen. Er stand zusammen mit Carlotta etwas abseits in der Ecke. Den Blick hielt er gesenkt, aber er schien zu merken, dass ich ihn anschaute und auch etwas von ihm wollte. Denn plötzlich trafen sich unsere Blicke.
    Es war der Augenblick, in dem ich den Eindruck erhielt, als wäre alles anders geworden. Es gab plötzlich nur noch ihn und mich.
    Aber es war nicht so wie bei unserer ersten Begegnung. Angst entdeckte ich nicht bei ihm, nur den Ausdruck einer gewissen Unsicherheit. Er schaute zu Boden, er zuckte mit den Schultern und bewegte unruhig seine Füße.
    Zudem glaubte ich auch, dass er mir etwas sagen wollte. Offenbar musste er etwas loswerden.
    »Kim…«
    »Ja?«
    Er hatte geantwortet, schaute aber sofort wieder zur Seite, als wäre es ihm unangenehm, dass ich ihn anschaute.
    »Was ist los?«
    Er hob die Schultern.
    Maxine wollte sich einmischen, doch ich sorgte mit einer Handbewegung dafür, dass sie sich zurückhielt.
    Ich ging
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