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1723 - Das Templer-Trauma

1723 - Das Templer-Trauma

Titel: 1723 - Das Templer-Trauma
Autoren: Jason Dark
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uns?«
    »Eigentlich nichts, erst seit Kurzem habe ich den Namen überhaupt erst erfahren.«
    »Ich kann Ihnen sagen, dass Sie sich auf uns oder auf mich verlassen können. Aber ich bin nicht wichtig, zumindest im Moment nicht. Was wissen Sie über diesen Pater?«
    »Nicht viel. Er ist in der Klinik. Man hat ihn hierher gebracht, weil er Wahnvorstellungen hatte. Er sprach von dem, was ihm widerfahren war. Von der Hölle und von den Heiligen. Von Bildern, die er sah. Seine Mitbrüder wussten sich keinen Rat mehr, als ihn in die Klinik hier einzuliefern. Ich rufe aus dem Schwarzwald an.«
    »Was haben Sie mit ihm therapeutisch gemacht?«
    »Wohl sehr wenig bisher. Seine Halluzinationen hat er nicht verloren. Zudem bin ich keine Ärztin. Ich arbeite hier als Schwester und habe viel Nachtdienst. Auch ich habe nicht an die Vorstellungen glauben können, bis ich dann gestern dieses Erlebnis hatte, als ich bei ihm im Zimmer stand und auch die Eiseskälte spürte. Das war mir neu. Ich habe die Gestalten ja gesehen, von denen ich vorhin sprach.«
    »Das habe ich nicht vergessen. Und Sie gehen davon aus, dass es mittelalterliche Menschen waren, die dort erschienen sind, wenn ich das mal so sagen darf?«
    »Ja. Außerdem hat der Pater von Kreuzritterzeiten gesprochen. Ritter waren dabei, auch der Teufel und eine andere weißhaarige Gestalt. Und dann natürlich das Paar. Die blonde Frau und der Mann, der sie auf den Armen trug. Das ist so gewesen.« Es war zu hören, wie sie Luft holte. »Aber sie waren nicht existent. Es gab sie nicht wirklich. Sie glichen einer Projektion oder wie Geistwesen. Ja, sie waren Geister.«
    »Aber sie haben Ihnen nichts getan – oder?«
    »Nein, das nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich wichtig bin. Mir scheint, dass es mehr um Sie geht, Herr de Salier, denn Ihr Name fiel ja, und da bin ich eben neugierig geworden und habe nachgeforscht.«
    »Das war gut.«
    Die Frau lachte. »Sagen Sie das nur so? Oder meinen Sie es ernst?«
    »Keine Sorge, ich meine es ernst.«
    »Und was kann man tun?«
    Es war eine gute Frage, und Godwin wollte sich vor einer Antwort nicht drücken. Er riet der Krankenschwester, das Erlebte zunächst für sich zu behalten und vor allen Dingen nicht den Patienten aus den Augen zu lassen.
    »Das werde ich nicht. Es ist mein Job.«
    »Hat er auch andere Kolleginnen und Kollegen von Ihnen ins Vertrauen gezogen?«
    »Ich weiß nicht, ob die Ärzte Bescheid wissen. Ich kann es mir fast nicht vorstellen, sonst wäre bei unseren Versammlungen darüber gesprochen worden. Jedenfalls habe ich keine Erklärung für dieses Phänomen. Und ich frage Sie, ob Sie vielleicht mehr wissen und mir eine Erklärung geben können.«
    »Das ist nicht einfach. Ich will es mal so ausdrücken: Auf keinen Fall würde ich Sie als eine Frau bezeichnen, die sich so etwas ausgedacht hat.«
    »Danke.« Es klang erleichtert. »Ich hatte schon Angst, dass ich als Spinnerin angesehen werde.«
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Ja, jetzt wissen Sie alles.«
    »Dafür bedanke ich mich auch«, sagte er.
    Die Anruferin räusperte sich. Sie gab sich leicht verlegen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Schließlich hatte sie sich gefangen und meinte: »Dann werde ich mal sehen, dass ich meiner Arbeit nachgehe. Ich bin froh, Sie erreicht zu haben und dass Sie jetzt Bescheid wissen.«
    »Dafür bedanke ich mich nochmals. Aber wir sind noch nicht am Ende angelangt.«
    »Was ist denn noch?«, fragte sie leicht erstaunt.
    »Für mich wäre es wichtig, wenn Sie mir Ihre Anschrift geben und auch eine Telefonnummer, unter der ich Sie erreichen kann. Die private und die dienstliche.«
    Die Anruferin gab ein undefinierbares Geräusch von sich, bevor sie fragte: »Sie wollen die Dinge nicht auf sich beruhen lassen, Herr de Salier?«
    »So ist es. Für mich ist es erst ein Anfang. Ich muss weitermachen. Es geht nicht anders, denn dass der Pater meinen Namen genannt hat, beweist, dass es auch mit mir zu tun hat.«
    »Und was bedeutet das genau?«
    »Ganz einfach. Zwar kann ich es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber ich denke, dass ich stark in diesen seltsameren Fall involviert bin.«
    Judith Bergmann war so erstaunt, dass sie zunächst keine Antwort geben konnte. Schließlich flüsterte sie: »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es würde zu weit führen, mit Ihnen über Gründe zu sprechen. Ich möchte Sie nur um einen Gefallen bitten.«
    »Ja, gern.«
    »Wenn es Ihnen möglich ist, könnten Sie mir eine Beschreibung der
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