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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin
Autoren: Jason Dark
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sich zurück. »Und wie sieht es mit der Beschreibung aus? Sie haben die Gestalt ja deutlich gesehen.«
    Ich hob beide Hände. »Nein, nein, Sir, so ist das nicht. Wir haben nur erkannt, dass es sich um einen Engel handelt. Zumindest dem Aussehen nach. Ob es nun ein echter Engel ist oder nicht, das kann keiner von uns sagen.«
    »Wir sollten trotzdem davon ausgehen, John.«
    »Ja, das werde ich auch. Und wenn es stimmt, dann gehört dieser Engel in eine Kategorie, die man zur Hölle zählen muss. Eine andere Antwort gibt es darauf nicht. Mordende Engel sind selten. Und sie gehören einer gewissen Kaste an. Auch sie tun nichts grundlos, und ich kann mir vorstellen, dass die Mörderin von jemandem geschickt worden ist.«
    »Meinst du als eine Botin?«
    Ich nickte Suko zu. »Ja, so kann man es ausdrücken, auch wenn ich keinen Beweis dafür habe. Sie hat, wenn alles stimmt, einen Auftrag, und der kann nur von ganz oben gekommen sein.«
    »Dann können wir uns auf etwas gefasst machen«, sagte Sir James. »Es wäre fatal, wenn diese Unperson anfängt, durch London zu irren und wahllos zu töten.«
    Suko und ich schwiegen.
    »Das muss verhindert werden.«
    »Sicher, Sir«, sagte ich. »Und wie sollen wir das anstellen? Wir kennen ihren Namen nicht. Wir wissen nicht, welchen Weg sie einschlagen wird. Es ist alles vertrackt. Sie kann hier zuschlagen, aber auch woanders. Sie kann sich willkürlich Menschen aussuchen, um ihren Trieb zu befriedigen. Und sie kann…«
    »Moment«, unterbrach mich mein Chef. »Eines haben Sie vergessen, John.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Warum…«, fragte Sir James mit leiser Stimme und beugte sich dabei vor, »… warum hat sich dieses Geschöpf ausgerechnet London ausgesucht und keine andere Stadt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Auch keine Ahnung?«
    »Ahnungen helfen uns nicht weiter.«
    Sir James gab nicht auf. »Was ist mit Ihnen, Suko?«
    »Ich kann nicht mehr sagen als John.«
    »Das wundert mich schon.« Die Aufklärung folgte sofort. »Wäre es nicht möglich, dass Sie beide der Grund sind, weswegen sich diese Mörderin hier in der Stadt aufhält?«
    Das war eine Aussage, der wir zunächst nichts hinzufügen konnten. Sir James wartete auf unsere Antwort, und wir blieben sie ihm nicht schuldig.
    »So weit wollte ich eigentlich nicht gehen, Sir«, erwiderte ich.
    »Keine falsche Bescheidenheit, John. Wer ist denn ein Feind der bestimmten Engel? Wer hat gegen sie gekämpft? Das sind doch Sie gewesen. Es kann sein, dass Sie Unruhe in ihre Welt gebracht haben und man Sie deshalb auslöschen will.«
    Suko und ich schauten uns an. Wir gaben zu, dass es eine Möglichkeit war, aber überzeugt waren wir nicht. Dann hätte sich die Gestalt auch direkt an uns wenden können.
    Sir James blieb beim Thema. »Es könnte auch sein, dass man Sie beide locken will. Dass man Ihnen vormacht, wie schwach Menschen sind und sie sich gegen die höllischen Boten nicht wehren können. Wenn man näher nachdenkt, bleiben schon einige Möglichkeiten offen.«
    »Ja, das kann sein. Aber es gibt momentan für uns keinen Anhaltspunkt, und das ist das Problem.« Suko sprach da auch in meinem Sinn. »Keiner von uns weiß, was er tun soll. Ich glaube auch nicht, dass die drei Toten eine Spur sind, die wir verfolgen müssen. Wir müssen auf eine andere Weise an sie herankommen, und das wird zu einem Problem. Wobei man davon ausgehen muss, dass die andere Seite bereit ist, noch mehr dieser brutalen Zeichen zu setzen. Wir müssen mit weiteren Morden rechnen. So sehe ich die nahe Zukunft. Leider, Sir.«
    Der Superintendent wischte über seine Stirn. Sorgenfalten waren auf seinem Gesicht erschienen. Er suchte nach den richtigen Worten und hatte sie endlich gefunden.
    »Wissen Sie sich denn keinen Rat? Sie haben die Gestalt gesehen. Es ist eine Frau. Sie hat Flügel. Sie ist nicht durchscheinend, wie es viele Engel sind. Können Sie nicht Ihre Beziehungen spielen lassen und herausfinden, zu wem sie gehört und wer sie ist?«
    »Nein, Sir«, sagte ich. »Das können wir nicht. Wir haben diese Gestalt heute zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Sie ist uns wirklich völlig unbekannt. Keiner von uns weiß, wie viele Engel es gibt. Es gab mal Menschen, die von Trillionen sprachen und die Engel auch in Gruppen oder Himmel eingeteilt haben. Damit haben wir uns nicht beschäftigen können. Dafür fehlte uns die Zeit. Wir können höchstens am Rand kratzen und…«
    »Ja, schon gut, John. Das begreife ich auch alles. Aber dass Sie so
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