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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin
Autoren: Jason Dark
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Stadt zu sein, auch wenn ich dort oft genug den Horror hatte erleben müssen, was sich auch nicht ändern würde, denn Suko und ich hatten nicht vor, in Rente zu gehen.
    An diesem Morgen zeigte sich die Stadt von ihrer schönsten Seite. Sommerlich, nicht zu heiß. Der blaue Himmel spannte sich wie ein Tuch über London, und alles hätte wunderbar sein können, wäre nur nicht der Verkehr gewesen, der wieder mal für eine Verspätung sorgte.
    Stoppen, fahren, dann wieder stoppen und so weiter, hinzu kam noch der Unfall eines Kleintransporters, der uns aufhielt und mich zwang, zu meinem Handy zu greifen und im Büro anzurufen, wo sich Glenda in ihrer typischen Art meldete.
    »Sag jetzt nichts, John.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich weiß, was los ist.«
    »Aber du bist pünktlich gewesen.«
    »Sicher, sonst könnte ich nicht mit dir sprechen.«
    »Wir stecken fest und können auch nicht ausweichen.«
    »Wollt ihr euch denn sonnen?«
    »Klar, wir kommen braun gebrannt irgendwann bei dir an.« Ich lachte noch und sagte: »Bis später dann.«
    »Gut. Ich warte.«
    Das mussten wir vorläufig auch. Erst nach etwa einer Viertelstunde ging es weiter. Da schoben wir uns voran und hatten dieses Mal das Glück, besser durchzukommen.
    Wir erreichten unser Ziel mit einer Verspätung von mehr als einer halben Stunde und waren froh, die Tür des Vorzimmers öffnen zu können. Glenda telefonierte, legte aber auf, als sie uns sah.
    »Also doch«, sagte sie.
    »Wieso? Was meinst du?«
    Sie lachte mich an. »Dass ihr es so schnell geschafft habt, ist schon ein Wunder.«
    »Ach, hör auf.« Ich schnupperte. »Jedenfalls ist der Kaffee fertig.«
    »Ja, der wartet bereits auf euch.«
    Da hatte sie sich vertan, denn nur ich trank ihn jeden Morgen. Und das bereits seit Jahren. Es war das große Ritual. Ohne es wäre ich mir schon komisch vorgekommen.
    »Liegt denn irgendwas an?«, fragte Suko, während ich im Stehen an meinem Getränk nippte.
    »Ja.«
    »Und was?«
    »Sir James will etwas von euch.«
    Die nächste Frage stellte ich. »Was denn? Ist es eine eilige Sache? Hast du was gehört?«
    »Keine Ahnung.« Glenda hob die Schultern. »Er hat mir nichts gesagt, sah aber nicht besonders glücklich aus.«
    »Wie denn?«
    Unsere Assistentin hob die Schultern. »Das kann ich dir nicht genau sagen. Er machte einen eher nachdenklichen Eindruck auf mich. Er scheint ein Problem zu haben, das ihn beschäftigt. Dann seid ihr wohl die Lösung.«
    »Hat er dir denn keinen Hinweis gegeben?«
    »Nein, das hat er nicht. Es ist wie immer. Er hat nur nach euch gefragt.«
    »Ich hoffe nicht«, sagte ich, »dass es mit dem letzten Fall zusammenhängt.«
    »Nein, hör auf«, stöhnte Suko.
    Glenda meldete sich. »Das glaube ich nicht. Es geht um andere Dinge. So gut kenne ich ihn.«
    In unserem Büro meldete sich das Telefon. Suko stand näher an der Tür. Er hob ab und sprach so leise, dass ich nichts davon mitbekam.
    Gleich darauf stand er wieder im Vorzimmer.
    »Und?«
    »Auf geht’s, John.«
    »Aha. Und wohin?« Irgendwie glaubte ich nicht daran, dass Sir James uns in seinem Büro erwartete.
    Und ich hatte recht, denn Suko sagte: »Wir sollen nach unten in den Filmraum kommen.«
    »Wie schön. Man führt uns einen Streifen vor.«
    Suko wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob das wirklich so schön ist.« Seine Stimme klang nachdenklich. »Ich denke eher, dass wir mit Problemen rechnen können.«
    »Ist das was Neues?«
    »Leider nicht«, gab er zu…
    ***
    Unser Chef sah alles andere als glücklich aus, als er uns begrüßte. Wir befanden uns einige Stockwerke tiefer in einem fensterlosen Raum, der nicht besonders groß war. Beeindruckend war der übergroße Flachbildschirm an der Wand. Dort würde dann das ablaufen, was Sir James uns zeigen wollte.
    Er begrüßte uns kurz angebunden. Der nachdenkliche Ausdruck in seinem Gesicht war nicht zu übersehen, und auf meine Frage, warum wir uns hier aufhielten, sagte er: »Das werden Sie noch sehen, es ist jedenfalls kein Vergnügen. Wir werden uns eine Videoaufzeichnung anschauen, die uns die Kollegen von der Mordkommission zur Verfügung gestellt haben, denn es geht hier um drei Tote.«
    »Bitte?«
    Sir James nickte mir zu und deutete auf die leeren Stühle, auf die Suko und ich uns setzten.
    Die Kassette war schon eingeschoben. Sir James betätigte die Fernbedienung. Dabei sagte er: »Der Film ist bereits so weit gelaufen, dass alle unwichtigen Stellen vorbei sind.« Er räusperte sich. »Wir gehen direkt ins
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