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1723 - Das Templer-Trauma

1723 - Das Templer-Trauma

Titel: 1723 - Das Templer-Trauma
Autoren: Jason Dark
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den vergangenen Wochen war es ruhiger zugegangen. Darüber war Godwin de Salier froh, denn im Kampf gegen die Hüter der Apokalypse hätte er fast sein Leben verloren. [1]
    Aber er hatte auch etwas einsehen müssen. Dass seine eigene Vergangenheit zwar vorbei, aber nicht tot war, denn es gab immer wieder Geschehnisse, die ihn daran erinnerten. Zudem war er ein Mann, der aus der Vergangenheit gekommen war. Durch John Sinclair war er praktisch aus seinem Kreuzritterleben hervor in diese Zeit geholt worden und hatte sich hier einen Platz geschaffen. Er war nicht nur zum Anführer der Templer-Gruppe ernannt worden, er hatte auch in Sophie Blanc eine wunderbare Frau kennengelernt und sie geheiratet. Sie lebte mit ihm unter einem Dach in dieser Templer-Komturei, was selbstverständlich von den übrigen Mitbrüdern akzeptiert wurde.
    Dieses Kloster war zu einer Bastion ausgebaut worden. Es hatte schwere Zeiten gegeben, in dem es beinahe vernichtet worden wäre, aber es war wieder aufgebaut worden. Dazu hatte ein alter Goldschatz der Templer beigetragen.
    Vormittage wie diesen konnte Godwin genießen. Da fühlte er sich von einem erwachenden Leben erfüllt, und wenn er gegen diesen wunderbaren Himmel über ihm schaute, der eine blassblaue Farbe zeigte, auf die die wenigen Wolken wie lang gestreckte Pinselstriche wirkten, da ging ihm schon das Herz auf.
    Hinzu kamen die Gerüche des Gartens. Er sah die ersten Schmetterlinge. Wespen flogen von Blüte zu Blüte, und es würden auch bald die ersten Bienen summen.
    Das alles machte ihn froh, das ließ negative Gedanken außen vor und er konnte sich als Mensch fühlen, der auch daran dachte, mal wieder Urlaub zu machen.
    Mit Sophie hatte er in den letzten Tagen darüber gesprochen, und sie hatte sich nicht dagegen gestemmt, und so hatte er ihr die Wahl des Urlaubsortes überlassen.
    Was dieser Tag und auch die nächsten Tage noch bringen würden, wusste auch Godwin nicht. Aber so entspannend manche Stunden waren, er vergaß nie, dass er mächtige Feinde hatte und auch leicht wieder in den Kreislauf einer gefährlichen Vergangenheit geraten konnte, denn sie war immer präsent.
    Er dachte auch daran, sich ein wenig im Garten zu betätigen, obwohl das seine Mitbrüder übernahmen, die ihre Wohnungen in den oberen Regionen des Klosters hatten. Diese waren mit den früheren Zellen der Mönche nicht vergleichbar.
    Er befand sich auf dem Rückweg und sein Blick war auf die Fassade gerichtet, als eines der Fenster geöffnet wurden und eine blondhaarige Frau in diesem Rechteck erschien. Es war Sophie und sie hielt ein Telefon in der Hand, das sie von der Station genommen hatte.
    »Ein Anruf für dich, Godwin.«
    Der Templer ging noch ein paar Schritte, bevor er stehen blieb. »Wer ist es denn?«
    »Eine Frau.«
    Godwin war etwas überrascht. »Kennen wir sie?«
    »Ich denke nicht.«
    »Hat sie denn ihren Namen genannt?«
    »Klar. Sie heißt Judith Bergmann und ist Deutsche.« Sophie lehnte sich aus dem Fenster. »Es scheint wohl dringend zu sein. Jedenfalls hörte sie sich so an.«
    »Bon, ich komme.«
    Es waren nur wenige Meter bis zum Fenster. Auf dem Weg dorthin dachte er über den Namen nach. Er hatte ihn noch nie zuvor gehört und wunderte sich auch darüber, dass diese Frau aus Deutschland anrief. Momentan hatte er keine Verbindung zu diesem Land, in dem es allerdings auch Freunde der Templer gab.
    Er nahm den Apparat entgegen und meldete sich so neutral wie möglich.
    Er hatte seinen Namen kaum ausgesprochen, da prasselten einige Entschuldigungen auf ihn ein. Der Anruferin war die Störung offenbar unangenehm. Sie versuchte sich in der französischen Sprache, was allerdings nicht so recht klappte.
    Der Templer baute ihr eine Brücke. Er hatte sich in den letzten Jahren auch mit der deutschen Sprache beschäftigt. Zwar sprach er sie nicht fließend, aber unterhalten konnte er sich schon, und die Anruferin war froh, in ihrer Muttersprache reden zu können.
    »Dann hören Sie bitte mal zu.«
    »Mach ich gern«, sagte Godwin.
    Er stand unter dem Fenster und wurde von seiner Frau beobachtet. Sie verstand nicht, was da gesagt wurde, sie beobachtete nur das Gesicht ihres Mannes, das doch einen recht erstaunten Ausdruck annahm. Zudem sagte Godwin wenig, bis er eine Frage stellte.
    »Wie heißt der Mann in der Klinik?«
    »Pater Gerold.«
    »Ist mir kein Begriff. Sie wissen ja, mit wem Sie hier telefonieren, Frau Bergmann?«
    »Ja, mit einem Templer.«
    »Richtig. Was wissen Sie über
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