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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete
Autoren: Unbekannt
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Weise, wie er es vorgebracht hatte, ließ keinen Zweifel darüber offen, daß er mit seiner Geduld am Ende war.
    Es kam nicht oft vor, daß er so in Zorn geriet, meistens polterte er nur lautstark. Wenn es aber einmal soweit war, hielt sich vorsorglich jeder in seiner Umgebung mit Kommentaren oder gar Widersprüchen zurück.
    „Darüber haben wir längst nachgedacht", sagte Sirlis schließlich. Selbst der Ayindi schien die extreme Anspannung bewußt geworden zu sein; sie lenkte ein. „Die CIRIAC ist ein Beweis dafür. Außerdem haben wir bereits ein Schiff als Ersatz für die TYRONA bereitgestellt, das ebenfalls aufgerüstet wurde, und der Ersatz für die CADRION ist in Arbeit. Doch ich betone es nochmals: Wir waren von Anfang an durch euer Verhalten davon überzeugt, daß ihr eine zu sorglose und draufgängerische Einstellung habt, deshalb konnten wir euch nicht unsere gesamte Technik zur Verfügung stellen!"
    Das war nicht korrekt; alle wußten es. Anfangs hatten die Ayindi nämlich nur behauptet, es liege an den „unterentwickelten" Galaktikern.
    Aber keiner sagte etwas dazu.
    Wiederum trat eine kurze Stille ein. Manche sahen zu Reginald Bull, doch er schwieg. Sein Gesichtsausdruck zeigte Gelassenheit.
    „Nun, das sollte jetzt ein für allemal geklärt sein", sagte Perry Rhodan ruhig.
    Er hatte bis jetzt still zugehört und fand es an der Zeit, endlich zur Sache zu kommen. „Wir sollten uns nicht dauernd darüber streiten, ob wir euch ebenbürtig sind oder nicht. Wir brauchen uns weder zu erklären noch zu rechtfertigen. Verluste sind unvermeidbar in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Wir sind hier, und ihr braucht uns. Reden wir über das weitere Vorgehen gegen die Abruse." Die Ayindi fixierte Rhodans graue Augen für einen Moment starr. Dann setzte sie sich.
     
    2.
     
    Vorschläge „Wir haben uns inzwischen mit dem vom Kristall-Eising befallenen Segment der TYRONA befaßt", fuhr Sirlis fort, als habe es ein paar Minuten zuvor überhaupt keinen Streit gegeben. Ihre rauhe Stimme nahm einen unpersönlichen, sachlichen Tonfall an. „Ihr habt davon gesprochen, daß sie von einem sogenannten Kristallfächer eingehüllt wurde."
    „Ja", nickte Atlan. „Wir nennen dieses Phänomen Eventail. Wir befanden uns in einem Zwei-Planeten-System, dessen Sonne wohl als Energiequelle für Schneeflocken dient. Bevor wir uns jedoch zurückziehen konnten, breitete sich plötzlich von dem zweiten Planeten fächerförmig ein grelles Kristallfeld in rasender Geschwindigkeit aus, das uns einhüllte, noch bevor wir etwas unternehmen konnten. Diese Kristalle begannen umgehend mit der Zersetzung der Schiffshülle, und das Eising breitete sich rasch aus. Wir konnten unsere Mannschaft auf der zweiten Kristallwelt gerade noch rechtzeitig absetzen, aber keine Hilfe mehr holen. Wir mußten das Schiff verlassen. Wir hatten keine Chance, das Eising aufzuhalten."
    „Die Killerkristalle, die dieses Eising auslösen, strahlen auf einer fünfdimensionalen Frequenz, die uns absolut unbekannt ist", verkündete Sirlis. „Wir können nicht feststellen, wie die Kristalle sich entwickeln oder wodurch die Strahlung ausgelöst wird. Wir wissen nur, daß diese spezielle Strahlung verantwortlich für die Zersetzung ist."
    „Gibt es keine Möglichkeit, diese Frequenz so zu stören, daß die Kristallstrahlung nicht mehr zersetzend wirkt?" fragte Myles Kantor.
    „Mit unseren... normalen Mitteln nicht", gestand die Ayindi. „Wie gesagt, diese Frequenz ist uns völlig unbekannt. Aber es gibt vielleicht eine andere Möglichkeit, an der wir bereits arbeiten."
    Sie erzeugte in der Mitte des Tischs ein Simulations-Holo: Rot gefärbte Killerkristalle, die ein Schiff vereisten, wurden von einer anderen, blau gefärbten Kristallstrahlung angegriffen und zersetzt, bevor die Schäden irreparabel wurden.
    „Wir nennen sie Killer-Killerkristalle", erläuterte die Cheftechnikerin.
    „Dies ist zunächst nur eine Simulation, wir sind noch nicht soweit, es am Segment der TYRONA zu testen."
    „Können dadurch möglicherweise bereits verreiste große Objekte befreit werden?" fragte Myles Kantor leicht erregt.
    Er dachte natürlich sofort an die unzähligen Kristall weiten des Arresums, an die Möglichkeit, diesem düsteren, kalten und leeren Universum wieder das Leben zurückzugeben. Und vielleicht das Solsystem zu retten, die zunehmende Kristallisierung des Mars aufhalten zu können.
    „Hierüber sollten wir noch nicht einmal Spekulationen anstellen",
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