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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete
Autoren: Unbekannt
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getroffen werden mußten. Er schämte sich nicht, für einen kurzen Moment in sich selbst versunken gewesen zu sein und alles andere vergessen zu haben, im Gegenteil.
    Er hatte nur offenbart, was auch in seinen Freunden vorging, und er hatte damit gezeigt, daß er nach Tausenden von Jahren noch ein Mensch war, der fühlte, der Leid und Freude empfinden konnte. Nichts war ihm gleichgültig oder unwichtig geworden. Er war in der langen Zeit um viele Erfahrungen reicher geworden, doch niemals abgestumpft.
    Leidenschaftliche Gefühle waren den meisten Ayindi fremd, dennoch blieben sie davon nicht unberührt. Sie wirkten sogar fast erstaunt über diese bisher nicht erlebte Seite der Fremden, die von der anderen Seite des Möbiusstreifens zu ihnen gekommen waren. Es zeigte ihnen, wie ungewohnt für sie der Umgang mit Fremdwesen war - und daß sie von diesen eine Menge lernen, wenn nicht gar profitieren konnten.
    Falls sie jemals die Möglichkeit bekamen, sich auf etwas anderes als den Kampf gegen die Abruse zu konzentrieren... Seit Millionen von Jahren lebten sie nur noch für diesen einzigen Zweck. Dennoch hatten sie nicht ganz verlernt, was Leben bedeutete. Sie waren trotz allem nicht alle zu seelenlosen Kriegerinnen und wissenschaftlichen Maschinen degeneriert.
    „Gibt es denn wenigstens ein paar Ansatzpunkte?" fragte Perry Rhodan die Wissenschaftlerin.
    „Lösungsvorschläge", antwortete Densee und nickte.
    Die Wissenschaftlerin erzeugte, wie zuvor Sirlis, eine holographische Simulation und zeigte ein paar Beispiele sehr plastisch auf.
    In einer Simulation wurde der Mars aufgeheizt, zu gewaltigen Ausmaßen aufgebläht und dann in ein Schwarzes Loch verwandelt.
    Abgesehen von dem viel zu großen technischen Aufwand, konnte man davon ausgehen, daß dieser Vorschlag nie in die engere Wahl kommen konnte: Das Schwarze Loch würde bald das ganze Solsystem verschlingen.
    Eine zweite Simulation zertrümmerte den Mars in Tausende kleiner Teilchen, die zu einem Asteroidengürtel zusammengezogen und auf die ursprüngliche Umlaufbahn gelenkt wurden. Doch auch dies überzeugte nicht sonderlich. Abgesehen von den Auswirkungen auf die Gravitation der Erde, die - vielleicht - zu kontrollieren gewesen wären, gab es keinerlei Aufschluß darüber, ob die Todesstrahlen nicht weiterhin wirksam blieben.
    Es gab einige weitere Simulationen mit energetischen Schirmfeldern, konzentriertem Beschuß mit speziell gezüchteten Killer-Killerkristallen, einer schlauchähnlichen energetischen Vorrichtung, die die Todesstrahlung einsaugen und in sich speichern sollte, und anderem mehr - doch nichts von alledem erweckte auch nur den Anschein einer Hoffnung. Die Risiken waren zu hoch, der Erfolg zu ungewiß.
    Technisch war nahezu alles möglich, das war nicht das Problem. Aber die Gefahr, dabei das gesamte Solsystem zu vernichten, war zu groß. Und es gab schon gar keine Garantie, daß diese Verfahren überhaupt dazu geeignet waren, die Todesstrahlung zu zerstören.
    Ohne Zweifel hatten die Ayindi nachgedacht und einige Konsequenzen ausgearbeitet. Doch die Galaktiker machten keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung.
    Rhodan konnte sich aber des Eindrucks nicht erwehren, daß Densee etwas vor ihm verbarg. Aber was? Und weshalb? Hatte sie etwas in Erfahrung gebracht, das den Untergang garantierte - und schwieg sie deshalb, um sich weiterhin der Unterstützung der Galaktiker zu versichern?
    Er sah an Atlans, Reginalds und Michaels nachdenklichen Gesichtern, daß sie so ähnlich wie er dachten.
    Doch keiner sagte etwas. Wenn die Ayindi etwas mitteilen wollten, dann taten sie das. Wenn nicht, konnten sie weder überredet noch gezwungen werden.
    Die Galaktiker mußten abwarten, es blieb ihnen nichts anderes übrig.
     
    3.
     
    Ziel: Nihhat-Nebel „Widmet euch weiter dem Kampf gegen die Abruse", schloß Sirlis die Konferenz zuversichtlich ab. „Wir werden eine Lösung für euren Planeten Mars und euer System finden, ebenso für die Fächer-Kristalle."
    Die Zellaktivatorträger trafen sich anschließend auf der CIRIAC, um über die Berichte der Ayindi zu diskutieren und das weitere Vorgehen zu planen.
    „Glaubt ihr, daß die Ayindi uns bezüglich des Mars gar nicht wirklich helfen wollen?" meldete sich Ronald Tekener als erster zu Wort. „Was sie uns da weismachen wollen, ist doch nichts weiter als Hinhaltetaktik."
    Perry Rhodan saß in entspannter Haltung da, den Kopf auf die rechte Hand gestützt. Nur die leicht in Falten gelegte Stirn zeigte, daß sein
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