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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker
Autoren: A.F.Morland
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war, daß dieses mysteriöse Schwert einen eigenen Willen hatte, sondern wollte es nur so rasch wie möglich loswerden.
    Was auch immer mit dieser Waffe los sein mochte, Eve Bellamy hatte das Gefühl, daß sie kein Glück brachte.
    Sie begaben sich ins Haus, und Burt Bellamy setzte sich kraftlos.
    »In dieser Waffe steckt der Teufel«, sagte er gepreßt. »Seht euch vor. Ich wollte, ich könnte mitkommen. Euch mit diesem Satansschwert allein zu wissen macht mir angst.«
    »Es wird uns nichts passieren, Dad«, sagte Mel. »Mir erlaubt das Schwert, es zu berühren.«
    »Ich begreife nicht, wieso.« Eve Bellamy war nach oben gegangen, um sich hastig anzuziehen. Zehn Minuten später betrat sie das Wohnzimmer. »Komm, Mel.« Sie wandte sich an ihren Mann.
    »Wir bleiben nicht lange fort, Burt.«
    »Du weißt nicht, wohin das Schwert will.«
    »Sollte es länger dauern, rufe ich an«, versprach die Frau und verabschiedete sich von ihrem Mann mit einem Kuß.
    Er gab ihnen den Rat mit auf den Weg, vorsichtig zu sein.
    Eve Bellamy begab sich mit ihrem Sohn in die Garage und setzte sich an das Steuer des Escort. Mel nahm neben ihr Platz, und seine Mutter startete den Motor.
    Eve schaute ihren Sohn fragend an. »Wohin soll ich fahren?«
    Mel schloß die Augen und konzentrierte sich auf das Höllenschwert. Shavenaar frischte die bestehende geistige Verbindung auf und machte den Jungen zu seinem Sprachrohr.
    »Wir fahren nach Paddington«, sagte Mel Bellamy, ohne die Augen zu öffnen.
    ***
    Chrysa starrte dem Ghoul aus nächster Nähe in die Augen. Er stank so bestialisch, daß es ihr den Atem verschlug.
    Er verzog seine schleimige Fratze zu einem widerlichen Grinsen und entblößte gelbe, dreieckige Zähne, wie sie auch Haie besaßen.
    Seine schaufelartige Klaue näherte sich dem schönen Gesicht der weißen Hexe.
    »Wenn ich wollte, könnte ich dich befreien«, sagte er mit einer unangenehm kratzigen Stimme.
    »Das wagst du nicht«, erwiderte Chrysa bebend. »Dazu hast du zu viel Angst vor Oggrals Zorn.«
    »Er würde nicht wissen, daß ich es war.«
    »Warum solltest du mir helfen? Ein Ghoul tut nichts ohne Gegenleistung, und ich kann mich für deine Hilfe nicht erkenntlich zeigen, denn ich besitze nichts außer meinem Leben, und das wird mir Oggral bald nehmen.«
    »Du besitzt dennoch etwas, das sehr kostbar ist: Schönheit«, sagte der Leichenfresser. »Du bist ein begehrenswertes Weib. Wenn du dich entschließen würdest…«
    »Sprich nicht weiter, ich weiß, was du mir vorschlagen willst.«
    »Wie lautet deine Antwort?« erkundigte sich der Ghoul.
    »Lieber sterbe ich, als einem Ghoul zu gehören!« sagte Chrysa angewidert.
    Der Leichenfresser knurrte wütend, und Chrysa zuckte so heftig zusammen, daß ihre Ketten laut klirrten. Sie befürchtete, daß der Ghoul in seinem Zorn über sie herfallen und sie töten würde, aber hätte er Oggral damit nicht um ein großes Vergnügen betrogen?
    Das durfte er sich eigentlich nicht erlauben.
    »Du bist eine verdammte Närrin«, raunte er, und dann entfernte er sich mit seinen widerlichen Kumpanen.
    Niemals hätte er Chrysa zur Flucht verholfen. Er hätte nur genommen, jedoch nichts gegeben. Sie hatte richtig gehandelt und durfte obendrein die Achtung vor sich selbst behalten. Sich an einen Leichenfresser wegzuwerfen war schlimmer als der Tod.
    In dieser Nacht kamen die Ghouls nicht wieder.
    Am nächsten Morgen erfuhr Chrysa, daß der Tag ihrer Hinrichtung gekommen war. Ein Scherge teilte es ihr in Oggrals Auftrag mit, damit die Todesangst sie schon am Morgen fast erstickte.
    Hunger und Durst waren eine zusätzliche Pein, die sie ertragen mußte. Mit einem beinahe flehenden Blick schaute sie auf das Tor, durch das Oggral irgendwann treten würde, und sie hatte den Wunsch, es möge gleich sein.
    Als sich das Tor tatsächlich öffnete, überlief es die weiße Hexe eiskalt, und ihr Körper versteifte sich, während sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    Nun hieß es endgültig Abschied nehmen vom jungen Leben.
    Ihr Herz schmerzte wie eine klaffende Wunde, während sie dem Mann, der sich ihr mit festem Schritt näherte, entgegenblickte. Stirb stolz! sagte sie sich trotzig. Mach ihm nicht die Freude, jammernd zu bereuen und zitternd um dein Leben zu winseln, das er dir doch niemals lassen würde.
    Der Mann kam näher, und Chrysa erkannte, daß es nicht der Dämon, sondern ein Scherge war, der ihr die letzte Mahlzeit brachte.
    Zuerst wollte sie ablehnen, aber dann aß sie doch vom dem
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