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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis
Autoren: Jason Dark
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störte noch.
    Ich wollte nicht, dass es mir wie Suko erging, denn dann hätte Olivia alle Chancen gehabt, das Weite zu suchen, und so musste ich dem Spuk ein Ende machen.
    Auch wenn es profan klingt, in diesem Fall war das alte Mittel genau das richtige.
    Ich jagte zwei der geweihten Kugeln aus dem Lauf und traf sie in der Körpermitte.
    Sogar eine vor ihr flatternde Fledermaus hatte ich noch erwischt, sie wurde regelrecht zerpulvert, und dann zuckte Olivia Peck zusammen. Sie presste ihre Hände auf die Einschusslöcher, blieb aber auf den Beinen und schwankte nur leicht von links nach rechts.
    Die Fledermäuse, die ich weiterhin als Gegner ansah, spürten, dass sich einiges geändert hatte. Plötzlich war ich nicht mehr interessant für sie. Auch von der Blutsaugerin entfernten sie sich. Der dichte Pulk über Olivias Kopf löste sich auf. Die Tiere flatterten in alle Richtungen davon und ließen diejenige, die sie mal beschützt hatten, allein.
    Es war Olivia nicht mehr möglich, sich auf den Beinen zu halten. Ich schaute zu, wie sie zuckend in die Knie sackte, ihren Oberkörper nach vorn beugte, sich aber noch hielt und den Körper noch mal zurückwarf, als wollte sie einen letzten Blick in den dunklen Himmel werfen.
    Ich ging auf sie zu. Die Mündung der Pistole wies zu Boden. Mein Gesicht, das wusste ich, wirkte jetzt wie aus Stein gemeißelt. Dann senkte ich den Blick und sah, wie der Kopf mit den langen Haaren erneut nach vorn sackte und die Kraft den Oberkörper verließ. Sie fiel auf den Bauch und blieb bewegungslos liegen.
    Ich drehte sie herum.
    Ja, die beiden Einschusslöcher waren zu sehen. Beide malten sich auf der Brust ab. Dann schaute ich mir ihr Gesicht an. Ich wusste, was mit Vampiren geschieht, wenn sie von tödlichen Waffen getroffen worden waren. Wenn sie schon alt waren, zerfielen sie, hier sah ich das nicht. Das Gesicht der Blutsaugerin, die jetzt wieder zu einem normalen Menschen geworden war, zeigte einen nahezu friedlichen Ausdruck.
    Traurig war ich, als ich daran dachte, dass sie mal eine junge und hübsche Frau gewesen war. Darauf nahm die andere Seite keine Rücksicht und vor allen Dingen nicht eine gewisse Justine Cavallo, die im Hintergrund lauerte und erneut einen Rückschlag hatte hinnehmen müssen, was mir eine tiefe Befriedigung verschaffte …
    ***
    Und Suko ebenfalls, der die Kapelle verließ und auf mich zukam. Er sah recht zerzaust aus, aber wenn ich ihn so anschaute, konnte ich keine Bisswunden entdecken.
    »Egal, was man über die Flattermänner sagt, John, Freunde werden wir nie werden.«
    »Kann ich verstehen, denn du hast ja mich.«
    Da verdrehte Suko die Augen und jaulte wie ein Schlosshund in die Nacht hinein …
    ENDE
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