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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab
Autoren: Jason Dark
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Körperteil der Schlange berührte noch die Decke. Sie wurde durch nichts mehr gehalten und schwebte nach unten.
    Und Mandra?
    Er tat nichts. Er konnte nichts tun. Er konnte sich nicht bewegen, er war wie eingefroren und stand offenbar voll und ganz unter dem Bann der Schlange.
    Ich war nicht betroffen, und das musste ich ausnutzen. Ich konnte nicht so lange warten, bis es Mandra erwischte oder er doch noch den Kampf gewann.
    Ich legte die Distanz zu ihm mit zwei Sätzen zurück, dann packte ich ihn um die Hüften und riss ihn mit. Nur weg aus der Gefahrenzone.
    Ich hatte mir dabei zu viel Schwung gegeben. Wir gerieten ins Stolpern, konnten uns beide nicht mehr halten und landeten auf dem Boden, wobei ich Mandra noch immer festhielt. Ich wollte ihn ansprechen, schaute in sein Gesicht und erkannte darin eine Starre, wie ich sie noch nie bei ihm erlebt hatte.
    Leider wusste ich sofort, was geschehen war. Nicht er hatte den Kampf gewonnen, es war die Schlange, die ihn unter ihre geistige Kontrolle gebracht hatte.
    Oder die Göttin Kali!
    Ich glaubte an die letzte Möglichkeit. Ja, es musste diese andere Macht gewesen sein, für mich gab es keine andere Erklärung, und mir war klar, dass ich der mörderischen Schlange jetzt allein gegenüberstand. Die Kraft meines Freundes hatte ich immer bewundert, nun waren ihm die Grenzen aufgezeigt worden, und wie ich mich verhalten sollte, war mir im Moment unklar.
    Mandra lag auf dem Rücken. Er stöhnte leise vor sich hin. Von ihm konnte ich keine Hilfe erwarten, und die goldene Schlange hatte mich schon längst als neuen Gegner ausgemacht, was auch der Professor sah, denn sein hämisches Lachen drang an meine Ohren…
    ***
    Die goldene Schlange schwebte auch weiterhin in der Luft. Sie widerstand allen Gesetzen der Schwerkraft. Wäre sie ein Vogel gewesen, wäre es normal gewesen, aber das hier war alles andere als normal. Es war sogar höllisch gefährlich für mich, denn dieses dämonische Tier dachte nicht daran, sich weithin auf Mandra Korab zu konzentrieren. Ihn hatte die Schlange geschafft. Mandra lag ermattet am Boden, und ich sah, dass er hin und wieder mit den Beinen zuckte.
    Also jetzt ich!
    Es lag noch nicht lange zurück, da hatte ich daran gedacht, die Schlange zu erschießen. In meinem Magazin steckten geweihte Silberkugeln. Ob geweiht oder nicht, sie würden gegen die Schlange nichts ausrichten. Mir kam es darauf an, dass die Kugeln den Körper durchschlugen, ob sie nun aus Silber oder aus Blei waren.
    Ich bewegte mich etwas zurück, zog meine Waffe und hob den Arm an, um die Schlange ins Visier zu nehmen.
    Sie kümmerte sich nicht darum, dass ich meine Waffe gezogen hatte. Sie setzte ihren Weg fort, und so schmolz die Distanz zwischen uns allmählich zusammen, was mir eigentlich passte, denn ich hatte Zeit, genau zu zielen.
    Zudem tat mir die Schlange einen großen Gefallen. Sie bewegte sich zwar vor, aber sie zuckte nicht von einer Seite zur anderen. Als ruhiges Ziel blieb sie bestehen.
    Ich nahm auch meine linke Hand zur Hilfe. Hinter der Schlange schimmerte das bläuliche Licht. Ich wollte das Tier noch etwas näher kommen lassen und versuchte vor allen Dingen, dem Blick der Augen auszuweichen, weil ich nicht das gleiche Schicksal erleiden wollte wie Mandra.
    Ich ließ das goldene Tier noch näher herankommen. Mit der ersten Kugel musste ich treffen, denn ich würde kaum die Gelegenheit zu einem zweiten Schuss bekommen.
    Sie war da.
    Die Nähe stimmte.
    Ich drückte ab!
    ***
    In meinem Leben hatte es immer wieder Situationen gegeben, in denen es wichtig war, dass ich mir mit einer gut gezielten Kugel die Probleme vom Hals schoss.
    Das war auch hier so.
    Und ich traf!
    Es war fast wie ein kleines Wunder. Die Kugel erwischte tatsächlich den recht schmalen Kopf der Schlange.
    Es folgte der Moment, an dem der Körper des goldenen Tiers in die Höhe zuckte, und ich rechnete damit, dass es nach kurzen peitschenden Bewegungen zu Boden fallen würde.
    Das tat es nicht!
    Die Schlange blieb in der Luft, und ich wollte es zuerst nicht glauben. Ein leises »Nein« huschte über meine Lippen, aber ich hatte mich nicht geirrt.
    Der Kugel war es nicht gelungen, den Körper der Schlange zu durchschlagen. Der Kopf war zerfetzt worden. Er war wie immer.
    ***
    Das ließ nur einen Schluss zu. Mein geweihtes Silbergeschoss war am Kopf der Schlange abgeprallt. Es musste an der Goldschicht liegen, die den Körper bedeckte.
    Gegen Mandra hatte sie gewonnen, und jetzt auch gegen meine
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